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Osttunnel ab Mittwoch für Güterverkehr frei
Die Schäden sind schlimmer als befürchtet. Nach der Entgleisung eines Güterzugs im Gotthard-Basistunnel müssen acht Kilometer Gleise und 20'000 Betonschwellen ersetzt werden. Der Güterverkehr kann ab nächsten Mittwoch aber wieder durch die unbeschädigte Oströhre fahren.
Das gilt aber nicht für den Personenverkehr. Der wird bis auf Weiteres über die Panoramastrecke umgeleitet, wie es an einer SBB-Medienkonferenz am Mittwochnachmittag hiess. Dort äusserte sich auch SBB-CEO Vincent Ducrot: «Der Gotthard-Basistunnel gehört zu den sichersten der Welt. Dass trotzdem ein solcher Unfall geschehen konnte, trifft uns sehr», fasste er zusammen. «Zum Glück gab es keine Verletzten, aber es entstand grosser Sachschaden.»
Die SBB seien sich bewusst, dass die Auswirkungen des Unfalls grosse Unannehmlichkeiten für die Reisenden und die Güterverkehrskunden mit sich brächten. Ducrot weiter: «Dafür möchten wir uns entschuldigen und bitten um Verständnis. Die eingesetzten Teams setzen alles daran, dass so schnell wie möglich wieder ein sicherer Bahnverkehr durch den Gotthard-Basistunnel möglich ist.»
Beide Röhren frühestens 2024 wieder in Betrieb
Die Reparaturarbeiten dürften sich über Monate hinziehen. Noch immer befinden sich 16 entgleiste und teils schwer beschädigte Güterwagen im Tunnel. Schon jetzt ist klar: Insgesamt müssen rund acht Kilometer Gleise und 20’000 Betonschwellen ersetzt werden. So ist das Gleisbett im Bereich des Spurwechsels Faido stark beschädigt. Die SBB rechnen damit, dass erst Anfang 2024 beide Tunnelröhren wieder zur Verfügung stehen werden.
Der Unfall ereignete sich am vergangenen Donnerstag. Nach ersten Erkenntnissen soll es an einem Waggon zu einem Radscheibenbruch gekommen sein. 23 von 32 Waggons sprangen aus den Schienen und verkeilten sich. Die neusten Meldungen lassen die Schweizer Transporteure jetzt aber aufatmen. Wäre der Gotthard-Basistunnel bis September gesperrt geblieben, hätten sie drastische Folgen für die Lieferketten befürchtet.
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