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Ständerat fordert Nummernpflicht für leichtere Lastenvelos
Der Genfer Ständerat Mauro Poggia fordert strengere Regeln bei Lastenvelos. In einer Motion verlangt er eine flächendeckende Nummernpflicht. Dies stösst nicht überall auf offene Ohren.
Lastenvelos gehören mittlerweile fest zum Stadtbild in der Schweiz. Sie transportieren Einkäufe, Kinder oder sogar Hunde. Doch der alltäglichen Praktikabilität steht oft das Ärgernis über blockierte Trottoirs, missachtete Rotlichter oder enge Verkehrssituationen gegenüber. Genau hier setzt die Motion von Genfer Ständerat Mauro Poggia an: Er fordert eine Nummernpflicht für alle Lastenvelos, damit Fehlverhalten geahndet werden kann. Denn laut watson sei Poggia überzeugt: Wenn Bussen drohen, foutieren sich die Lastenvelofahrenden nicht mehr um die Verkehrsregeln.
Bereits seit dem 1. Juli gilt eine Nummernpflicht für elektrische Lastenvelos bis 450 Kilogramm Gesamtgewicht. Poggia möchte diese Regelung nun auch auf Modelle bis 250 Kilogramm ausweiten.
Erhebliches Unfallrisiko
Auch Expertinnen und Experten verweisen auf Risiken: Axa, die Beratungsstelle für Unfallverhütung und die Schaffhauser Polizei haben in Simulationen gezeigt, dass Cargobikes schwerer zu manövrieren sind und längere Bremswege haben. Ihre Empfehlung lautet: Wer neu mit einem Lastenvelo unterwegs ist, sollte vorher auf abgesperrtem Gelände üben.
Veloverband fordert Infrastruktur statt Strafen
Der Dachverband Pro Velo Schweiz widerspricht der Motion entschieden. Eine solche Massnahme könnte «den Umstieg auf umweltfreundliche Alternativen behindern und somit den Verkehrs- und Klimaschutz beeinträchtigen», warnt Sprecherin Claudia Bucher gegenüber watson. Statt neuer Pflichten brauche es bessere Bedingungen im Strassenraum: Separate und gut markierte Velowege, die auch für Cargo-Bikes geeignet sind, sowie ausreichend Abstellplätze.

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