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Tankstellen entgehen Millionen

Das sind die Tricks der Benzin-Diebe

Auf und davon! Immer mehr Autofahrende verzichten nach dem Tanken aufs ordentliche Zahlen. Experten schätzen den finanziellen Schaden Schweizer Tankstellenbetreiber auf rund 10 Millionen Franken pro Jahr.

Die hohe Deliktsumme lässt aufhorchen und zeigt ein deutliches Bild: An Schweizer Zapfsäulen sind längst nicht alle Kunden redlich. «Es kommt tatsächlich regelmässig vor, dass Kunden ihre Tankfüllung nicht bezahlen», bestätigt Ueli Bamert, Vizepräsident des Verbands Tankstellenshops Schweiz VTSS, gegenüber 20 Minuten.

Das Software-Unternehmen Beppo AG bietet eine App für Tankstellenbetreiber an, um den Aufwand für die Strafverfolgung für solche Fälle zu minimieren. Gemäss einer Schätzung des Unternehmens wird jährlich Benzin und Diesel im Gegenwert von 10 Millionen Franken geklaut.

Verschiedene Tricks

Dabei gibt es verschiedene Maschen, wie Diebe vorgehen. «Einige Täter behaupten, sie hätten kein Geld dabei und begleichen danach auch die Rechnung nicht», erklärt Marius Zuber, Geschäftsleitungsmitglied der neun Landi-Tankstellen im Zürcher Oberland. Eine andere Tankstellenbetreiberin, die Firma Öl Pool AG, berichtet gar von abmontierten oder überdeckten Kennzeichen. In manchen Fällen wurden für den Diebstahl gestohlene Schilder montiert.

Aufwand zu gross

Selbst wenn der Täter ausfindig gemacht werden kann, heisst das nicht, dass die Rechnung beglichen wird. «Verweigert oder reagiert der Kunde nicht auf mehrmalige Zahlungsaufforderungen, lohnt sich der Aufwand der Nachverfolgung bei Kleinstbeträgen oder ausländischen Kennzeichen in der Regel nicht», fügt Zuber an.

Der Aufwand ist im Vergleich zur Deliktsumme so gross, dass viele Tankstellenbetreiber die Fälle nicht weiterziehen: «Die Polizei ist auf die Meldung und den Verfolgungswillen der Tankstellen angewiesen. Beides ist nicht immer der Fall», sagt Adrian Schuler, Mediensprecher der Oberstaatsanwaltschaft Kanton Aargau.

Angezeigt werden die Diebe aber dennoch. Eine Umfrage bei Schweizer Polizeikorps zeigt: Allein im Kanton St. Gallen kam es 2023 zu 55 Anzeigen mit einer Deliktsumme von 3900 Franken. Vergleichbar hoch war der angezeigte finanzielle Schaden in den Kantonen Zürich und Bern.

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