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Osterverkehr am Gotthard – das musst du wissen
Die Fahrt in den Süden kann an Ostern zur wahren Geduldsprobe werden. Immer wieder kommt es zu Staus von über 15 Kilometern Länge. Auch in diesem Jahr? STREETLIFE liefert dir im Staureport die wichtigsten Fakten zum Osterverkehr.
Für Familien fallen Ostern in diesem Jahr günstig. In der Mehrheit der Schweizer Kantone sind aktuell Frühlingsferien – teilweise schon seit einigen Tagen, in anderen Kantonen starten sie unmittelbar nach den Feiertagen. Ist die Bevölkerung aktuell deshalb besonders in Reiselaune? Und kommt es erneut zu einer Stauspitze am Gotthard-Nordportal, dem Nadelöhr der Schweizer Alpen?
Was die Verkehrslage zusätzlich verschärfen könnte: In neun deutschen Bundesländern haben sich die Schülerinnen und Schüler ebenfalls in die Ferien verabschiedet. Von einem erhöhten Reiseverkehr aus dem süddeutschen Raum ist daher auszugehen.
Welche Auswirkungen das auf die Stauentwicklung haben wird, dürfte sich besonders heute zeigen. Geht es um die Stauspitzen steht der Karfreitag seit Jahren im Fokus. Zwar zieht das Verkehrsaufkommen jeweils am Mittwoch und Donnerstag an, erreicht aber am Freitag stehts seinen Höhepunkt. Das zeigt die STREETLIFE-Auswertung der TCS-Staumeldungen sowie der News-Berichte der letzten Jahre.
Was in der Auswertung fehlt, sind die Jahre 2020 und 2021. Hier kam es aufgrund der Corona-Pandemie zu keinem oder nur geringem Verkehrsaufkommen. Im Jahr 2022 wurde mit einer Staulänge von 22 Kilometern fast der Staurekord vor dem Gotthard-Nordportal geknackt. Dieser geht auf das Jahr 1998 zurück. Damals führte ein Wintereinbruch am 5. April zu einer Länge von 25 Kilometern. 2023 und 2024 kam es aber zu einer rückläufigen Entwicklung. So lag die Staulänge 2024 sogar unter dem Vor-Pandemie-Jahr 2019.
Die Stauspitzen führten zu einer grossen Zeitverzögerung für die Reisenden. Auch hier war die Wartezeit 2022 am längsten (3 Stunden 30 Minuten). Im vergangenen Jahr betrug sie noch zwei Stunden.
ASTRA rechnet mit langen Staus
«Reisende müssen mit grossem Zeitverlust und langen Wartezeiten rechnen – insbesondere vor dem Nordportal des Gotthard-Strassentunnels und auf der San-Bernardino-Route», schreibt das Bundesamt für Strassen auf seiner Webseite. Und es ruft Autofahrende auf: «Auch bei Stau auf der Autobahn zu bleiben und diese nicht zu verlassen, nicht zuletzt aus Rücksichtnahme gegenüber der örtlichen Bevölkerung».
Im Sommer 2023 kam es aufgrund des Ausweichverkehrs im oberen Reusstal auf den Kantonsstrassen zum Verkehrskollaps. «Es ist nun mal nicht schön, wenn man als Einwohner abends wegen des Staus nicht mehr nach Hause kommt», ärgerte sich Peter Tresch, Gemeindeammann von Göschenen UR, damals im STREETLIFE-Interview. «Es gibt Situationen, da ist es richtig ekelhaft. Wenn man nur noch nach Hause will, von der Autobahn runterfährt und sieben oder acht Kilometer lang einfach nur steht.»
Stau-Hotspots an Ostern
Das ASTRA rechnet nicht nur vor dem Gotthard-Nordportal mit einem grossen Verkehrsaufkommen. Auf diesen Autobahnstücken warnt die Behörde ebenfalls vor Verkehrsüberlastungen.
- A1 Genf (inkl. Grenzübergang Bardonnex)
- A1/A3 Zürich
- A1 Härkingen - Wangen a.A.
- A1 Kirchberg - Schönbühl
- A2/A3 Basel (inkl. Grenzübergänge zu F und D)
- A2 Belchen-Tunnel - Härkingen
- A2/A14 Region Luzern (ab Stans-Nord/Rückreise)
- A2 Erstfeld - Biasca (Gotthard-Strassentunnel)
- A3 Walenstadt - Reichenburg
- A4 Axenstrasse
- A8 Interlaken - Spiez
- A8 Sarnen - Verzweigung Lopper
- A1/A9 Lausanne
- A9 La Veyre/Vevey - Bex-Nord
- A12 Châtel-St-Denis - La Veyre/Vevey
- A13 Sarganserland - Rothenbrunnen
- A13 Andeer - Mesocco
- Grenzübergänge A9 Vallorbe (VD), A2 Chiasso-Brogeda (TI) und A24 Gaggiolo (TI)
So entkommst du dem Verkehrschaos
Wer wirklich am Karfreitag reisen muss, hat grundsätzlich schlechte Karten, staufrei anzukommen. Wer zudem zu den Stosszeiten, also zwischen 9 und 19 Uhr, unterwegs ist, sollte gemäss Verkehrsexperten lieber die Ausweichrouten über den San Bernardino, über den Simplonpass oder durch den Grossen-St.-Bernhard-Tunnel wählen. Das Ausweichen über den Gotthard-Pass ist nicht möglich: Hier herrscht immer noch Wintersperre.
Wer mehrere Tage verreist, sollte sich überlegen, die Reise auf Samstag oder Sonntag zu verschieben. Zwar ist dann die Zeit vor Ort kürzer, aber man ist deutlich stressfreier unterwegs.
Schoggihasen lassen sich auch hier verstecken
Seen, Sonne und warme Temperaturen locken besonders an Ostern in den Süden. Doch muss es immer das Tessin sein? Schöne Alternativen bieten auch andere Regionen der Schweiz. Warum nicht den Rheinfall in Schaffhausen bestaunen, am Ufer des Bodensees entlang schlendern oder den Bieler-, Murten- und Neuenburgersee geniessen. Die Reise in den Osten oder Westen der Schweiz dürfte deutlich flüssiger ablaufen als die Fahrt auf der Nord-Süd-Achse.
Bleibt der grosse Stau aus?
Bereits im letzten Jahr zeigte sich ein neuer Trend auf der Gotthard-Route. Viele haben sich bereits vor Ostern auf den Weg in den Süden gemacht. Das könnte auch in diesem Jahr der Fall sein, da in einigen Kantonen und deutschen Bundesländern die Frühlingsferien bereits am letzten Wochenende starteten. Ob das der Fall ist, dürfte sich gegen Mittag zeigen.

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