Werbung
Von diesen Marken gibt es keine 20 Autos in der Schweiz
VW, Mercedes, BMW, Audi oder Toyota – das sind die üblichen Verdächtigen, die auf den Schweizer Strassen unterwegs sind. Doch man sichtet hierzulande auch Personenwagen mit eher unbekannten Emblemen. Zwei Marken der seltensten Top 3 produzieren heute nicht mehr.
Im letzten Jahr zählte die Schweiz insgesamt 4’721'280 Personenwagen. Diese stolze Anzahl Autos lässt sich auf 140 Automarken verteilen. Dabei sticht eine besonders heraus: Volkswagen. Rund 13 Prozent aller eingelösten Personenwagen präsentieren sich hierzulande mit den zwei Buchstaben VW an Front und Heck. In Zahlen sind das 606'768 Fahrzeuge. Auf Platz zwei und drei folgen Mercedes-Benz mit 340'201 und BMW mit 334'404 eingelösten Personenwagen. Das zeigt die jährliche Erhebung des Bundesamts für Statistik.
Und wie sieht es am anderen Ende des Spektrums aus? Auf den letzten Rängen finden sich Marken, von denen man nur selten, wenn überhaupt je mal etwas gehört hat. Von diesen seltensten aller PWs gibt es in der Schweiz jeweils weniger als 20 Exemplare. Hier kommen die Top 3:
Steyr – 15 Personenwagen
Wie die Bezeichnung bereits vermuten lässt, stammt die Automarke Steyr aus der gleichnamigen Stadt im Bundesland Oberösterreich. Das erste Modell, der Steyr II, wurde 1920 mit einem 12/40-PS-Sechszylindermotor konstruiert. Damals bezeichnete man das Fahrzeug auch als «Waffenauto». Das dürfte mit der Branche zusammenhängen, in der die Produktionsfirma davor ihr Geld verdient hat. So war die Österreichische Waffenfabriks-Gesellschaft (OEWG) hauptsächlich im Waffengeschäft tätig. 1926 folgt dann die Umbenennung in Steyr-Werke. Noch im selben Jahrzehnt konstruiert Ferdinand Porsche, späterer Gründer des Stuttgarter Autoherstellers, den karminroten Flitzern Steyr Austria – mit für damals stolze 100 PS. Um den ADR8 des Kooperationspartner Austro-Daimler Puchwerte nicht zu konkurrenzieren, produzierte Steyr nur drei Prototypen des Oberklassewagen Austria – Porsche verliess daraufhin das Unternehmen.
Später fusionierten die zwei Werke zur Steyr-Daimler-Puch AG. Die Autoherstellerin brachte unter anderem auch den Puch G heraus, der heute als beliebte G-Klasse durch Mercedes-Benz verkauft wird. Produziert wird das Modell übrigens nach wie vor in der oberösterreichischen Stadt – vom Automobilhersteller Magna Steyr, dem Resultat der Verschmelzung der Steyr-Daimler-Puch Fahrzeugtechnik AG und der Magna Europa AG.
Tata – 11 Personenwagen
Bei Tata handelt es sich um den grössten Automobilhersteller aus Indien. Die Firma wurde 1945 gegründet. Damals war sie noch auf Lokomotiven spezialisiert. Knapp zehn Jahre später folgte das erste Nutzfahrzeug – dank einer Zusammenarbeit mit Daimler-Benz. Bis zum ersten vollständig in Indien produzierten Tata-Personenwagen musste sich das Unternehmen jedoch noch über vier Jahrzehnte gedulden. 1998 war es dann mit dem Tata Indica so weit. Fünf Jahre später hat Tata bereits über drei Millionen Fahrzeuge produziert. Es folgte die vollständige Übernahme der Nutzfahrzeugsparte von Daewoo aus Südkorea und 2008 der Kauf von Jaguar und Land Rover – für 2,3 Milliarden Dollar.
Übrigens: Im Jahr 2008 präsentierte Tata das billigste Auto der Welt: den Nano. Für 100’000 Rupien – das sind heute rund 1100 Franken – gab es den indischen viertürigen Kleinstwagen mit 33-PS-Heckmotor zu kaufen. Nach zehn Jahren wurde die Produktion des Billigautos eingestellt. Grund: fehlende Nachfrage.
Chrysler-Simca – 10 Personenwagen
1934 wurde das Unternehmen Simca gegründet. Der Namen ist kurz für Société Industrielle de Mécanique et Carrosserie Automobile. Der Autobauer stellte bei seiner Gründung in Nanterre vorerst unter Lizenz nur Fiat-Fahrzeuge in Frankreich her. Nach dem Zweiten Weltkrieg produzierte Simca jedoch auch eigene Fahrzeuge. Darunter etwa den Mittelklassewagen Simca Aronde oder die Simca Ariane. Ende der 50er-Jahre fasste der US-amerikanische Autobauer Chrysler Fuss in Europa und beteiligte sich an Simca. Das neue Unternehmen Simca-Chrysler übernahm 1959 Talbot-Lago. In den 70er-Jahren schluckte Chrysler dann Simca vollständig. Die Marke Simca blieb bestehen, das Unternehmen hiess von da an neu Chrysler Europe.
Wenige Jahre später wurde Simca an Peugeot verkauft. Aus dem Nachlass ging auch der Peugeot 309 als neues Modell hervor. Weiter hat man sich unter anderem zusammen mit Chrysler an einer Grossraumlimousine versucht. Diese wurde allerdings nicht von Peugeot übernommen – aus ihr entstand der Renault Espace.

Hast du etwas beobachtet?
Werbung















