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Fakten •
Das sind die skurrilsten Autoregeln der Welt

Vom Nacktfahren bis hin zum Bussgeld-Rabatt

Wer mit dem Auto ins Ausland fährt, muss damit rechnen, andere Regeln und andere Sitten anzutreffen. So bekommt man in Italien, Spanien und Slowenien sogar Rabatt, wenn man eine Busse rasch bezahlt, und in Deutschland darf man nackt Autofahren. Welche Regeln in Europa sonst noch gelten, verrät dir STREETLIFE.

Mit der Frage, wohin es in den Sommerferien gehen soll, steht auch immer die Frage im Raum, wie man denn die Reise am besten bestreitet. Viele Reisende wählen dafür das eigene Auto oder ein Mietauto am Destinationsort, um die Flexibilität während der Ferien zu gewährleisten. Doch Vorsicht: Wer im Ausland Auto fährt, muss auch die Verkehrsregeln kennen und wissen, wie man mit Bussen umgeht. Denn nicht überall gelten dieselben Regeln wie in der Schweiz. 

Wer schnell bezahlt, kriegt Rabatt

Es kann schnell mal passieren, dass man im Ausland eine Busse kassiert. Doch anders als in der Schweiz, wo du einen Monat Zeit hast, um die Busse zu bezahlen, und sich der Betrag dabei nicht verändert, wirst du in Ländern wie Frankreich, Spanien, Italien, Slowenien, Griechenland, Grossbritannien oder der Türkei dafür belohnt, wenn du die Forderung sofort oder innert der vorgegebenen Frist begleichst.

So wird dir laut der Strassen-Gesetzgebung (Art. 202. Pagamento in misura ridotta) in Italien bis zu 30 Prozent Nachlass gewährt, wenn du innert fünf Tagen nach Zustellung das Bussgeld bezahlst. In Slowenien sind es laut dem sogar 50 Prozent Nachlass bei einer Frist von acht Tagen.

Auchin Griechenland wird man laut dem ADAC fast schon dazu gedrängt, den geschuldeten Betrag so rasch wie möglich zu bezahlen. Denn, wer innert zehn Tagen die Forderung begleicht, bezahlt nur die Hälfte des Bussgeldes. Wer diese Frist allerdings verstreichen lässt, muss danach das Doppelte berappen. So kann sich eine 350-Euro-Busse für ein Rotlichtverstoss schnell mal auf 700 Euro erhöhen, was rund 670 Franken entspricht.

Griechenland: Parkbussen variieren monatlich

Auch spannend in Griechenland: Laut dem Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS) sind Halteverbotsschilder nicht wie in der Schweiz durchgehend gültig. Solche mit einer senkrechten Linie in der Mitte gelten etwa nur in ungeraden, andere mit zwei senkrechten Linien für die geraden Monate.

Grossbritannien: Busse nur von Uniformierten gültig

Für Verwirrung sorgen auch Parkregeln in Grossbritannien. So zeigen laut AGVS gelbe Linien am Strassenrand zwar ein Parkverbot an, allerdings bleibt kurzzeitiges Halten erlaubt. Eine rote Linie wiederum bedeutet ein Parkverbot zwischen 7 und 19 Uhr. Sind zwei rote Linien erkennbar, gilt das komplette Parkverbot.

Dennoch: Wer in Grossbritannien eine Busse kassiert, kann diese sogar ablehnen, falls der Beamte nicht in seiner amtlichen Uniform gekleidet ist. Und: Wer durch eine Pfütze fährt und dabei Passantinnen und Passanten nassspritzt, riskiert eine Busse von bis zu 5000 Pfund, also umgerechnet rund 5600 Franken.

Deutschland: Nacktfahren erlaubt

Unsere nördlichen Nachbarn haben ebenfalls skurrile Gesetze im Angebot, was das Autofahren angeht – oder eben nicht. So gibt es kein Gesetz und keine direkte Vorschrift, die verbietet, dass Lenkerinnen und Lenker in ihren eigenen Autos nackt fahren dürfen. Steigt man allerdings blutt aus dem Wagen, so droht eine Anzeige wegen Belästigung der Allgemeinheit nach Artikel 118 des Ordnungswidrigkeitsgesetzes (OWiG)und eine Strafe von bis zu 1000 Euro, also umgerechnet rund 960 Franken. Und auch in der Schweiz gibt es kein Gesetz, dass das Nacktfahren verbietet. Es kommt aber zur Anzeige, sollte es sich um ein sexuell motiviertes Verhalten handeln.

Schweden: Vorsicht vor Elchen

Wer in Schweden ein Schild mit einem Elch sieht, sollte sein Tempo rasch drosseln. Denn die Gefahr besteht, dass eines der bis zu zwei Meter grossen Tiere plötzlich die Strasse überquert. Die Masse der Tiere kann bei einem Aufprall zu schweren Schäden und Verletzungen führen. Angesichts dieser Bedrohung ist es in Schweden üblich, dass sich die Autolenkerinnen und -lenker Lichtsignale geben, wenn sich ein grosses Tier in der Nähe der Strasse befindet.

In der Schweiz droht eine ähnliche Gefahr durch Wild, das sich auf die Strasse verirren kann. Deshalb empfiehlt der Touring Club Schweiz: Licht auf Abblendung zu schalten, zu bremsen und falls möglich das Tier mit der Hupe zu verscheuchen.

Dänemark: Je höher der Verdienst, umso teurer die Busse

Wer in Dänemark trinkt, fährt und dabei erwischt wird, muss tief ins Portemonnaie greifen. Denn laut dem bussgeldkatalog.de wird die Höhe der Strafe anhand des monatlichen Verdienstes berechnet. Und: Diese Summe wird mit dem Promillewert der lenkenden Person multipliziert. Ab zwei Promille muss nicht nur ein volles Monatsgehalt bezahlt werden, es winken auch 20 Tage Haft auf Bewährung und das Fahrzeug kann konfisziert und versteigert werden.

Alkohol am Steuer ist auch in der Schweiz teuer. Bis 0,79 Promille muss man mit einer Verwarnung und einer Busse in der Höhe von 600 bis 800 Franken rechnen. Ab 0,8 Promille gibt es einen Führerausweisentzug von mindestens drei Monaten und eine Geldstrafe, die von den finanziellen Verhältnissen und der Menge an Alkohol, welche die Person getrunken hat, abhängt.

Ab 1,6 Promille wird der Führerausweis unbestimmt entzogen und eine obligatorische Fahreignungsprüfung wird angeordnet. Bei dieser Prüfung klärt eine Expertin oder ein Experte ab, ob die betroffene Person an einer Alkoholsucht leidet. Danach muss man mehrere Monate abstinent bleiben und dies mittels Haarprobe nachweisen können. Den Führerausweis erhält man erst dann zurück, wenn der Experte grünes Licht gibt.

USA, Costa Rica, Südafrika, Thailand und Australien

Auch ausserhalb Europas müssen Autofahrerinnen und Autofahrer spezielle Regeln befolgen, wie der AGVS schreibt. So gelten etwa in Südafrika Tiere, egal ob Löwe oder Elefant, auf dem Land und in Naturschutzreservaten als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmende. Mit einer Ausnahme: Sie haben immer Vortritt.

Ausgefallen sind auch diese Regeln aus den USA. So dürfen in Colorado sonntags keine schwarzen Autos fahren oder in Nevada keine Kamele die Strassen kreuzen. Etwas alltagstauglicher ist diese Vorschrift: Geöffnete Alkoholflaschen sind nur im Kofferraum zugelassen. Und immer gilt: Wer von der Polizei angehalten wird, lässt seine Hände ruhig am Steuerrad und greift nicht ins Handschuhfach.

In Australien dagegen ist es verboten, seinen Arm aus dem Autofenster zu lehnen. Dabei könnte sich schliesslich jemand verletzen. Die Ausnahme gilt, wenn man einem anderen Verkehrsteilnehmenden etwas signalisieren will.

Und in Thailand dürfen laut «Auto-presse.de» Männer nicht oben ohne Auto fahren.

Und in Costa Rica muss man ab 22 Uhr bei roten Ampeln nicht mehr warten, bis es grün wird. Dies berichtet costarica.org. Bis 5 Uhr morgens gelten am Lichtsignal die gleichen Regeln wie vor einem Stoppschild.

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