Werbung
Zürcher Autobahn-Ypsilon definitiv gestrichen
Nach dem Parlament streicht auch der Bundesrat die geplante Verbindung zwischen A1 und A3 in der Stadt Zürich aus dem Netzbeschluss. Bereits gebaute Teile davon werden umgenutzt.
Mitten durch die Stadt statt um sie herum. Das war die Idee des so genannten Zürcher Ypsilon. Der Plan war, die Autobahnanschlüsse der A1 und A3 im Zentrum von Zürich zu verbinden und nicht im Hardturm, Letten und Wiedikon enden zu lassen. So sollte die Innenstadt vom Transit- und innerstädtischen Verkehr entlastet werden. Diese Idee aus den 1960er Jahren wurde schon länger nicht mehr verfolgt, blieb aber bis heute im Bundesbeschluss über die Nationalstrassen (Netzbeschluss) enthalten.
Nun hat der Bundesrat in seiner Sitzung vom 21. Februar diese Verbindung aus dem Netzbeschluss gestrichen. Er folgte damit dem Parlament, welches den Beschluss bereits 2023 fällte, das Projekt nicht mehr aufzuführen. Bereits 2017 beantragte die Zürcher Kantonsregierung, das Zürcher Ypsilon endgültig aus dem Netzbeschluss zu entfernen.
Lange Geschichte
Das Autobahnprojekt wurde immer wieder politisch bekämpft. Zwei kantonale Abstimmungen 1974 und 1977 gegen die Realisierung waren zwar erfolglos und das Ypsilon wurde nicht aus den nationalen Plänen gestrichen. Trotzdem rückte eine realisierbare Variante in weite Ferne. Eine Umfahrung stand im Fokus und die Planung des 40 Kilometer langen Ypsilon-Teilstücks wurde nicht mehr weiterverfolgt.
Inzwischen wurden die Nordumfahrung (1985) und die Westumfahrung (2009) eröffnet. Gemäss Bund sei eine Autobahn durch die Stadt Zürich deshalb nicht mehr zeitgemäss. Ein Ende der 1980er Jahren gebautes Tunnelstück unter dem Hauptbahnhof wird nun umgenutzt. Statt Autos werden noch dieses Jahr Velos durchfahren.

Hast du etwas beobachtet?
Werbung