Werbung
Anzeigenhauptmeister-Plakate sorgen für Empörung
Helvetia-Tochter Smile versucht mit dem berühmt-berüchtigten «Anzeigenhauptmeister» in der Werbung einen Witz zu machen. Doch der sorgt jetzt ordentlich für Aufregung – die Velo-Lobby ist empört.
In Bahnhöfen und öffentlichen Plätzen sind aktuell neue Plakate der Versicherung Smile zu sehen. Darauf steht: «Anzeigenhauptmeister erblickt und vor Schreck ein Fahrrad gerammt.» Der Spruch ist eine direkte Anspielung auf den berühmt, berüchtigten «Anzeigenhauptmeister» Niclas Matthei. Seit Anfang 2024 ist er in Deutschland in aller Munde, weil er in seiner Freizeit Jagd auf Falschparkierer macht und sie bei den Behörden anzeigt (STREETLIFE berichtete).
Doch die vermeintlich witzige Anekdote kommt nicht überall gut an. Der nationale Dachverband Pro Velo äusserte sich gegenüber Blick empört über die Kampagne. Es sei eine Verharmlosung von Verkehrsunfällen, insbesondere solcher, die Velofahrende betreffen würden und zeige Respektlosigkeit gegenüber den Opfern sowie deren Angehörigen. Das Plakat sei geschmacklos, gefährlich, diskriminierend und unverantwortlich. Pro Velo fordert von Smile eine «sofortige Rücknahme dieses Plakats».
Versicherung verweist auf Blechschäden
Die Versicherung schrieb zur Aufregung über die Kampange, dass sie bedaure, dass die Werbung missverstanden worden sei. Man hege in keiner Weise die Absicht, Verkehrsunfälle zu verharmlosen. Auch erschliesse sich Smile nicht, was am erwähnten Sujet diskriminierend sein soll: «Im Text steht, dass ein Fahrrad getroffen wurde, nicht ein Fahrradfahrer.»
Blechschäden an parkierten Velos und anderen Fahrzeugen würden einen grossen Teil der Schadensmeldungen im Versicherungsgeschäft darstellen. Diesen Umstand habe man mit der Werbung humoristisch thematisieren wollen. Aus der Bevölkerung bekomme man «durchwegs Zuspruch», was die Kampagne und deren humoristische Seitenblicke betreffe.

Hast du etwas beobachtet?
Werbung