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So entsorgst du dein altes Fahrzeug richtig
Jedes Jahr werden tausende Fahrzeuge in der Schweiz exportiert oder entsorgt. Allerdings wissen viele nicht, wie sie bei der Entsorgung ihres motorisierten Untersatzes genau vorgehen müssen. STREETLIFE klärt dich mit Hilfe von Experten auf.
Gemäss dem Bundesamt für Umwelt BAFU werden jährlich rund 200'000 Autos aus dem Schweizer Verkehr genommen. Zweifünftel davon gelangen ins Ausland und finden dort als Occassionsfahrzeuge neue Besitzer.
Der Rest gilt als Altfahrzeuge und muss entsorgt werden. Dabei handelt es sich um Autos mit einem hohen Kilometerstand oder um Unfallwagen, die aufgrund der hohen Reparaturkosten als Totalschaden gelten. Doch was tut man mit seinem «toten» vierrädrigen Untersatz?
Diese Kriterien entscheiden über Schrottpresse oder Export
Hier liefert das Bundesamt für Umwelt in Zusammenarbeit mit der Vereinigung der offiziellen Autosammelstellenhalter der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein, VASSO, eine hilfreiche Broschüre. Als klar schrottreif gelten diese Autos:
- Ausgebrannte Fahrzeuge
- Autos, die mit Wasser oder Schlamm geflutet wurden
- Stark deformierte Wagen
Das Merkblatt liefert auch eine Erklärung zum Schadenspunkteschema. Hier gilt grundsätzlich: Hat ein Fahrzeug mehr als 55 Schadenspunkte, ist es nicht mehr fahrbar und es bleibt nur noch der Autoverwerter. Davon gibt es noch etwa 40 Betriebe in der Schweiz. 13 sind im VASSO zusammengeschlossen.
Trockenlegung und Energielieferant im Zementofen
Doch was genau macht der Autoverwerter mit dem kaputten Fahrzeug? «Er führt zuerst die Trockenlegung durch. Das heisst er entnimmt alle Betriebsflüssigkeiten, demontiert die Räder und Reifen sowie die Batterien», erklärt Daniel Christen, Geschäftsführer der Stiftung Autorecycling Schweiz, auf Anfrage von STREETLIFE. «Im Weiteren baut er Ersatzteile aus, die geprüft und an Lager genommen werden. Zudem wird die Restkarosse aus Transportgründen zerdrückt.»
Auch in der Autoschrottverwertung spielt die Nachhaltigkeit eine immer grössere Rolle. Christen: «Schredderwerke kaufen auf Basis des Schrottpreises die Karossen und gewinnen daraus die verschiedenen Metalle zurück. Diese werden an Stahl- und Umschmelzwerke verkauft. So entsteht wieder ein wertvoller Rohstoff für die Neuproduktion.»
Übrig bleibt dann nur noch der Sonderabfall: Das sind Kunststoffe, Dämmmaterialien, Faserstoffe wie Holz, Textilien, Leder, Glas, Rost, Lackstaub und Restmetalle, die nicht sortenrein getrennt werden können. Diese Materialien gelangen in der Regel in die Kehrichtverwertungsanlage (KVA).

Ist die Entsorgung teuer?
Bereits beim Import eines Neufahrzeuges erhebt die Stiftung Autorecycling Schweiz einen vorgezogenen Entsorgungsbeitrag. Damit fördert sie die umweltverträgliche Entsorgung von Altfahrzeugen. Das sorgt aber auch dafür, dass bei der Entsorgung die Kosten überschaubar bleiben.
Gemäss Christen werden Altfahrzeuge von den Autoverwertern meistens kostenlos angenommen. Lediglich die Transportkosten müssten vom Fahrzeughalter übernommen werden. Bei Unfallfahrzeugen kann man sogar noch auf etwas Geld hoffen: «Diese Wagen haben einen Restwert, da der Autoverwerter Ersatzteile ausbaut und verkauft», so Christen. Dieser Betrag sei aber stark von Marke, Typ und Zustand des Fahrzeugs sowie vom Lagerbestand abhängig.
Wer sich nicht selber um die Verwertung kümmern will, wendet sich am besten an einen Autohändler. Das gilt insbesondere auch für Fahrzeuge, die für den Export bestimmt sind.

Schweizer Occassionsfahrzeuge im Ausland gefragt
«Sie sind meist gut gepflegt und gewartet», erklärt Christen den Grund für die beliebten Schweizer Autos. Einer der Hauptgründe, weshalb noch gute Wagen bereits in den Export gehen, ist gemäss Christen dieser: «Reparaturen sind in der Schweiz im Vergleich zum Ausland einfach viel teurer.»
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