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Politik & Wirtschaft •
Toyota stoppt LGBTQ-Sponsoring

Weltgrösster Autohersteller will weniger Wokeness

Der grösste Autokonzern der Welt will nicht zwischen die Fronten von Wokenessanhängern und der Antiwokeszene geraten. Toyota unterstützt ab sofort keine Queer- und LGBTQ-Veranstaltungen mehr und hält sich raus.

Bei vielen Konzernen stellt sich zunehmend die Frage, wie stark sie sich auf das Thema Wokeness einlassen wollen. Zwar legt jedes erfolgreiche Unternehmen grossen Wert darauf, seine Produkte oder Dienstleistungen im gesellschaftlich korrekten Kontext darzustellen. Aber manche Unternehmen übertreiben es mit ihren überkorrekten, queer-sensitiven Kommunikationsstrategien. Immer mehr Manager realisieren, dass sie vor lauter Gender-Gaga ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit vernachlässigen.

Zwischen den Fronten

Für den besonders erfolgreichen Weltkonzern Toyota spielt Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion firmenintern eine wichtige Rolle. Aber letzte Woche hat Toyota auf «Bloomberg» bekanntgegeben, dass sie in den USA ab sofort externe Queer- und LGBTQ-Veranstaltungen nicht mehr unterstützen wollen – weder direkt noch indirekt. Toyotas Entscheid ist nachvollziehbar. Zwischen den Fronten der Wokenessbewegung und der Anti-Woke-Szene kann man nur verlieren. Wo fanatische Meinungen aufeinanderprallen, sollte man sich besser fernhalten.

Medialer Wirbelsturm

Als Toyota seine vorsichtigere Haltung bei Inklusionsthemen kommunizierte, baute ein medialer Wirbelsturm sofort Geschwindigkeit auf. Queerplattformen wie queer.de warfen dem weltweit wichtigsten Autobauer vor, sich dem Druck queerfeindlicher Kräfte in den USA zu beugen. Und der amerikanische Aktivist Robby Starbuck, welcher sich dem Kampf gegen die Diversität verschrieben hat, wollte Toyotas Entscheid gleich auf seine Fahne schreiben. Beide Fronten liegen falsch. Toyota lässt sich weder von der Politik noch von irgendwelchen Gruppierungen beeinflussen. Für die Japaner zählt nur der nachhaltige Erfolg ihrer Produkte.

Inklusion und Wokeness

Beim Weltmarktführer Toyota ist der absolute Fokus auf die Entwicklung und Produktion zukunftsorientierter Fahrzeuge immer spürbar. Beim global zweitgrössten Autokonzern Volkswagen fragt man sich hingegen, ob er vor lauter Inklusion, Wokeness und dem radikalen Elektrifizierungswillen, die Weiterentwicklung nachhaltiger Verbrennermotoren vernachlässigt. Und im Einklang mit der Gewerkschaft hat Volkswagen die Effizienz der Autoproduktion auf ein erschreckend tiefes Niveau gesenkt. Toyota baut mit 270'000 Mitarbeitenden jährlich 11,2 Millionen Autos. Volkswagen baut mit 650'000 Mitarbeitenden nur gerade 9 Millionen Autos.

Viermal höherer Börsenwert

Kein Wunder, liegt der Börsenwert von Toyota mittlerweile viermal höher als der von Volkswagen. Zwar spielt Toyotas Entscheid, queere Projekte zukünftig nicht mehr zu sponsoren, wirtschaftlich kaum eine Rolle. Trotzdem verursachte diese Meldung erstaunlich viel Wirbel. Abschliessend könnte man sagen: Während bei Toyota die effiziente Produktion einer vielfältigen Autoflotte im Zentrum steht, scheinen sich viele andere Herstellern mehr auf die gesellschaftlichen Prozesse zu konzentrieren.


Kolumnist und Autor Pentti Aellig ergänzt als erfahrener Autokenner und Publizist das STREETLIFE-Redaktionsteam. Als SVP-Kantonsrat und Gemeindepräsident politisiert er im Kanton Schaffhausen aktiv mit. Wir weisen darauf hin, dass die Ansichten unserer Kolumnisten nicht mit jenen der STREETLIFE-Redaktion übereinstimmen müssen.
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