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Range Extender für E-Autos? Braucht es in Europa nicht – oder etwa doch?
Die Einführung neuer Technologien bedeuten oft auch Paradigmenwechsel, die nicht immer unumstritten sind. So auch aktuell im Volkswagen-Konzern. So hält VW-Markenchef Thomas Schäfer Range-Extender für Elektrofahrzeuge in Europa für kein grosses Thema. Anders sieht das VW-Vorstand Martin Sander, welcher dieser Technologie auch in Europa eine grosse Zukunft voraussagt.
Range Extender verlängern die Reichweite von Elektrofahrzeugen durch einen zusätzlichen, benzinbetriebenen Generator, der Strom erzeugt und den Akku lädt. Neben der zusätzlichen Reichweite erlaubt es diese Technologie, kleinere und somit günstigere Akkus zu verbauen. In Fernost und immer häufiger auch in den USA erfreuen sich solche Fahrzeuge einer immer grösseren Beliebtheit. Kommt der Trend nun auch nach Europa?
Unterschiedliche Vorstellungen in der VW-Chefetage
Nein, findet VW-Markenchef Thomas Schäfer in einem Interview mit «Autocar». Diesen aus Asien und den USA stammenden Technologietrend auch in die europäische Produktepallette einzuführen, sei zu teuer und angesichts der grossen Reichweiten von Plug-In Hybrid Fahrzeugen auch unnötig. Und wenn, dann höchstens bei grossen Premium-Fahrzeugen wie dem ID.Era.
Anderer Meinung ist Martin Sander, Vorstand für Vertrieb, Marketing und After Sales bei Volkswagen PkW. Er hält Range-Extender für einen «guten Zwischenschritt für viele Verbraucher», wie er an einer Präsenatation sagte. Er weist darauf hin, dass Range Extender schon heute in China eine «sehr grosse Sache» seien und dieser Trend auch in Nordamerika zu beobachten sei. Er sei deshalb überzeugt, dass Range-Extender auch in Europa von Bedeutung sein werden.
Der Fahrzeugmarkt in Europa ist nicht ideal für Range-Extender
Schäfer hingegen hat so seine Zweifel, ob diese Entwicklung auch in Europa Fuss fassen wird. Er bestätigt zwar die Beliebtheit von Range-Extendern in China und dass dies wohl auch in den USA gut funktionieren können – vor allem in grösseren Fahrzeugen und wenn es CO2 Vorschriften gäbe. Bei kleineren Fahrzeugen sei es hingegen fraglich, ob die Range-Extender-Technologie Sinn macht; zumal Plug-In-Hybride dieses Bedürfnis bereits abdecken. Mit Blick auf die Nutzung und die Kosten mache es keinen Sinn, sowohl Range-Extender als auch Plug-in-Hybride im Angebot zu haben. Der Wechsel von Plug-In auf Range-Extender sei seiner Meinung nach «wahrscheinlich nicht der richtige Weg», so Schäfer.

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