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Das passiert bei falscher Sitzposition im Auto
Die Hüfte ist ausgerenkt, der Oberschenkelknochen gebrochen. Das Röntgenbild der Verkehrspolizei in Wales zeigt die Verletzungen eines Unfallopfers, das während des Aufpralles die Füsse auf dem Armaturenbrett hatte. Doch es ist längst nicht die einzige gefährliche Sitzposition im Auto.
Das Röntgenbild, das die Verkehrspolizei von Cardiff in Wales auf Twitter publizierte, schockiert. Doch es zeigt eindrücklich wie wichtig die richtige Sitzposition hinter dem Steuer oder auf dem Beifahrersitz ist. Denn sie kann Leben retten. Die Polizeistation hat das Bild bewusst publiziert, um uneinsichtige Beifahrer auf die Gefahren hinzuweisen.

Auch der Österreichische Automobil-, Motorrad- und Touring Club ÖAMTC warnt vor dieser Sitzposition. Eine Testreihe mit Verkehrsdummys führte zu deutlichen Erkenntnissen. «Schon bei einem Crash mit 30 km/h sind schwere oder sogar tödliche Verletzungen möglich», fasst ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé die Ergebnisse zusammen.
In dieser Position wird nämlich ausgerechnet die Funktion, die eigentlich Leben retten sollte, zur zusätzlichen Gefahr. Der Airbag. Öffnet sich dieser beim Aufprall schlägt er die hochgelegten Beine gegen den Oberkörper und den Kopf.
Die hochgelagerten Beine sind aber längst nicht das einzige Risiko, wenn es um das richtige Sitzen im Auto geht. Die Experten des Allgemeine Deutsche Automobil-Club e. V., ADAC, warnen gleich vor drei falschen Positionen.
1. Der Einhandfahrer
Auf den ersten Blick sieht es «cool» aus mit nur einer Hand am Lenkrad durch die Stadt zu cruisen. Doch Achtung! Laut Fachleuten wird so jedes überraschende Ausweichmanöver unkalkulierbar. Der Grund: Mit nur einer Hand fehlt schlicht die Kraft, um den Wagen auf Kurs halten zu können. Bei schnellen Manövern am Lenkrad kommt der Arm zudem in den Bereich des Airbags. Geht dieser auf, schleudert der Arm mit voller Wucht ins Gesicht. Verletzungen sind vorprogrammiert.
2. Der Klammerer
Damit sind Fahrzeuglenkende gemeint, die mit verkrampfter Haltung und zu dicht am Lenkrad sitzen. Die angespannte Position führe, gemäss Fachleuten, schneller zu einer Ermüdung, womit auch die Konzentration abnehme. Wer zu nah am Steuer sitzt, hat zudem gar nicht den Spielraum, um schnelle und unerwartete Ausweichmanöver durchführen zu können.
3. Der Abtaucher
Als Abtaucher werden Autofahrende bezeichnet, die auf dem Fahrersitz mehr liegen als sitzen. Dadurch geht viel Kontakt zur Lehne verloren und die Distanz zur Kopfstütze wächst. Bei einem Unfall steigt so die Gefahr einer stauchenden Belastung auf die Wirbelsäule. Zudem kann bei einer Notbremsung kaum noch der nötige Pedaldruck erzeugt werden.
Doch wie sitzt man auf Fahrer- und Beifahrersitz richtig?
Der Touring Club Schweiz TCS gibt hier die folgenden Tipps:
- Vor langen Fahrten nicht nur Luftdruck oder den Ölstand kontrollieren. Für das Einstellen der richtigen Sitzposition sollte man sich genau so viel Zeit nehmen
- Die Sitzhöhe sollte so gewählt werden, dass man über eine gute Rundumsicht verfügt
- Der Abstand zwischen lenkender Person und dem Lenkrad sollte bei 25 bis 30 Zentimetern liegen
- Die Rückenlehne sollte sowohl beim Autolenkenden wie bei der Person auf dem Beifahrersitz senkrecht stehen.
- Beim Betätigen der Pedale dürfen die Knie nicht durchgestreckt sein
- Die Nackenstütze sollte so hoch wie möglich eingestellt sein, über die Kopfoberkannte sollte sie aber nicht reichen
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