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Das sagen Politiker und die STREETLIFE-Community
Der Abstimmungskampf ist lanciert. Gegner und Befürworter streiten sich um die Frage: Braucht es den Ausbau des Schweizer Autobahnnetzes? Doch was sind die effektiven Argumente? STREETLIFE hat mit Vertretern beider Positionen gesprochen und die Community gefragt, was sie davon hält.
Bei der Frage zum Autobahn-Ausbau gibt es eine klare Trennung der politischen Lager. Auf der einen Seite fordern FDP, SVP und die Mitte die Beseitigung der Stau-Engpässe, während Links-Grün die Ausbau-Pläne, als wenig zielführend bezeichnet. STREETLIFE zeigt die wichtigsten Argumente der Pro- und Contra-Seite.
Warum braucht es den Autobahn-Ausbau?
«Es geht nicht um einen Ausbau, vielmehr um eine Engpassbeseitigung», konkretisiert SVP-Nationalrat Thomas Hurter (SH). Für den Vizepräsident der Kommissionen für Verkehr und Fernmeldewesen braucht es dringend eine Beseitigung dieser Engpässe. «Rund 45 Prozent des Personenverkehrs und rund 73 Prozent des Güterverkehrs findet auf der Autobahn statt. Wenn diese nicht funktionieren, weicht der Verkehr in die Agglomerationen und Städte aus.» Durch den Ausbau würde der Verkehr also besser verteilt.
Das sieht Franziska Ryser, Nationalrätin der Grünen (SG), komplett anders. «Der Ausbau der Autobahn führt mittelfristig zu mehr Verkehr und zu mehr klimaschädlichen Emissionen», sagt sie. «Die zusätzlichen Kapazitäten machen die Strasse attraktiver, sodass künftig mehr Leute mit dem Auto unterwegs sein werden. Hier ist der induzierte Verkehr gemeint.»
Pro-Stimmen
Welche Bedeutung hat der Ausbau für die Bevölkerung?
Für Fabio Regazzi, Mitte-Ständerat (TI) und Präsidenten des Schweizerischen Gewerbeverbands, sind die Ausbau-Pläne entscheidend. Gerade das Gewerbe leide unter den vielen Staustunden. «Allein die Staus auf den Nationalstrassen kosten die Schweizer Volkswirtschaft jährlich 1,2 Milliarden Franken», sagt er. Das treffe am Ende die Kunden. «Dann nämlich, wenn Endprodukte und Dienstleistungen durch die Zeitverzögerungen teurer werden.» Laut Regazzi reduziere der Ausbau den Ausweichverkehr – und werte damit die Städte auf. «Wenn es weniger Verkehr in den Städten und Dörfern gibt, hat es dort mehr Platz für anderes: für den Fuss- und Veloverkehr, für die Ortsentwicklung. Das bedeutet unter dem Strich eine höhere Lebensqualität, mit mehr Sicherheit und weniger Verkehrsemissionen wie Lärm oder Schadstoffen.»
Bei David Raedler, Co-Präsident des Verkehr-Clubs der Schweiz, verfangen Regazzis Argumente nicht. Raedler steht mit dem VCS an der Spitze der Allianz, die das Referendum gegen den Autobahn-Ausbau ergriffen hat. «Die Bedeutung eines NEINs am 24. November ist zentral», sagt er dann auch. «Dadurch werden fast 5 Milliarden Franken für weitaus bessere Zwecke freigesetzt und eine weitere Verschlechterung der Situation durch mehr Bauarbeiten, mehr Lärm, mehr Verkehr und mehr Umweltverschmutzung verhindert.»
Contra-Stimmen
Stimmt die Behauptung: Autobahn-Ausbau gleich mehr Verkehr?
«Nein, das stimmt nicht», sagt Mitte-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter (BL). «Es geht um einen Ausbau, durch den der Verkehr flüssiger zirkulieren kann. Mobilität gehört zu unserer Gesellschaft. Sie ist wichtig für die Wirtschaft, für den Arbeitsweg und immer mehr auch den Freizeitverkehr. Mobil zu sein, gehört zu unserer gesellschaftlichen DNA.»
Es ist eine Aussage für die Barbara Schaffner, GLP-Nationalrätin aus dem Kanton Zürich nur wenig Verständnis hat. «Wir sehen schon lange, international und in der Schweiz, dass ein Autobahn-Ausbau immer mehr Verkehr erzeugt», sagt sie. Schaffner ist überzeugt: «Der Verzicht auf den Ausbau beschleunigt das Umdenken Richtung effizientere Mobilität. Zum Beispiel in dem wir Fahrgemeinschaften bilden.»
Was aber denkt die STREETLIFE-Community? Ist sie mehrheitlich für den Ausbau oder dagegen? Die Umfrage gibt es im Video.

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