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So kommen Autofahrende durch den Basler ESC-Ausnahmezustand
Während die Basler Innenstadt diese Woche zur gigantischen Fussgängerzone wird, schauen sich Autofahrende besser frühzeitig nach Alternativen um. Denn das Auto hat es ab heute in Basel schwer. Doch keine Panik – wer gut plant, kommt trotzdem ans Ziel.
Der ESC ist ein Fest für Auge und Ohr. Doch hat der Schweizer Austragungsort auch ein Herz fürs Auto? Fakt ist: Wenn von heute bis zum 17. Mai rund 500'000 Menschen Basel zum Zentrum der globalen ESC-Gemeinde machen, wird es für den motorisierten Verkehr in der Innenstadt eng – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn der Eurovision Song Contest bringt nicht nur musikalische Farbtupfer aller Art in die Rheinstadt, sondern auch ein ausgeklügeltes Sicherheits- und Verkehrskonzept. Für Autofahrende heisst das vor allem eines: Locker bleiben, Nerven schonen – und das Auto am besten gleich ganz in der Garage lassen.
Innenstadt dicht, Polizei flexibel
Tatsächlich erinnert das Verkehrsregime der ESC-Woche an die bekannten Abläufe während der Basler Fasnacht – nur im grösseren Stil. So wird diese Woche die Steinenvorstadt zur «ESC Street», der «Barfi» zum «ESC Square», das Rheinbord zur «Riviera» und die Messe zum «ESC Village». Der individualisierte Verkehr wird vor allem in der Innenstadt stark eingeschränkt sein. Die Kantonspolizei spricht denn auch von einem «dynamischen Konzept»: Je nach Lage und Besucheraufkommen kann der Verkehr im Zentrum komplett gestoppt oder umgeleitet werden. Betroffen ist der Bereich rund um den St. Alban-Graben, Barfüsserplatz, Spalenberg, Blumenrain und das Kleinbasler Rheinufer. Auch die Mittlere Brücke ist für Autos tabu.
«Die Lagebeurteilung basiert auf einer Vielzahl öffentlicher und nicht-öffentlicher Informationen», erklärt Polizeisprecher Rooven Brucker auf Anfrage von STREETLIFE. Konkrete Schwellenwerte, ab wann Strassensperren greifen, nennt die Polizei aus taktischen Gründen nicht – ebenso wenig wie potenzielle Bussen für Verstösse gegen das Fahrverbot. Klar ist: Wer sich unerlaubt in gesperrte Zonen vorwagt, riskiert Konsequenzen.
Die Botschaft rund um den ESC ist deutlich: Die Stadt gehört diese Woche den Fussgängerinnen und Fussgängern – mit Absicht. Wer dennoch mit dem Auto anreist, sollte Basel mit viel Geduld ansteuern. Denn Parkplätze sind rar und teils weit entfernt vom Geschehen. Rund um die Hotspots – insbesondere bei der St. Jakobshalle und dem ESC Village auf dem Messeareal – gibt es kaum Parkmöglichkeiten. Und die städtischen Parkhäuser sind zwar geöffnet, werden aber schnell voll sein.
Ein Lichtblick für Autofahrende: Am Finalsamstag am Samstag steht in Kaiseraugst ein «Park & Ride Eurovision» zur Verfügung – inklusive Shuttle-Service nach Basel, St. Jakob. Die Plätze sind kostenpflichtig und sollten im Voraus online reserviert werden. Wer sich das Suchen nach Lücken und das nervige Stop-and-Go ersparen will, sollte dieses Angebot nutzen. Wichtig zu wissen: Auch die Autobahnausfahrt St. Jakob wird am Finaltag gesperrt – eine Premiere in der jüngeren Basler Verkehrsgeschichte.
Ohne Auto hast du's leichter
Die Stadt empfiehlt deshalb, auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen. Wer ein Ticket für eine der ESC-Shows besitzt, fährt im lokalen ÖV gratis. Für alle anderen winken vergünstigte ÖV-Tickets im Rahmen des Events. Die Tramlinie 14 bleibt während der gesamten Woche als Hauptachse zwischen Innenstadt und ESC-Gelände durchgehend in Betrieb. Zusätzlich wird das Nachtangebot ausgebaut.
Auch auf dem Velo dürfen Fans den ESC rocken; zumindest, solange Rücksicht geübt wird. Die Polizei sieht im Miteinander von Zweirädern und Fussgängern kein grundsätzliches Problem. Und auch wer das Auto liebt, aber in dieser Woche für einmal auf den ÖV umsteigt, muss sich nicht schämen: Manchmal ist ein kleiner Mehraufwnad der smartere Weg, besonders während des Ausnahmezustands ESC. Immerhin: Nach dem 17. Mai gehört die Basler Innenstadt wieder allen – auch den Besucherinnen und Besucher hinter dem Lenkrad.

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