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Verkehr •
Diese Zahlen würden Zürcherinnen und Zürcher wählen

«Wunschnummer? Ich würde mir ZH1985 aussuchen»

In Zürich sollen bald Wunschnummern möglich werden. STREETLIFE hat bei den Passantinnen und Passanten nachgefragt, welche Zahlenkombinationen besonders beliebt sind.

«Etwas Persönliches sollte die Nummer haben. Zum Beispiel das Geburtsdatum, oder eine Zahl mit einem Bezug, mit einer Verbindung zu etwas Speziellem», findet Igor Bilic, 44, Fachlehrer HMS aus Zürich. Solche Wünsche könnten bald Realität werden. Denn der Zürcher Regierungsrat will noch dieses Jahr Wunschnummern einführen, und zwar mit einer Revision der Verkehrsabgabenverordnung VAV. Die Idee ist, dass in Zukunft in einem Register die verfügbaren Nummern eingesehen und beantragt werden können.

«Es geht darum, mit den Zahlen zu spielen – so, dass einem die Zahlen im Verkehr zum Nachdenken einladen.»

Passant

Kommt das Vorhaben durch, ermöglicht es Autofahrenden ganz neue Perspektiven. Welche Nummer würdest du wählen? STREETLIFE war in der Stadt Zürich unterwegs und fragte bei Passantinnen und Passanten nach, welche Zahl sie gerne als Kennzeichen an ihrem Auto hätten.

«Ich würde die 11 wählen. Die Zahl gefällt mir einfach», findet Mustafa Ali, beim Bahnhof Altstetten. Der 29-jährige Stromer kommt aus Como IT. Umfassender ist die Wunschkombination bei Krebsforscher Martin Puschy aus Zürich. Auf seinem Roller sitzend, beginnt der 62-jährige Zürcher beim Kunsthaus zu erzählen: «Ich würde mir die Zahl 83’827’317 aussuchen, eine wunderschöne Zahl. Die 17 ist meine Lieblingszahl. 83 plus 17 gibt 100. 827 plus 317 gibt 1144, die 827 plus drei gibt 830.» Der Vespa-Fahrer lachend: «Es geht darum, mit den Zahlen zu spielen – so, dass einem die Zahlen im Verkehr zum Nachdenken einladen.»

Datum, Zahlenmagie und Merkhilfe

«Eine Nummer, die man sich gut merken kann», möchte Reto Landolt, der in der Altstadt auf einen Freund wartet. «Zum Beispiel der eigene Geburtstag oder jener der Kinder», so der 46-jährige Theatertechniker. Den Jahrgang bevorzugt auch Roger Gessler aus Wald ZH. Er steht in der Europaallee. Der 39-jährige Fachexperte Liftkontrolle + Bewilligung überprüft Aufzüge in der Stadt. Was für ein Kennzeichen würde er nehmen? «Ich würde mir das Schild «ZH1985» aussuchen. Tiefe Zahlen sind selten, und der Geburtstag wäre super.»

Eine Gruppe junger Frauen scherzt, dass eine tiefe Nummer bedeute, dass man schon lange und gut Auto fahre. Darum würden sie gerne ein niedriges Kennzeichen haben. Ein junger Autoverkäufer gibt zu bedenken, dass man mit einem tiefen Nummernschild weniger von der Polizei kontrolliert werde. «An die Nummer erinnere ich mich nicht mehr», erzählt dagegen eine ältere Frau im Pelzmantel. Sie habe vor einiger Zeit aufgehört zu fahren – und das sei gut so.  An einer Haltestelle in Altstetten wartet Steven Mendt aus Chemnitz (D) auf seinen Bus. Welches Nummernschild würde er wählen, wenn er frei aussuchen könnte? «Ich würde die 420 nehmen. Die Zahl, die hat irgendetwas – und dann drei Nullen dahinter, also 420’000», so der 38-jährige Softwareentwickler.

Kostspielige Versteigerungen bleiben

Noch ist es so, dass das Strassenverkehrsamt den Personen, die im Kanton ein Auto einlösen, eine Nummer zuteilt. Nur unter nahen Verwandten und Lebenspartnern können Nummernschilder übertragen werden. Manche Kennzeichen werden im Kanton Zürich auch online vom Strassenverkehrsamt versteigert und bringen der Staatskasse rund fünf Millionen Franken jährlich ein. Spezielle Nummern wie zuletzt «ZH24» sollen auch in Zukunft vom Kanton versteigert werden.

Neben neu eingeführten Wunschnummern soll die Übertragung von Schildern im Familienkreis beibehalten und die Abtretung von oder unter Firmen neu ausdrücklich geregelt werden, so der Wille des Regierungsrates. «Über die Änderung der VAV wird der Regierungsrat voraussichtlich noch im ersten Quartal 2025 befinden», so Daniel Winter, Kommunikationsbeauftragter der Sicherheitsdirektion Kanton Zürich auf Anfrage von STREETLIFE. Wann die neuen Regelungen gelten werden, ist noch offen. Winter: «Über die Inkraftsetzung wird der Regierungsrat entscheiden.» Noch bleibt also genug Zeit, sich über eine mögliche Wunschnummer Gedanken zu machen.

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