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Darum wird es Kindern im Auto schlecht
Viele Familien reisen in den nächsten Tagen mit ihrem Auto in die Sommerferien. Doch die lange Fahrt ist für die Kinder auf der Rückbank oft eine Qual. Nach nur wenigen Kilometern wird ihnen schlecht. Woran das liegt und was dagegen hilft – STREETLIFE weiss Rat.
Die Vorfreude auf die Ferientage ist gross. Egal, wohin es geht: Die Anreise ist in der Regel stressig. Für Familien, die mit dem Auto an ihr Urlaubsziel fahren, ist der Weg dahin zusätzlich anstrengend. Denn die kleinen Reisegefährten auf dem Rücksitz kämpfen auf längeren Fahrten oft mit Übelkeit.
Im Volksmund ist dann die Rede von Reisekrankheit. Obwohl es sich dabei genau genommen um keine Krankheit handelt. Es ist vielmehr eine Reizüberflutung, die dafür sorgt, dass den Kleinen schlecht wird.
Nicht im Gleichgewicht
Doch was löst diese Reaktion aus? Dazu kommt es, wenn das Gehirn gegensätzliche Informationen empfängt und diese nicht richtig verarbeiten kann. Bei einer langen Autofahrt registrieren die Augen die Strassenkurven oder Landschaften, die schnell vorbeiziehen. Das Gleichgewichtsorgan im Ohr hingegen nimmt diese Bewegung des Autos nicht wahr. Es stellt fest, dass sich der Körper nicht rührt, sondern sich still im Sitz aufhält. Mit diesem Widerspruch ist das Gehirn überfordert und reagiert entsprechend: Es wird einem übel.
Dass es vor allem Kindern bei einer langen Autofahrt schlecht wird, hängt mit ihrem Wachstum zusammen. Ihr Gehirn ist noch nicht fähig, die unterschiedlichen Eindrücke richtig zu verarbeiten. Als Jugendliche nimmt dieser Effekt jedoch ab und verschwindet beim Grossteil im Erwachsenenalter vollständig.
Wie äussert sich Reiseübelkeit?
Je nach Überforderung es Gehirns fallen die Symptome unterschiedlich schwer aus. Ist das Gehirn leicht überfordert, äussert sich das zum Beispiel in Kopfschmerzen, häufigem Gähnen, Müdigkeit oder Schweissausbrüchen. Schwindel, Blässe, tiefer Blutdruck oder etwa eine schnelle Atmung deuten auf eine mittelschwere Reiseübelkeit hin. Im schlimmsten Fall muss man sich übergeben und fühlt sich schwer krank.
Platzwahl hat grossen Einfluss
Damit es gar nicht erst so weit kommt, müssen die widersprüchlichen Informationen der Sinnesorgane so weit wie möglich aufgelöst werden. Das kann etwa mit der Platzwahl erreich werden. Neigt ein Kind zu Reiseübelkeit, setzt es sich auf der Rückbank am besten in die Mitte. Während der Fahrt kann es sich so mit dem Blick aus der Frontscheibe auf die Strasse und Objekte in der Ferne konzentrieren. Alternativ kann das Kind auch auf den Beifahrersitz gesetzt werden – es muss aber altersgerecht gesichert werden. Dabei kann es auch einen festen Punkt am Horizont anvisieren.
Dem Kind zur Ablenkung ein Buch oder ein Videospiel in die Hand zu drücken, wird nicht empfohlen. Dadurch konzentriert es sich auf etwas Statisches, was das Gehirn wieder verwirrt. Stattdessen kann man das Kind mit Spielen ablenken, bei denen es aus dem Fenster schauen muss. Zum Beispiel können Automarken aufgezählt oder Kennzeichen studiert werden. Auch Musik, zu der die Kinder mitsingen können, hilft. Jedoch das beste Mittel, Reiseübelkeit vorzubeugen, ist Schlaf. Es lohnt sich also, die Fahrt in die Ferien in der Nacht zu planen.
Symptome lindern
Lassen sich die Sinne nicht austricksen und dem Kind wird schlecht, helfen verschiedene Mittel gegen die Symptome:
- tief durch den Mund ein- und ausatmen
- Fahrzeug gründlich lüften
- kaltes Wasser trinken
- Medikament einnehmen (vor der Reise mit Fachperson besprechen)
- Ingwer kauen, da er den Brechreiz und das Schwindelgefühl beruhigt
- Akupressurbänder am Handgelenk können Übelkeit lindern
Wenn möglich hält man an der nächsten Raststätte an und legt eine längere Pause ein. Reicht es nicht mehr bis dahin aus, sollte man für den Fall der Fälle ein paar Spuckbeutel im Auto griffbereit haben.
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