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Verkehr •
Über 79'000 Führerausweise eingezogen

Romands fahren öfter betrunken Auto

Die Kantone haben im letzten Jahr 79'282 Führerscheine eingezogen. Die Westschweizer Behörden mussten häufiger zum radikalen Führerausweisentzug greifen – überdurchschnittlich oft wegen Alkohol am Steuer.

Im Strassenverkehr wird der Röstigraben zu einem Alkoholgraben. Im letzten Jahr verfügten die Westschweizer Kantone überdurchschnittliche viele Führerausweisentzüge wegen Alkohol am Steuer. Von allen entzogenen Fahrbewilligungen war in der Romandie bei jedem fünften, im Wallis sogar jedem vierten Fall Trunkenheit die Begründung. Die Walliser Behörden behielten 27,9 Prozent der Permits wegen Trunkenheit ein, was deutlich über dem Schweizer Durchschnitt von 16,5 Prozent liegt. Die grosse Ausnahme bildet der Kanton Neuchâtel. 2022 lag hier die Zahl der Ausweisentzüge wegen Alkohol unter dem Mittel. Das geht aus der aktuellen Statistik des Bundesamts für Strassen (Astra) hervor.

Allgemein fällt auf, dass Autofahrende aus der Romandie ihren Führerausweis öfter abgeben müssen. Zumindest im Verhältnis zur Anzahl Billett-Besitzenden. So stammen die meisten Verkehrssünder aus dem Kanton Freiburg. Bei 1,8 Prozent der zugelassenen Autofahrenden wurde das Permit letztes Jahr eingezogen. Auf Platz zwei folgt der Kanton Tessin mit 1,66 und der Kanton Neuchâtel komplettiert das Podest der Ausweisentzüge mit 1,6 Prozent. Mit dem Kanton Wallis befindet sich ein dritter Westschweizer Kanton unter den Top fünf. Das ist die Hälfte der französischsprechenden Kantone. Etwas weiter hinten, im Mittelfeld, befinden sich die Kantone Jura und Waadt, wohingegen die Genfer kaum negativ auffallen.

Die braven Kantone

Damit zählt Genf zu den vorbildlichen Kantonen in der Rangliste. Nur ein Prozent der Personen mit Führerausweis mussten hier 2022 das Permits abgeben. Auf der Liste der braven Kantone ist das der dritte Platz. Auf Platz zwei liegt das Baselbiet mit weniger als einem Prozent Ausweisentzügen. Die korrektesten Autofahrenden allerdings stammen aus der Innerschweiz. Nur 0,7 Prozent der Urner Führerausweisbesitzer wurde im letzten Jahr das Billett abgeben.

Kantonsranking der meisten Ausweisentzüge

KantonAusweisentzügeAusweisinhaberEntzugsquote
Fribourg4689253'6881.848
Tessin4368262'1831.666
Neuchâtel1922120'3541.597
Glarus46430'2721.533
Wallis4115270'1561.523
St. Gallen5296371'1831.427
Schaffhausen85560'2881.418
Schwyz1699125'3531.355
Appenzell-Ausserrhoden57042'2471.349
Jura71753'4681.341
Solothurn2636200'4891.315
Obwalden37828'9821.304
Graubünden1950150'1011.299
Aargau6544513'3821.275
Thurgau2655215'0941.234
Waadt7086574'6231.233
Zürich13'3941'098'4151.219
Luzern3453291'5631.184
Basel-Stadt1316116'1991.133
Zug104592'7001.127
Bern8046723'3201.112
Nidwalden37834'2481.104
Appenzell-Innerrhoden13012'2571.061
Genf3410336'3251.014
Basel-Landschaft1972207'6060.949
Uri19427'1540.714
Schweiz79'2826'211'6501.276

Mit 79'282 Führerausweisentzügen letztes Jahr, steigt die Zahl im Vergleich zu 2021 um rund drei Prozent. Damit hat sich das Niveau wieder der Zeit vor der Covid-19-Pandemie angepasst. Der deutlich häufigste Grund für einen Ausweisentzug bleibt aber das zu hohe Tempo. Hier kam es zu 28'413 Fällen (35,8 %). Das ist jeder dritte Ausweisentzug. Auf Rang zwei der Gründe folgt Alkohol am Steuer mit 13'043 Fällen (16,5 Prozent) und danach Unaufmerksamkeit mit 8192 (10,7 Prozent) Entzügen.

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