Zum Hauptinhalt springen

Werbung

News •
Elektromobilität

Diese Kantone haben die Nase vorn

Der Anteil an verkauften E-Autos steigt – und mit ihm auch die angebotene Infrastruktur. Eine Auswertung zeigt jetzt, welche Kantone bei der E-Mobilität im direkten Vergleich die Nase vorn haben. Ein kleiner Hinweis: Zürich ist es nicht.

Per Ende September 2023 lag der Anteil der Neuzulassungen von batterieelektrischen E-Autos (BEV) bei 19,8 Prozent. Im Vergleich dazu lag der Anteil bei den Benzin- und Dieselneufahrzeugen bei 39,8 Prozent. Die E-Autos holen deutlich auf. Auf den Strassen allerdings fahren immer noch nur 3,3 Prozent der Autos rein elektrisch, wie Autoscout24 in einer Mitteilung schreibt. Das Unternehmen hat Daten zur E-Mobilität ausgewertet und eruiert, wie die einzelnen Kantone abschneiden.

Ein Alpenkanton ist auf dem letzten Platz

Geht es um den Elektroanteil bei den Personenwagen hat Zug klar die Nase vorn. Der Anteil liegt bei 6,8 Prozent. Zudem gibt es rund um den Zugersee 155 öffentliche Ladestationen pro 100 Quadratkilometer, was ebenfalls ein Spitzenwert darstellt.

«Die durchschnittlich hohe Kaufkraft und die gute Ladeinfrastruktur sind aber nicht die einzigen Gründe. Am Ende ist es wohl ein Mix aus vielen wohlwollenden Faktoren und neugierigen Menschen», wird Peter Blass, Consultant Data & Energy von Swiss eMobility zitiert. Am anderen Ende der Scala liegt der Kanton Uri mit 2,2 Prozent Elektrofahrzeugen auf den Strassen. Mit nur 10 Ladestationen pro 100 Quadratkilometern zählt der Alpenkanton auch bei der angebotenen Infrastruktur zu den Schlusslichtern.

Förderung ist ein Flickenteppich

Bei den Ladestationen ist Basel-Stadt Spitzenreiter: Der Halbkanton besitzt mit 600 öffentlichen Ladestationen pro 100 Quadratkilometern das dichteste Ladenetz. Die Kantone Genf, Bern, Zürich und Tessin sind ebenfalls vorne dabei und konnten den Rückstand auf den Kanton vom Rheinknie verkleinern. Ländliche Kantone stehen in diesem Ranking eher schlechter da: Neben Uri kann zum Beispiel auch der Jura nur 8 Ladestationen pro 100 Quadratkilometern anbieten.

«Ländliche und per se finanziell weniger gut gestellte Kantone wie Uri und Jura haben es deutlich schwerer, auf eine gute Abdeckung zu kommen. Denn die Entwicklung verläuft parallel zur Marktentwicklung: Wo viele Elektroautos auf den Strassen sind, wird eher in öffentliche Ladeinfrastruktur investiert. Und deren Einrichtung ist in städtischen Gebieten einfacher, weil meist entsprechende Netzkapazitäten ohne grosse Ausbauten zur Verfügung stehen», kommentiert dies Peter Grünenfelder, Präsident von Auto Schweiz, die Zahlen.

Grünenfelder sieht auch Nachholbedarf bei der Förderung von E-Autos, die momentan von Kanton zu Kanton, teilweise gar von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich sein kann. «Aus unserer Sicht wäre es sinnvoller, die Art der Berechnung der Steuern zu harmonisieren, anschliessend könnte jeder Kanton mit einem Faktor die Höhe festlegen und auch einen möglichen E-Auto-Rabatt. Hier wollen sich aber viele Kantone nicht reinreden lassen, was eine schweizweite Bewerbung mit möglichen Nachlässen für Elektroautos durch die Importeure quasi unmöglich macht», so Peter Grünenfelder.

Werbung