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Zufälle gibt's – wie Zürich die Goldküsten-Autofahrer einbremst
Zuerst wollte die linksgrüne Stadt Zürich mit einem «Verkehrsversuch» die wichtigste Strassenverbindung an der Bellerivestrasse zwischen Goldküste und City auf eine Spur pro Fahrtrichtung einschränken. Nach Einwendungen der Kantonspolizei gegen diesen Versuch sorgt nun plötzlich eine «Notreparatur» für den autofeindlichen Engpass.
Solche Zufälle gibt es nicht – oder etwa doch? An der Bellerivestrasse müssen aktuell dringend alte Wasserleitungen und Abwasserkanäle saniert werden. Der Zeitpunkt, an dem diese «Notreparatur» nötig wird, scheint etwas gar auffällig. Sie folgt auf ein längeres Hin und Her zwischen der Stadt und der Kantonspolizei Zürich. Vor noch nicht allzu langer Zeit wollte das linksgrüne Zürich die wichtigste Strassenverbindung zwischen Goldküste und City für einen «Verkehrsversuch» auf zwei Spuren reduzieren. Doch die Kantonspolizei verhinderte diesen künstlich erzeugten Engpass juristisch.
Nun ist der Engpass dennoch da – in Form der Baustelle. Pünktlich zum Schulbeginn wurde die hochfrequentierte Pendlerstrasse auf eine einzige Spur pro Fahrtrichtung reduziert. Trotz Einspruch der Kantonspolizei. Und trotz den kurzfristig gesammelten 11'000 Unterschriften gegen den «Verkehrsversuch». Fast könnte man auf den Gedanken kommen, dass die autofeindliche Stadt Zürich den bürgerlichen Klassenfeind von der Goldküste zwingen will, seinen Range Rover zuhause stehen zu lassen. Egal ob «Verkehrsversuch» oder Sanierung – Hauptsache Enpass.
Autofreie Zukunft
Mit Hartnäckigkeit verwirklicht die linksgrüne Regierung der Stadt Zürich ihre Vision der autofreien Zukunft. Renitente Automobilisten, welche am klimaschädlichen Individualverkehr festhalten, sollen gezielt zum Kipppunkt der totalen Verzweiflung getrieben werden. Beim Einbremsen des Verkehrsflusses kennt die Kreativität der linksgrünen Verkehrsstrateginnen keine Grenzen. Aus dem verhinderten «Verkehrsversuch» an der Bellerivestrasse wird überraschend eine «Notreparatur». Bereits wurde in den lokalen und nationalen Medien ausführlich über den künstlich generierten Verkehrskollaps berichtet. Der «Blick» zitiert einen leidgeprüften Autofahrer, welcher nach Feierabend in 20 Minuten nicht einmal hundert Meter vorangekommen sei. Und die «NZZ» fragt sich, ob die Sanierung nur ein Deckmantel für einen Verkehrsversuch sei.
Pädagogische Massnahme
Damit die Baustelle Bellerivestrasse von den Autofahrern der Goldküste nicht durch das Seefeld umfahren werden kann, verhindern die städtischen Verkehrsstrategen jegliche Abbiegemöglichkeiten. Zeitgleich wird auch noch der nahe, wichtige Knotenpunkt Kreuzplatz saniert. Und als zusätzliche, pädagogische Massnahme reduzierte die Verwaltung ohne Vorwarnung das Tempo zwischen Erlenbach und Tiefenbrunnen auf 50 Kilometer pro Stunde. Vermutlich hofft die linksgrüne Stadtregierung, dass die Autopendler der Goldküstengemeinden mitten im Stau ihr Mindset ändern – weg vom Range Rover hin zu S-Bahn oder Elektrobike. Das Stadtzürcher Tiefbauamt kontert jegliche Kritik an der neuen Verkehrsbehinderung. Die lange Bauzeit bis Ende 2026 wird mit dem sehr weichem Baugrund gerechtfertigt. Und Arbeiten nach Feierabend seien wegen dem Lärmschutzes leider nicht möglich.
Engpass als Dauerzustand
Der Individualverkehr steht in der linksgrünen Metropole Zürich vor einer düsteren Zukunft. Die klimapolitischen Verkehrsplaner sind entschlossen, nach den Sanierungsarbeiten an der Bellerivestrasse ihren vorerst gescheiterten Engpass-Versuch auf dem Rechtsweg zu erkämpfen. Ziel: Nach Beendigung der monatelangen Arbeiten an den Wasserleitungen soll der Engpass durch den «Verkehrsversuch» ausgedehnt werden. Es braucht keine prophetischen Fähigkeiten, um die Schlussfolgerungen des «Verkehrsversuchs an Zürichs sensibler Eingangspforte» zu erahnen: Eine Spur pro Fahrtrichtung reicht für die uneinsichtigen Autofahrer von der Goldküste vollkommen aus.

Kolumnist und Autor Pentti Aellig ergänzt als erfahrener Autokenner und Publizist das STREETLIFE-Redaktionsteam. Als SVP-Kantonsrat und Gemeindepräsident politisiert er im Kanton Schaffhausen aktiv mit. Wir weisen darauf hin, dass die Ansichten unserer Kolumnisten nicht mit jenen der STREETLIFE-Redaktion übereinstimmen müssen.
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