Zum Hauptinhalt springen

Werbung

Politik & Wirtschaft •
Stadt Zürich ohne Autos & LKWs

Protest aller Fahrzeughalter?

Was würde geschehen, wenn sich alle Auto- & LKW-Fahrer der Stadt Zürich gegen die autofeindliche Politik der linksgrünen Regierung zur Wehr setzen und ihre Nummernschilder gleichzeitig für einen Monat deponieren würden?

Wagen wir einen dystopischen Blick in die Zukunft der grössten Stadt der Schweiz. Wir schreiben das Jahr 2040. Die gesellschaftspolitischen Fronten haben sich in Zürich verhärtet. Radikalisierte Klimapolitiker und linksgrüne Autohasser haben ihren Kampf gegen den Individualverkehr so auf die Spitze getrieben, dass sich eine grosse Bürgerbewegung zu einem ungewöhnlichen Protest entschliesst. Alle Auto- und Lastwagenfahrer melden ihre Fahrzeuge für einen ganzen Monat ab. Bürgerwehren, ähnlich wie die Gelbwesten in Frankreich, hindern zusätzlich die auswärtigen Fahrzeuge an der Zufahrt in Zürich hinein. Autos oder Lieferwagen, welche trotz Protestbewegung in Zürich unterwegs sind, werden die Pneus zerstochen. Fahrer, welche den Fahrzeugstreik unterlaufen, werden niedergeschrien oder durch die Strassen gejagt.

Zu Fuss ins Spital

Bei dem fahrzeugfreien Monat wirken Zürichs Strassen wie ausgestorben. Weit und breit ist kein einziges, fahrendes Auto mehr zu sehen. In der Innenstadt, aber auch in den Quartieren herrscht gespenstische Ruhe. Der Handwerker, welcher mit seinem Lieferwagen die neue Waschmaschinen ausliefern sollte, hat telefonisch abgesagt. Vom freundlichen Fahrer des Mahlzeitenservice hat die betagte Nachbarin seit Tagen nichts mehr gehört. Eine geplatzte Wasserleitung hat eine gesamte Quartierstrasse geflutet und die Männer und Frauen der zuständigen Tiefbaufirma lassen ausrichten, dass sie sich in rund einem Monat den Wasserschaden ansehen werden. Als sich beim Spielplatz ein fünfjähriges Mädchen bei Sturz vom Kletterturm das Bein bricht, muss es über ein halbe Stunde lang zum nächsten Spital getragen werden. Die Rettungssanitäter rücken aktuell nur noch bei lebensbedrohlichen Situationen aus. Und seit Tagen hat sich kein einziger Lastwagen in die Stadt Zürich gewagt. Die Kunden in Migros, Coop oder Denner stehen vor leeren Regalen. Einzig das unaufhörliche Quietschen der Trams zerreisst die Stille.

Zusammenbruch der Lieferketten

Soweit eine Vision ins Jahr 2040. Die Auswirkungen eines Streiks aller Auto- und LKW-Fahrer auf Verkehr, Wirtschaft und Gesellschaft wären immens. Das bereits sehr gut ausgebaute Netz des öffentlichen Zürcher Verkehrs könnte den zusätzlichen Ansturm auf Tram, Bus und S-Bahn kaum bewältigen. Der Fahrrad- und Fussverkehr würde die bestehenden Dimensionen sprengen. Die linksgrünen Anhänger der Klimabewegung wären in den ersten Tagen von den Auswirkungen begeistert: Weniger Staus, weniger Lärm und bessere Luftqualität. Doch die Velokurierdienste wären dermassen überlastet, dass sich die Lieferungen des Fair-Trade-Bio-Kaffees und der Second-Hand-Sneakers untragbar in die Länge ziehen würden. Sowieso würden die gesamten Lieferketten zusammenbrechen. Zürich würde zwar bei einem stadtweit durchgesetztes Kennzeichen-Boykotts im Notmodus weiterfunktionieren. Aber für den Einkauf in der Migros müssten die Menschen mit dem Velo nach Spreitenbach radeln.

Fernbleiben der Autos

Die Auswirkung auf das Klima wäre bei einem Streik des Individualverkehrs vorerst positiv. An aktuell stark belasteten Strassen würde sich der Ausstoss an Stickstoffdioxid um 25-40 Prozent reduzieren (acp.copernicus.org). Die Luftqualität würde sich spürbar verbessern. Allein die Stilllegung aller stadtzürcherischen Fahrzeuge könnte in einem einzigen Monat bis zu 15'000 Tonnen CO2 einsparen. Leider führt die Einschränkung des städtischen Individualverkehrs zu einem gesteigerten, ausserstädtischen Einkaufsverhalten. Wer gerne Auto fährt, meidet nach Möglichkeit jetzt schon die Stadt Zürich – die linksgrünen, woken Klimaprotestler freuen sich über das Fernbleiben der Autos, das Gewerbe leidet. Schlussendlich würden sich auch die Unfallzahlen beim Individualverkehr reduzieren. Leider würde sich im Gegenzug die Anzahl der Zusammenstösse zwischen Tram und Fussgänger erheblich erhöhen.

Werbung