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Warum Autos immer teurer werden
In den letzten Jahren sind nicht nur die Autopreise stark gestiegen, sondern auch die Reparaturkosten. Zwei Versicherungen erklären, woran das liegt.
Wer sich in der Schweiz ein Auto kaufen will, muss tendenziell immer tiefer in die Tasche greifen. Grund dafür waren in den letzten Jahren unter anderem die Auswirkungen der Corona-Pandemie mit Lieferengpässen, der Ukraine-Krieg, die grundsätzlich hohe Nachfrage und auch die Teuerung. Im ersten Halbjahr 2023 sind die Preise für Neuwagen und Occasionen erneut gestiegen, wie ein Vergleich des Onlineportals Autoscout24 zeigt. So kostete ein Neuwagen im Schnitt 60’645 Franken und ein Occasionswagen 37’152 Franken. Das sind im Vergleich zum vorherigen Halbjahr 1,8 % mehr für neue Fahrzeuge und 2,5 % für Gebrauchtwagen.
Nur noch vier Autos unter 15'000 Franken
Besonders happig ist der Preisanstieg bei den Minivans (+ 11,1 %, durchschnittlich 24’753 Franken) und den Kleinwagen (+ 4,6 %, im Schnitt 17’198 Franken). Wer zum Beispiel einen Neuwagen unter 15'000 Franken sucht, hat momentan nur noch die Wahl zwischen einem dieser vier Modelle: Dem Hyundai i10 für 13'900 Franken, dem Kia Picanto für 14'150 Franken, dem Mitsubishi Space Star für 14'490 Franken und dem Dacia Sandero ab 14'590 Franken.
Reparaturkosten übersteigen Teuerung
Teurer werden Autos aber nicht nur in der Anschaffung, sondern auch, was Reparaturen anbelangt. Gemäss dem Bundesamt für Statistik sind die Ersatzteile im August 2023 um 8,2 % und die Reparatur- und Servicekosten um 2,4 % höher als im Vorjahresmonat. Diesen Trend haben auch die Versicherungen Allianz und Axa in den letzten Jahren festgestellt. «Die Teuerung für Ersatzteile stieg 2021 um 9,4 % und 2022 um 8,5 %. Davor war es praktisch null oder negativ», so Axa-Mediensprecherin Nicole Horbelt.
Auch die Allianz Suisse bestätigt, dass Ersatzteile, Arbeitsstunden und andere Werkstattleistungen in den letzten Jahren kontinuierlich teurer geworden sind. «Die Reparaturkosten in der Schweiz sind jedoch deutlich stärker gestiegen als die übliche Teuerung», sagt Nadine Schumann, Mediensprecherin von Allianz Suisse.
Beschädigte Technik geht ins Geld
Als Grund dafür nennen beide Versicherungen Schäden, die die Technik der Fahrzeuge betreffen. Und das gilt nicht nur für moderne Autos: «Auch ältere Fahrzeuge mit einfacher Technik können teure Reparaturen verursachen, wenn zum Beispiel eine Elektronikkomponente ausfällt. Diese Komponenten sind in der Regel teurer in der Herstellung als herkömmliche mechanische Teile und auch schwieriger zu reparieren», weiss Nadine Schumann von Allianz Suisse. Allerdings seien die Reparaturkosten bei modernen Fahrzeugen mit Assistenzsystemen tendenziell höher, da diese Fahrzeuge mehr und komplexere elektronische Komponenten enthalten.
Reparieren statt ersetzen
Als Gegenmassnahme und auch zur Schonung der Umwelt setzen beide Versicherungen – wo sinnvoll – auf Reparatur statt Ersatz. «Das Potenzial zur Reduktion von CO2-Emissionen in diesem Bereich ist enorm. In der Schweiz wären Einsparungen von über 1000 Tonnen CO2 pro Jahr möglich», hält Nicole Horbelt von der Axa fest.
Die Allianz rät Autofahrenden zudem zu einem regelmässigen Service. Somit liessen sich oft teure Reparaturkosten vermeiden, da Schäden frühzeitig erkannt und behoben werden können.
Was die STREETLIFE-Community für ein Auto ausgeben würde und was sie zu den steigenden Reparaturkosten sagt, zeigt das Video mit der Strassenumfrage.
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