Zum Hauptinhalt springen

Werbung

Fakten •
7 Fragen zu Euro 7

Neue Abgasnorm: Werden Autos bald unbezahlbar?

Viele fürchten die geplante Abgasnorm Euro 7. Sie soll Autos noch sauberer machen – aber auch teurer. Doch stimmt das überhaupt? Wir beantworten die sieben wichtigsten Fragen zu Euro 7.

Ab 2025 soll für Neuwagen eine neue Abgasnorm gelten. Doch obwohl die Regel noch gar nicht definitiv ist, sorgt Euro 7 bereits für Diskussionen. Werden Autos teurer und lahmer? Hier gibt es Antworten.

1. Was ist Euro 7 eigentlich?

Euro 7 ist eine geplante Abgasnorm der Europäischen Union (EU), die ab 1. Juli 2025 für «normale» Serienautos und Lieferwagen, 2027 für Busse und Lastwagen und 2030 für Kleinserien (McLaren und Co.) gelten soll. Sie soll die Euro-6-Norm ablösen. Das Ziel von Euro 7 ist sauberere Luft. Euro 7 stellt unter anderem Feinstaub in den Fokus, etwa Reifenabrieb als eine Quelle von Mikroplastik im Meer.

2. Was geht uns eine EU-Norm an?

Sehr viel! Die Schweiz übernimmt die Euro-Abgasnormen. Selbst, wenn sie es nicht täte, würde es null Unterschied machen: Hiesige Immatrikulationen basieren auf europäischen Typengenehmigungen.    

3. Was ändert Euro 7 denn?

Auf den ersten Blick wenig, da sich viele Grenzwerte gar nicht ändern. Auf den zweiten Blick viel: Neu gälten für alle Antriebe dieselben Grenzen. Ein Beispiel: Bisher durften Diesel 80 mg/km Stickoxide (NOx) ausstossen, neu käme für sie die beibehaltene Benziner-Grenze von 60 mg/km zum Zug. Umgekehrt wäre für Benziner beim Kohlenmonoxid früher Schluss. Vor allem auf den dritten Blick geht es zur Sache: Die Grenzen für Feinstaub würden deutlich verschärft, und zudem sollen welche für den Bremsen- und Reifenabrieb eingeführt werden.

4. Was stört die Autobauer an Euro 7?

Heutige Verbrenner sind rollende Abgasreinigungsanlagen, um mit Katalysatoren, Dieselpartikelfiltern und Co. die Umwelt vor Abgasen zu verschonen. Argument der Autobauer gegen Euro 7: Der teure Mehraufwand macht angesichts des Verbrennerverbots 2035 keinen Sinn mehr. Strittig sind weniger die Grenzwerte an sich als das Testverfahren: Gemessen wird seit 2017 ausser im Labor auf der Strasse. Auf jener waren Ausreisser erlaubt. Dies soll entfallen, um etwa auch Kurzstrecken abzubilden. Hersteller sagen: Dann müssen wir unter extremen Betriebsbedingungen (zum Beispiel bergauf mit schwer beladenem Anhänger) vielleicht sogar Power drosseln, um sauber zu sein. Die EU sagt: Stimmt nicht, es gibt Ausnahmen. Wir sagen: Warten wir ab.

6. Wird ein Auto durch Euro 7 unbezahlbar?

Nein, aber teurer. Die EU spricht von bis zu 150 Franken, manche Quellen von 300 bis 1000 Franken pro Auto – wie einst, als Diesel teurer wurden und aus Kleinwagen verschwanden. Wahrscheinlicher als schlagartige Preiserhöhungen ist, dass erneut etwas Ähnliches passiert: Mit spitzem Stift gerechnete, günstige kleine Einstiegsmodelle könnten wegen des Mehraufwandes Euro 7 zum Opfer fallen, also das Modellangebot vor allem an Kleinwagen schrumpfen.

7. Ab wann muss mein Auto Euro 7 erfüllen?

Neue Autos müssten ab 2025 Euro 7 meistern, ältere dürften weitergefahren werden. Denkbar sind wie teils bereits heute höhere Motorfahrzeugsteuern bei älterer Abgasnorm oder dass Autos ohne Euro 7 früher zum Opfer von allfälligen Fahrverboten etwa in deutschen Umweltzonen würden. Aber noch ist alles offen: Euro 7 ist noch in der Diskussion, frühestens im Herbst 2023 wissen wir mehr.

Werbung