Zum Hauptinhalt springen

Werbung

Verkehr •
Jahresrückblick Verkehr

Abgezockt und ausgebremst: Diese Auto-Aufreger bewegten 2025

2025 hatte es für Autofahrende in sich. STREETLIFE blickt zurück auf jene Verkehrs-Themen, die für rote Köpfe, politische Vorstösse und hitzige Diskussionen gesorgt haben.

Ob neue Überwachungstechnologien, strengere Regeln oder offene Machtkämpfe um Tempo und Parkplätze: 2025 zeigte einmal mehr, wie stark das Auto politisiert wird. Kaum ein Monat verging ohne neue Forderungen, Tests oder Entscheide, die direkt in den Alltag von Autofahrenden eingriffen. STREETLIFE hat alle Geschichten zusammengetragen, die besonders hohe Wellen schlugen – und bis heute nachhallen. 

Der Birsfelden-Scanner: Wenn Überwachung vor Gericht landet

Was eine Basler Gemeinde als Verkehrsmanagement einführte, entwickelte sich zum handfesten Polit- und Justizfall. Die automatische Durchfahrkontrolle in Birsfelden nimmt Fahrzeuge automatisiert ins Visier. Die Kamera erfasste Autofahrende reihenweise – die Gemeine kassierte zeitweise 100’000 Franken pro Tag! 

Kritiker sprachen rasch von Dauerüberwachung und Abzocke. Der Knackpunkt: Ist das überhaupt legal? Genau das muss nun ein Gericht und nach der Interpellation von SVP-Nationalrat Thomas de Courten (BL) auch der Bundesrat klären.  

Tempo 80 auf der Autobahn

Wird Tempo 80 auf Autobahnen zur neuen Normalität? Diese Diskussion sorgte 2025 landesweit für Zündstoff. Das Bundesamt für Strassen ASTRA erklärt: Die Temporeduktion ist nicht dauerhaft, sondern punktuell zu den Stosszeiten zwischen 6 und 9 Uhr sowie zwischen 16 und 19 Uhr. Damit sollen Staus vermieden werden.  

Hinzu kommen immer mehr Blitzer, die sich den wechselnden Tempolimits anpassen. Auch dies sei eine Massnahme, um Stau und stockenden Verkehr zu reduzieren, so das ASTRA. Doch die Kommentare zum Artikel zeigen: Viele Autofahrende sehen darin nicht mehr Verkehrssicherheit, sondern reine Abzocke.    

Parkplatz-Zoff: «Grenzt an Erpressung»

Deutliche Worte von Urs Furrer, dem obersten Gewerbler der Schweiz: Das Vorgehen des Verkehrs-Club der Schweiz VCS bei Parkplatzfragen grenze an Erpressung. Hintergrund sind Einsprachen des VCS gegen Bauprojekte, bei denen Parkplätze zum Streitpunkt werden. Für das Gewerbe ein No-Go – denn ohne Parkplätze bleiben Kundschaft und Umsatz auf der Strecke. Die Debatte zeigte einmal mehr, wie emotional das Thema Parkieren ist und wie zentral das Auto für funktionierende Innenstädte bleibt. 

Autoversicherungen: Konsument zahlt – ohne Mehrwert?

Eine Änderung beim Verkauf von Autoversicherungen sorgte für Unmut in Garagen und bei Kundinnen und Kunden. Denn: Ab 2026 dürfen Garagen nicht mehr wie gewohnt Autoversicherungen vermitteln. Der Garagenverband AGVS zeigte sich irritiert und äusserte Kritik an der Regulierung des Bundes. Der Vorwurf: mehr Kosten, weniger Nutzen, weniger Beratung. Die Massnahme verursache jährliche Kosten in Millionenhöhe und biete keinen erkennbaren Mehrwert.  

Der Parkbussen-Schreiner: 8000 Franken fürs Arbeiten

Ein Zürcher Schreiner sorgte für Schlagzeilen, weil er bereits im Vorfeld 8000 Franken in seiner Jahresrechnung für Parkbussen und -gebühren budgetiert. Der Fall wurde zum Symbol für viele Handwerker, Lieferanten und KMU, die auf das Auto angewiesen sind, im urbanen Raum aber immer stärker unter Druck geraten. Im September sagte Zürich zwar «Ja» zur neuen Parkkartenverordnung. Doch Lösung sei teuer und löse das Parkplatzproblem kaum, wie Handwerker gegenüber STREETLIFE sagten. Das Thema bleibt also weiterhin ein Brennpunkt für Unternehmen, die auf Parkmöglichkeiten angewiesen sind.  

Winterthurs Rekord-Blitzer

Ein semi-stationäres Radargerät bei der Ausfahrt Winterthur Töss machte sich einen Namen als «fiesester Blitzer der Schweiz». Der Grund: seine auffällig hohe Trefferquote. 700'000 Franken nahm das semi-stationäre Gerät innert 6 Wochen ein – das ist mehr, als andere Blitzer in einem ganzen Jahr machen. Nach insgesamt zwei Monaten war der Spuk vorbei und die Stadtkasse über eine Million Franken reicher.  

Leserreporter

Hast du etwas beobachtet?

Schicke uns deine Bilder und Videos! Bei unseren Lesern ist immer etwas los, doch unsere Reporterinnen und Reporter können nicht überall sein. Und hier kommst du ins Spiel: Hast du etwas beobachtet oder möchtest du uns etwas mitteilen, das nur du weisst? Schicke uns deine Bilder und Videos per WhatsApp unter 077 279 72 56 oder per Mail an redaktion@streetlife.ch.

Werbung