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TCS und ACS verzichten auf städtische Diskussionsrunde
Die Zürcher Sektionen der Autoverbände ACS und TCS boykottieren eine Arbeitsgruppe zur Rosengartenstrasse. Es geht darum, wie die wichtige Einfallachse in die Stadt Zürich entlastet werden könnte. Wieso verweigern die Verbände und das Gewerbe die Zusammenarbeitet?
Die Rosengartenstrasse ist eine Hauptverkehrsachse in die Stadt Zürich. Wer aus der Ostschweiz kommt und ins Letzigrund oder nach Altstetten will, fährt normalerweise über diese Strasse und die Hardbrücke. Seit Jahren ist sie auch ein politischer Streitpunkt. Mit vier Spuren und viel Verkehr trennt sie die Quartiere wie eine Mauer.
Das Tiefbauamt der Stadt Zürich hat diesen Sommer eine Arbeitsgruppe gebildet, um mögliche Lösungen zu besprechen. Bürgerliche Verbände boykottieren die Diskussion, schreibt der Tages-Anzeiger. TCS, ACS, Zürcher Gewerbeverband und der Hauseigentümerverband nahmen nicht an der ersten Sitzung teil. Sie kritisieren die Zusammensetzung und eine fehlende Offenheit für allfällige Lösungen.
Das sagen TCS und ACS
Hintergrund ist ein politischer Vorstoss aus dem Jahr 2021, der die Stadt auffordert, Massnahmen zu ergreifen, um den Verkehr auf der Rosengartenstrasse zu reduzieren. «Bei ähnlichen Verfahren konnten wir uns nicht einbringen», erklärt FDP-Kantonsrat und Präsident des städtischen TCS Marc Bourgeois. «Diese Begleitgruppen sollen angedachte Pläne rechtfertigen. Wir wollen aber nicht als Feigenblatt herhalten.»
Ähnlich kritisch äussert sich die Präsidentin des Zürcher ACS, Ruth Enzler. Sie hatte bei den Umbauplänen für den Hauptbahnhof schlechte Erfahrungen gemacht. «Die städtische Hauptpage zum Masterplan suggeriert, der ACS stehe hinter dem Projekt. Dabei lehnen wir es ab. An den erwähnten Dialogveranstaltungen gab es kaum Gespräche dazu.»
Aber auch von Seiten der Befürworter von weniger Verkehr wird der Dialog infrage gestellt. GLP-Gemeinderat Sven Sobernheim findet die Forderungen aus dem Vorstoss klar: Tempo 30, Fussgängerstreifen und Verlagerung des Transitverkehrs. «Abgesehen von Details weiss ich nicht, worüber man noch diskutieren will.»
Fussgängerstreifen kommen
Die Frage bleibt, wie viel Einfluss die Stadt wirklich nehmen kann. Denn eigentlich ist es eine Kantonsstrasse. Einen kleinen Erfolg konnten die Anti-Auto-Verbände jedoch verbuchen. Voraussichtlich in einem Jahr will die Stadt zwei zusätzliche Fussgängerstreifen mit Rotlicht auf der Rosengartenstrasse realisieren. Ab dann dürfen sich die Autofahrenden auf noch mehr Stau einstellen und die Anwohner auf noch mehr Lärm, wenn die Autos am Berg wieder anfahren müssen, wenn es grün wird.

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