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Elektromobilität ist zu erfolgreich

Bundesrat hebt Steuerbefreigung von Elektroautos auf

Ab dem nächsten Jahr erhebt die Schweiz die Automobilsteuer auch auf Elektroautos. Damit reagiert der Bundesrat auf Steuerausfälle, weil immer mehr Elektroautos verkauft werden. Deshalb fehlt Geld für den Ausbau und den Unterhalt der Autobahnen. Die Importeursvereinigung Auto Schweiz spricht von einem schwarzen Tag für die Elektromobilität.

Aktuell sind Elektroautos in der Schweiz von der Automobilsteuer von vier Prozent befreit. Damit wollte der Bundesrat die Elektromobilität fördern, als er 1997 die Steuer eingeführt hat. Die Einnahmen gehen in den Nationalstrasse- und Agglomerationenfonds (NAF). Die Gelder dienen dazu, die Autobahnen zu betreiben, unterhalten und auszubauen. Gleichzeitig werden kantonale und kommunale Projekte mitfinanziert, mit denen der Verkehr in Agglomerationen besser fliessen soll.

26 Jahre später verkaufen sich die Elektroautos so gut, dass dem Bund nun die Steuergelder fehlen. Die Anzahl der importierten Elektroautos stieg von 2018 bis 2022 von etwa 8000 auf über 45'000. Deswegen sind die Einnahmen aus der Automobilsteuer spürbar zurückgegangen. Im Jahr 2022 beliefen sich die Steuerausfälle auf 78 Millionen Franken. Für dieses Jahr erwartet der Bundesrat schon einen Steuerausfall von 100 bis 150 Millionen Franken. Um dem entgegenzuwirken und um die Einlagen in den NAF zu sichern, hat der Bundesrat beschlossen, die Automobilsteuer von vier Prozent ab 2024 auch auf Elektrofahrzeuge zu erheben.

Kritik aus der Autobranche

Die Importeuersvereinigung Auto Schweiz bedauert den Beschluss des Bundesrats und spricht von einem schwarzen Tag für die Elektromobilität. Das würde E-Autos unnötig teurer machen und den Klimazielen entgegenstehen, heisst es in einer Stellungnahme. Auto-Schweiz-Präsident Peter Grünenfelder betont: «Es ist ein denkbar schlechtes Signal in einer Zeit, in der die Automobilbranche immer mehr Kundinnen und Kunden vom Umstieg auf ein emissionsfreies Fahrzeug überzeugen will.» Er fordert alternative Massnahmen zur Förderung der Elektromobilität, wie die Liberalisierung des Strommarktes und den Ausbau der inländischen Stromproduktion. Trotz ihrer Enttäuschung will Auto Schweiz konstruktiv zur Diskussion über die Defossilisierung des Strassenverkehrs beitragen.

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