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So viel kostet der Sprit im Ausland
Auf welcher Seite der Grenze fülle ich den Tank oder lade ich die Batterie? Während Ferien mit dem Auto kann diese Frage schnell ins Geld gehen. Denn die Treibstoffpreise können ennet der Grenze bis zu 46 Rappen variieren.
Wer mit dem Auto in die Ferien fährt, füllt vor der Abfahrt nicht nur den Kofferraum und die Kühlbox, sondern auch den Tank. Aber lohnt sich das überhaupt? Vieles ist im Ausland günstiger, also vielleicht auch der Treibstoff. Und tatsächlich: Wer nicht gerade nach Italien fährt, tankt ennet der Grenze günstiger.
Diesel ist immer günstiger
Der Touring Club Schweiz (TCS) erhebt monatlich die durchschnittlichen Treibstoffpreise für die europäischen Länder und rechnet sie in Schweizer Franken um. Ein Vergleich mit unseren Nachbarländern zeigt, dass sich tanken im Ausland vor allem für Familien mit Diesel-Autos lohnt. Wegen tieferen Steuern ist der Diesel in unseren Nachbarländern (Stand. 9. Juni 2023) zwischen 20 und 46 Rappen günstiger pro Liter.
Benzin nicht in Italien tanken
Etwas anders zeigt sich das Bild beim Benzin. Bleifrei 95 ist nur in Österreich 33 Rappen günstiger als in der Schweiz. Wer nach Deutschland und Frankreich fährt, bezahlt im Schnitt etwa gleich viel für den Sprit wie in der Schweiz. Auf dem Weg nach Italien lohnt sich hingegen ein Tankstopp vor der Grenze. Denn Bleifrei 95 ist in Italien fast vier Rappen teurer als bei uns.
Die Treibstoffpreise unserer Nachbarländer
Land | Bleifrei 95 | Bleifrei 98 | Diesel |
Deutschland | 1.834 Fr. | 1.973 Fr. | 1.54 Fr. |
Frankreich | 1.83 Fr. | 1.897 Fr. | 1.656 Fr. |
Italien | 1.867 Fr. | 2.089 Fr. | 1.714 Fr. |
Österreich | 1.506 Fr. | 1.714 Fr. | 1.449 Fr. |
Schweiz | 1.83 Fr. | 1.95 Fr. | 1.91 Fr. |
Quelle: TCS / Stand: 09.06.2023
Bleifrei 98
Die Zahlen 95 und 98 stehen beim Benzin für die Oktanzahl. Damit wird die Klopffestigkeit des Treibstoffes angegeben. Das bedeutete, je höher die Oktanzahl ist, desto weniger Fehlzündungen gibt es. Doch für heutige Motoren ist das praktisch irrelevant. Abgesehen von einigen Sportwagen sind die Antriebe aller Autos auf Bleifrei 95 ausgelegt und können das teurere 98er gar nicht ausnutzen. Es lohnt sich nur für getunte Motoren oder ältere Fahrzeuge, da diese mit Bleifrei 95 kaputt gehen würden. Deshalb spielt Bleifrei 98 für die Ferienfahrt eine untergeordnete Rolle.
In unseren Nachbarländern gibt es wie auch in der Schweiz regionale Unterschiede bei den Spritpreisen. Online gibt es allerdings für alle vier Nachbarn Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich Vergleichsplattformen. Auf diesen lässt sich die günstigste Tankstelle um den Ferienort finden.
Und wie teuer ist der Strom?
Für die Tarife zum Laden des Elektroautos gibt es leider keine entsprechende Übersicht, wie bei Benzin und Diesel. Der Tarif hängt nicht nur von den Stromkosten ab, sondern auch vom jeweiligen Ladeanbieter, und ist zudem teilweise mit einer Parkgebühr gekoppelt. Viele Schweizer Anbieter von Ladestationen haben Partner-Verträge mit Ladeanbietern im Ausland, damit ihre Kundinnen und Kunden in ganz Europa laden können. Hier kommen je nach Abmachung zusätzliche Roaming-Gebühren für die Nutzung einer «fremden» Ladesäule dazu.
Auch nicht zu unterschätzen sind die Kosten fürs Daten-Roaming beim Smartphone. Bei allen Ladeanbietern läuft die Suche nach einer Ladestation sowie das Starten des Ladevorgangs über eine App und die funktioniert offline nicht. Wer ausserdem an «fremden» Ladestationen, die vom eigenen Anbieter nicht unterstützt werden, ohne Registrierung laden will, muss meistens auch mit der Kreditkarte ein Online-Formular ausfüllen, wofür das Smartphone ebenfalls mobile Daten benötigt.
Und nun zu den guten Nachrichten für E-Auto-Fahrende: Sie müssen keine Angst haben, ohne Strom liegenzubleiben. Unsere Nachbarländer verfügen über ein gut ausgebautes, flächendeckendes Netz von Ladestationen. Einzige Ausnahme ist Italien. Im Norden ist die Ladeinfrastruktur zwar noch gut ausgebaut, aber wer in den Süden fährt, sollte seine Route anhand der Lademöglichkeiten vorab planen.
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