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Verkehr •
Ratgeber

Platzregen und Sommergewitter: So fährst du sicher durch den Sturm

Für diese Woche sind teils heftige Sommergewitter angesagt. Bis ins Flachland ist mit Sturm und Platzregen zu rechnen. Was, wenn ich während des Unwetters mit dem Auto unterwegs bin? STREETLIFE erklärt dir, wie du sicher durch den Regen kommst.

Sommergewitter können Autofahrende schnell an ihre Grenzen bringen. Ein eindrückliches Beispiel ist hier die Gewitter-Nacht vom 11. auf den 12. Juli 2023. Allein bei der Kantonspolizei Zürich gingen an diesem Abend 100 Notrufe ein. Darunter Autoschäden und Unfälle wegen der nassen Fahrbahn und umgestürzter Bäume. Im Kanton Zug musste sogar die Autobahn A14 wegen eines herabhängenden Baumes vorübergehend gesperrt werden.

Die nächsten Gewitter-und Sturmfronten haben sich für die ganze Woche angekündigt. Für Auto- und Motorradfahrerinnen und -fahrer kann eine solche Gewitterfront eine grosse Gefahr darstellen. Auf was muss man dringend achten? «Die Geschwindigkeit sollte den Wetterverhältnissen sofort angepasst werden. Das bedeutet abbremsen, langsamer fahren und mehr Abstand zu anderen Autos halten», erklärt Vanessa Flack, Mediensprecherin des Touring Club Schweiz.

Wenn der Wind auf grosse Flächen trifft

Ziehen starke Windböen auf, sind besonders grössere Fahrzeuge wie LKWs und Wohnmobile im Fokus. «Sie bieten deutlich mehr Angriffsfläche. Die Gefahr besteht darin, dass sie kippen könnten», warnt Flack.

Doch nicht nur der Wind birgt Gefahren, auch der starke Regen hat seine Tücken. Dann kann es zu Aquaplaning kommen. Das Wasser legt sich hier über die Fahrbahn und es kommt zur Wasserglätte. Die Reifen «schwimmen» quasi auf dem Wasser und können es nicht mehr verdrängen. Sie verlieren den direkten Kontakt zum Strassenbelag. Das Auto kann dadurch ausbrechen und es wird unberechenbar.

Aquaplaning kann bei starkem Regen grundsätzlich auf allen Strassen auftreten, besonders aber in Senken, Unterführungen, Spurrillen oder Kurven. Wie reagiert man richtig, wenn das Fahrzeug auf dem Wasser unbeherrschbar wird? Vanessa Flach: «Vorsichtig das Tempo drosseln, auf keinen Fall eine Vollbremsung tätigen.» Zudem sollte man am Lenkrad kein Gegensteuer geben. «Die Reifen fassen die Strasse schnell wieder, weshalb es wichtig ist, dass die Räder in Fahrtrichtung bleiben, um keine Unfälle zu verursachen», erklärt Flack weiter.

Das Halten unter der Autobahnunterführung ist verboten – auch bei Hagel

Mit dem Sommergewitter kommen aber nicht nur Wind und Regen, oft sind sie auch von Hagelschauern begleitet. Der Grund: Hohe Temperaturen und eine ebenfalls hohe Luftfeuchtigkeit bieten idealen Bedingungen. So können Hagelkörner nur entstehen, wenn der obere Teil der Gewitterwolke eisig und der untere deutlich wärmer ist. Je nach Grösse der Hagelkörner stürzen sie mit einer Geschwindigkeit von bis zu 200 Stundenkilometern auf den Boden.

Das kann zu massiven Schäden auf dem Autoblech und der Windschutzscheibe führen. Besonders auf der Autobahn ist man dem Hagelfall schutzlos ausgeliefert. Darf man hier unter Brücken Schutz suchen? «Auf der Autobahn ist es nicht erlaubt unter einer Brücke oder auf dem Pannenstreifen anzuhalten», erklärt die TCS-Mediensprecherin. Auch bei schweren Unwettern gibt es keine Ausnahmen auf den Schweizer Autobahnen. Das richtige Verhalten sei deshalb: «Geschwindigkeit anpassen und bei Bedarf die nächste Ausfahrt, Tankstelle oder Raststätte anvisieren, die einen Dachschutz bietet.»

Dennoch sei nicht jeder Unterschutz im Unwetter-Fall geeignet. «Man sollte Bäume und Strecken im Wald meiden. Herabfallende Äste stellen für Fahrzeuge eine erhöhte Gefahr dar.»

Sich nicht blind auf Assistenzsysteme verlassen

Die neuste Autotechnik beinhaltet Fahrassistenzsysteme, die Autofahrende auch in schwierigen Situationen unterstützen. Laut Flack reiche das alleine aber nicht aus: «Ein Fahrassistenzsystem bedeutet nicht, dass man als Autolenkerin oder -lenker nicht mehr mitdenken und selbständig handeln muss. Besonders bei Starkregen oder Hagel weiss man nicht, wie das Fahrzeug reagiert.»

 

Fahrtraining beim TCS

Die Fahrtüchtigkeit für Schlechtwetter-Verhältnisse kann trainiert werden. Der TCS bietet in diesem Bereich zum Beispiel weiterbildende Fahrtrainings an.

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