Werbung
Lade-Kosten steigen im Schnitt um 18 Prozent
Für 2024 sind die Strompreise vielerorts stark angestiegen. Das wirkt sich auf die Lade-Kosten für E-Autos aus: Im Schnitt müssen die Besitzerinnen und Besitzer nun fast einen Fünftel mehr bezahlen als im alten Jahr. STREETLIFE zeigt, welche Regionen jetzt besonders teuer sind.
Für viele Leute beginnt 2024 bereits mit einem grossen Loch in der Tasche. Neben den Krankenkassenprämien und Mietzinsen wird im neuen Jahr auch vieles rund ums Auto teurer: zum Beispiel die Service- und Reparaturkosten. Ein weiterer Schlag trifft im neuen Jahr die E-Auto-Besitzenden: Die Strompreise steigen im Schnitt um rund 18 Prozent. Wo man 2023 noch rund 27,2 Rappen pro kWh bezahlt hat, sind es neu 32,15 Rappen als Medianwert in der Schweiz. Der Blick auf die Elcom-Karte verrät, wie es in den verschiedenen Regionen aussieht.
Der mit Abstand günstigste Kanton der Schweiz bleibt Nidwalden mit durchschnittlich 21,98 Rappen/kWh. Das liege unter anderem am grossen Anteil an eigener Strom-Produktion aus Wasserkraft und dem Recht zum Bezug von günstigem Strom aus schweizerischen Kernanlagen, wie das Kantonale Elektrizitätswerk Nidwalden auf Anfrage sagt. Platz zwei belegt Genf mit 28,61 Rappen/kWh und auf dem dritten Platz ist Luzern mit 29,15 Rappen/kWh.
Kanton Zürich im Schnitt 10 Rappen teurer
Besonders krass ist der Anstieg im Kanton Zürich. Der Kanton nahm in den letzten Jahren stets einen Podestplatz ein, wenn es um den Strompreisvergleich ging. So belegte er 2023 den zweiten Platz mit durchschnittlich 22,18 Rappen/kWh. Mit fast 10 Rappen mehr pro kWh rutscht der Kanton 2024 ins hintere Drittel. Einzig die Kundinnen und Kunden im Versorgungsgebiet des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich EWZ dürfen sich freuen – denn es ist 2024 der günstigste Stromanbieter des Kantons mit durchschnittlich 24,5 Rappen/kWh.
Doch was ist im restlichen Kanton passiert? «Der Strom für das Tarifjahr 2024 wurde zwischen Mai 2021 und April 2023 eingekauft: In diesem Einkaufszeitraum sind die Preise am Markt zwischenzeitlich auf nie dagewesene Rekordwerte gestiegen», sagt Sophia Siegenthaler, Mediensprecherin der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich. Trotzdem bewege sich der Tarif im Vergleich mit jenem anderer Schweizer Energieversorgern auch 2024 noch im unteren Mittelfeld.
Weiterhin am teuersten ist der Strom im Kanton Neuenburg mit 37,41 Rappen/kWh im Schnitt. Damit ist er 2024 nochmals mehr als 4 Rappen teurer geworden. Am zweitteuersten ist der Kanton Aargau mit 34,82 Rappen/kWh, gefolgt von Schwyz mit 34,36 Rappen/kWh.
Daheim laden ist weiterhin am günstigsten
Trotz des Preisanstiegs profitieren E-Auto-Besitzer, die ihr Fahrzeug zu Hause an der Wallbox laden können, nach wie vor von den günstigsten Energiekosten. Mit dem Medianwert von 32,15 Rappen gerechnet kommt man bei 50 kWh auf 16 Franken Lade-Kosten: Damit fährt ein Elektroauto im Schnitt 250 bis 300 Kilometer weit. Wie eine Studie des TCS vom Oktober 2023 zeigt, kann rund die Hälfte der E-Auto-Fahrenden auf diese Lademöglichkeit zurückgreifen.
Schnellladen kostet fast gleich viel wie Sprit
Tiefer in die Tasche greifen müssen die 23 Prozent der E-Auto-Fahrenden, die öffentliche Ladestationen nutzen: Fürs langsame Laden mit 19 kWh zahlt man bei vielen Anbietern um die 50 Rappen pro kWh, also zirka 25 Franken. Hinzu kommen noch diverse Gebühren pro Stunde von 1 bis 2 Franken. Ähnlich teuer wie das Tanken eines Verbrennermotors ist das Laden an einer Schnellladestation mit 50 kWh: Hier kostet die Kilowattstunde vielerorts um die 70 Rappen, also zirka 35 Franken für 50 kWh. Dazu kommen noch höhere Gebühren pro Stunde von 3 bis 6 Franken.
Zum Vergleich: Gemäss Statista verbrauchten Verbrennermotoren im Jahr 2021 im Schnitt 7,7 Liter pro 100 Kilometer. Für dieselbe Reichweite von 250 bis 300 Kilometer sind das mit den aktuellen Benzinpreisen gemäss TCS von 1,77 Franken also 34 bis 40 Franken.
Werbung