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Kosovaren besonders betroffen

Autoversicherer bitten junge Ausländer stärker zur Kasse

Autoversicherer verlangen von Ausländerinnen und Ausländern teilweise massive Prämienaufschläge. Vor allem junge Staatsangehörige aus dem Kosovo, Nordmazedonien und der Türkei müssen deutlich mehr zahlen als Schweizer.

Schweizer Autoversicherer verlangen von Ausländerinnen und Ausländern teilweise massive Prämienaufschläge. Das zeigt eine neue Auswertung des Vergleichsdienstes Comparis. Vor allem junge Staatsangehörige aus dem Kosovo, aus Nordmazedonien und der Türkei müssen mehr bezahlen als Schweizerinnen und Schweizer. 

Den grössten Prämienunterschied in der heute veröffentlichen Erhebung gibt es bei 20-jährigen Kosovaren in der Stadt Basel, die einen Mercedes-Benz GLC fahren. Hier betrage der Prämienzuschlag im Schnitt 74,4 Prozent. An zweiter Stelle folgten die Nordmazedonier (73,6 Prozent) und Türken (72,9 Prozent) - ebenfalls in Basel und mit Mercedes-Benz GLC.

Ungleichbehandlung in der Schweiz erlaubt

Die Nationalität sei bei den Versicherern ein wichtiges Kriterium, um die Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts zu berechnen, schreibt Comparis. Neben der Nationalität seien auch Alter, Wohnort, Geschlecht oder Fahrerfahrung ausschlaggebend für die Prämienhöhe. Die Ungleichbehandlung aufgrund der Nationalität ist in der Schweiz im Gegensatz zur EU erlaubt. 

Auch bei den Leistungen gibt es Unterschiede. Viele Versicherer würden Junglenkern zusätzlich einen höheren Selbstbehalt aufzwingen als erfahrenen Lenkern. Für diese sind die Ausländerzuschläge zwar tiefer als für Junglenker, aber laut Comparis dennoch hoch. Ein 42-jähriger Kosovare zahlt in der Stadt Zürich 54,8 Prozent mehr als ein Schweizer. Bei einem Nordmazedonier beträgt der Aufschlag 54,7 Prozent. Und ein Türke zahlt 53,7 Prozent mehr (alle mit Mercedes-Benz GLC) für eine Vollkaskoversicherung.

Auch Schweizer können einen Prämienaufschlag erhalten. So zahlen deutsche Lenker teils weniger als Schweizer. In St. Gallen und Biel bezahlt etwa ein erfahrener deutscher Lenker mit einem Škoda Octavia etwa 1 Prozent weniger als ein Schweizer. Comparis verglich in der Erhebung die Versicherungsprämien von neun Nationalitäten für verschiedene Fahrzeuge und unterschiedliche Fahrerprofile. 

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