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Vorsicht vor Fake-Bussen-Mails: So zocken Betrüger Autofahrer ab
Sie sehen täuschend echt aus, kommen mit offizieller Ordnungsbussennummer daher und führen auf professionell gestaltete Webseiten. Betrüger haben es aktuell schweizweit auf Autofahrerinnen und Autofahrer abgesehen. STREETLIFE erklärt dir, wie du dich vor der fiesen Masche mit Fake-Bussen schützen kannst.
«Achtung, neue Betrugsmasche. Wir versenden keine Zahlungsaufforderungen für Bussen per E-Mail oder SMS.» Mit diesen Worten richtete sich aktuell die Stadtpolizei Zürich auf ihren Social-Media-Kanälen an die Bevölkerung. Sie warnt damit eindringlich vor fiesen Betrügern, die es auf Autofahrerinnen und Autofahrer abgesehen haben.
«Wir hatten aktuell eine Meldung einer betroffenen Person. Daher wollten wir die Bevölkerung auf das Phänomen sensibilisieren», sagt Judith Hödl von der Stadtpolizei Zürich auf Anfrage von STREETLIFE.
Es ist aber längst nicht nur ein Zürcher Phänomen. Polizeikorps in der ganzen Schweiz warnen davor, dass Cyberkriminelle ihre Opfer mit Fake-Bussen über den Tisch ziehen wollen.
So auch auf der Plattform Cybercrimepolice.ch. Hier richten sich die Kantonspolizei Zürich sowie die Kantonspolizei Bern gemeinsam und eindringlich an die Bevölkerung. Im Detail erklären die Behörden, wie die Fake-Bussen-Masche funktioniert: Per SMS oder E-Mails werden Autofahrende aufgefordert eine Busse zu bezahlen. Die Nachrichten sind im Namen von Polizeikorps verfasst und wirken auf den ersten Blick höchst professionell. Doch dahinter stecken Kriminelle, die persönliche Daten und Kreditkarteninformationen abgreifen wollen.
So funktioniert der Betrug
Die Täter verschicken gefälschte E-Mails, die offiziell wirken sollen. Um ihre Forderungen glaubwürdiger zu machen, wird eine angebliche Ordnungsbussennummer angegeben. Die Empfänger werden dann aufgefordert, eine Webseite zu besuchen, entweder über einen QR-Code oder einen Link in der Mail.
Auf der Webseite müssen zunächst Captchas gelöst und fiktive Bussennummern eingegeben werden. Anschliessend verlangen die Betrüger persönliche Daten und zum Schluss die Kreditkartendaten. Mit diesen Informationen werden dann missbräuchliche Zahlungen vorgenommen.
Gefälschte E-Mail-Designs und Bussenportale variieren stark, sodass die Masche schwer als Betrug erkennbar ist.
Opferzahl unklar, Dunkelziffer hoch
Wie viele Personen derzeit betroffen sind, kann die Kapo Zürich nicht genau beziffern. An einem fiktiven Beispiel macht Mediensprecher Kenneth Jones das deutlich: «Wenn die Cyperpolice 100 Mails erhält, in der sich Betroffene melden, könnten schweizweit mehrere Tausend Menschen betroffen sein.»
Die Dunkelziffer scheint folglich hoch zu sein: «Wir machen auf Betrugsmaschen dann aufmerksam, wenn mehrfache Meldungen von Betroffenen bei uns eingehen. Wir gehen jedoch davon aus, dass ein Grossteil der betroffenen Personen, die Betrugsmails gar nicht erst an die Polizei weiterleitet.»
Damit die Betrugsmasche möglichst schnell gestoppt werden kann, ruft die Kapo Zürich dazu auf: Wer Betrugsmails erhält, soll diese an die Polizei melden: «Wir sind für jede Meldung dankbar, da dies die Ermittlungen unterstützt.»
Cyberkriminalität als wachsendes Problem
Die Zahl der Delikte im digitalen Raum steigt seit Jahren kontinuierlich, von Phishing-Mails bis hin zu komplexen Betrugsmaschen. «Cyberkriminalität nimmt stetig zu. Kriminalität verlagert sich immer mehr ins Internet», bestätigt Kenneth Jones von der Medienstelle der Kapo Zürich.
Um dieser Entwicklung zu begegnen, wurde die Plattform Cybercrimepolice.ch ins Leben gerufen. Ursprünglich von der Kantonspolizei Zürich aufgebaut, ist sie seit 2025 schweizweit aktiv. Eingebettet im Netzwerk NEDIK (Netzwerk für Ermittlungsunterstützung in der digitalen Kriminalitätsbekämpfung) dient sie als zentrale Anlaufstelle für Warnungen, Informationen und Meldungen rund um Internetkriminalität.
So schützen Sie sich
- Leiten Sie verdächtige E-Mails an Cybercrimepolice.ch weiter.
- Ignorieren Sie die E-Mail und löschen oder verschieben Sie sie in den Spam-Ordner.
- Klicken Sie niemals auf Links oder QR-Codes in solchen E-Mails.
- Geben Sie keine persönlichen oder finanziellen Daten preis, ohne die Echtheit gründlich geprüft zu haben.
- Im Zweifel: Kontaktieren Sie direkt das angebliche Unternehmen oder die Polizei, um die Seriosität der Mail zu prüfen.
Wenn Sie Ihre Daten bereits preisgegeben haben:
- Informieren Sie sofort Ihr Finanzinstitut und lassen Sie die betroffenen Bank-/Debitkarten sperren.
- Begeben Sie sich nach telefonischer Voranmeldung zur nächsten Polizeistelle und erstatten Sie Anzeige.

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