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Zu schmal und schlechter Beton – Pannenautobahn A9
Die Autobahn A9 im Kanton Wallis scheint das Pech gepachtet zu haben. Immer wieder muss die kantonale Dienststelle für Nationalstrassenbau von Problemen und Mängeln berichten. Jüngster Vorfall: schlechter Beton beim Anschluss Raron.
Im Kanton Wallis wird aktuell die Autobahn A9 zwischen Sierre und Brig ausgebaut. Während das Projekt eigentlich den Verkehrsfluss für die Autofahrenden im Wallis verbessern sollte, sorgt es aktuell noch vor allem für rote Köpfe bei den kantonalen Behörden und den Steuerzahlenden. Zum zweiten Mal innerhalb etwas mehr als eines Jahres muss die zuständige Dienststelle für Nationalstrassenbau (DNSB) einen Mangel bekannt geben.
Dieses Mal ist es schlechter Beton. Bei der routinemässigen Qualitätskontrolle stellte sich heraus, dass der Beton bei einem Teil des Anschlusses Raron die Anforderungen nicht erfüllt. «Betroffen ist ein 32 Meter langes Stück der Auffahrtsrampe Ost (Feld 1)», erklärte A9-Chef Martin Hutter gegenüber dem Walliser Boten. Unter anderem wurde die Druckfestigkeit und die Frost-Tausalz-Beständigkeit bemängelt.
Immense Mehrkosten
Die zuständige Baufirma Frutiger AG hat der DNSB und dem Bundesamt für Strassen (Astra) einen Sanierungsvorschlag am bestehenden Bauwerk vorgeschlagen. Doch die Bauherren entschieden sich dafür, das betroffene Stück der Auffahrtsrampe abbrechen und neu bauen zu lassen. Die Kosten von 400'000 Franken muss die Baufirma tragen. Der Mangel soll bis Ende Oktober behoben sein.
Schon im März 2022 kam die A9 in die Schlagzeilen. Damals war ein 500-Meter-Abschnitt zwischen Raron und Gampel zu schmal. Das Bankette musste um 50 Zentimeter verbreitet werden. Auch dies kostete gemäss Medienberichten 400'000 Franken zusätzlich. Weitere Probleme gab es beim Riedbergtunnel bei Gampel. Dieser ist viermal teurer geworden, weil er sich in einen instabilen Berghang befindet, der sich pro Jahr etwa einen Zentimeter bewegt. Die zwei Tunnelröhren von je 500 Meter kosten nun 220 Millionen Franken.
Weiter wurde bei der Umfahrung Visp ebenfalls minderwertiger Beton verbaut und ein Rechtsstreit mit der Baufirma war die Folge. Planungsproblem beim Teilstück Pfyn bei Leuk sowie Unregelmässigkeiten mit dem Transport von Baumaterialien um die Deponie Gelor sind weitere Probleme rund um den Ausbau der A9. Das rund 35 Kilometer lange Teilstück wird voraussichtlich rund 4,4 Milliarden Franken verschlingt haben, wenn die letzte Etappe wohl erst nach 2035 fertiggestellt ist.
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