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Ratgeber Elektromobilität

Wie sicher sind E-Autos bei einem Blitzeinschlag?

Der anstehende Herbst bringt unbeständiges Wetter mit sich. Starke Regenfälle, Windböen, Donner und Blitzschlag setzen der Natur zu und sorgen auch im Strassenverkehr für Ausnahmesituationen. Aber wie gefährlich sind gerade Blitze für Elektroautos?

Besuche bei einer Tante gehören in der Kindheit zum Alltag und die meisten bleiben nicht in Erinnerung. Eine Ausnahme war das eine Mal, als wir im Auto auf dem Weg zur Tante in ein Gewitter gerieten. Zu Hause hätte ich damals keine Angst vor den Donnern gehabt, sondern sie begrüsst, um länger aufbleiben zu dürfen. Doch im Auto hatte ich dann doch wieder ein mulmiges Gefühl und sehnte mich nach der Eckbank in der Küche, unter welcher ich mich bei Gewittern jeweils verkrochen habe. Mein Vater beruhigte mich damals, dass wir im Auto sicherer seien als im Freien. An seine Erklärung kann ich mich zwar nicht mehr erinnern, aber ich habe ihm geglaubt.

Blitzschlag im E-Auto

Heute könnten es Väter schwerer haben, ihre Kinder zu überzeugen, wenn das Familienauto elektrisch fährt. Aber sind Elektroautos bei einem Gewitter wirklich weniger sicher als normale Autos? Die einfache Antwort: nein! Denn sollte der Blitz tatsächlich einmal ins Auto einschlagen, wirkt die Karosserie wie ein Faradayscher Käfig. Dabei wird die elektrische Entladung des Blitzes um die Insassen in den Boden geleitet. Diese Wirkung hat die Karosserie unabhängig von der Antriebsform des Fahrzeugs. Bei einem E-Auto wird die elektrische Entladung auch um die Batterie geleitet, womit der Energiespeicher vor einem Blitzschlag geschützt ist.

Vorsicht bleibt geboten

Einzige Gefahrenquelle sind Metallteile, die mit der Karosserie verbunden sind. Diese sollten die Insassen bei einem Gewitter nicht berühren, da sei bei einem Blitzeinschlag auch den Strom leiten. Bei den meisten modernen Autos sollte das aber kein Problem sein, weil die Innenräume sowieso mehrheitlich aus Kunststoff bestehen. Allerdings können die Insassen geblendet werden, was gerade beim Fahrer gefährlich ist. Bei Versuchen in Hochspannungs-Labors wurden zudem Brandspuren im Lack sowie auf den Reifenflanken festgestellt, schreibt der Allgemeine Deutsche Automobilclub ADAC auf seiner Homepage. Es empfiehlt sich daher nach einem Blitzschlag nur noch so weit wie nötig zu fahren und das Fahrzeug danach in der Werkstatt durchchecken zu lassen – egal über welchen Antrieb es verfügt.

Richtig parkieren

Trotz des Faradayschen Käfigs sollte man das Glück nicht herausfordern. Deshalb empfiehlt der ADAC bei Gewittern nicht auf einem erhöhten Punkt zu parken. Zudem sollten Autofahrende Fenster sowie Schiebedach schliessen und alle Antennen, sofern möglich, einziehen. Und wie sieht es beim Elektroauto mit Laden aus?  Grundsätzlich ist das Laden bei Gewitter und Regen sicher. Stecker, Kabel und Anschlüsse sind isoliert, um für bestmöglichen Schutz zu sorgen. Zudem sollten Ladestation und Wallboxen über einen Überspannungsschutz sorgen. Dieser kann die elektrische Entladung eines Blitzschlages ausgleichen und Schäden vorbeugen. Um dies zu gewährleisten, sollte ein Fachmann die Wallbox installiert haben.

Drinnen bleiben

Diese Absicherung dient vor allem dazu, dass E-Auto-Fahrende bei einem Gewitter nicht nach draussen müssen, um das Ladekabel abzuziehen. Wer gerade ankommt und im Freien parkieren muss, sollte darauf verzichten, das Ladekabel anzuschliessen und sich so schnell wie möglich ins Haus begeben oder allenfalls gar im Auto warten. Denn grundsätzlich sollte während Gewittern auf Aktivitäten im Freien verzichtet werden.

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