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VW steigt bei Rivian ein – und greift Tesla an
Dieser Deal sorgt für Spannung: VW will in den kommenden Jahren fünf Milliarden Dollar in US-Elektroautobauer Rivian stecken – ein Frontalangriff auf Tesla und seinen Cybertruck.
Wer in den USA unterwegs war, kennt Rivian. Denn die coolen Elektro-Trucks sind vor allem in Städten wie Los Angeles oder San Francisco durchaus weit verbreitet. Dennoch kam der Tesla-Herausforderer bisher nicht aus den roten Zahlen heraus. Analysten fürchteten gar, dem Hersteller könnte in absehbarer Zeit die Puste ausgehen. Das hat sich in der Nacht auf heute schlagartig geändert. Denn: Volkswagen steigt bei Rivian ein.
Die Deutschen wollen in den kommenden Jahren bis zu fünf Milliarden Dollar in den US-Elektroautobauer stecken. Zunächst erwirbt VW Wandelanleihen für eine Milliarde Dollar, in einem zweiten Schritt will Volkswagen ein Gemeinschaftsunternehmen mit Rivian gründen – und weiteres Geld in Höhe von vier Milliarden Dollar in das Geschäft investieren.
Mit der Partnerschaft soll auch die Software-Entwicklung beschleunigt werden, wie VW mitteilte. Nach Gründung des Gemeinschaftsunternehmens soll Volkswagen unmittelbaren Zugriff auf aktuelle Elektroauto-Technologie von Rivian zur Nutzung in VW-Elektrofahrzeugen erhalten. «Durch unsere Zusammenarbeit werden wir die besten Lösungen schneller und zu geringeren Kosten in unsere Fahrzeuge bringen», sagte VW-Konzernchef Oliver Blume laut Mitteilung. Das geplante Joint Venture soll zu gleichen Teilen geführt werden.
Frontalangriff auf Tesla
Man muss kein Prophet sein um zu erkennen: Mit diesem Schritt greift VW seinen Konkurrenten Tesla vor allem in Bezug auf dessen E-Truck an. Denn Partnerschaften mit ausländischen E-Auto-Herstellern sind bei den Deutschen nichts Neues. In China etwa arbeitet man bereits mit Xpeng zusammen.
Der Rivian-Deal hat auch Auswirkungen auf die Jahresprognose bei VW: Der Konzern senkte diese für den Netto-Cashflow im Fahrzeugbau auf 2,5 bis 4,5 Milliarden Euro, weil bis zu zwei Milliarden Euro an Mitteln schon dieses Jahr als Folge des Rivian-Deals abfliessen könnten. Im Gegenzug legte die Rivian-Aktie zu – vorbörslich um bis zu 45 Prozent. VW hatte zuletzt Schwierigkeiten mit seinem offensiven Elektro-Kurs. In Europa schwächelt die Nachfrage, in China ist der Wettbewerb hart. In den USA will der Konzern Marktanteile gewinnen – auch und nicht zuletzt zusammen mit Rivian.

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