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Nina Fehr will Velofahrende zur Kasse bitten
Autofahrende beteiligen sich fleissig an der Finanzierung der Strassen. Künftig sollen sich jetzt auch die Velofahrende mit einer neuen Vignette an den Strassenbaukosten beteiligen. SVP-Nationalrätin Nina Fehr will dafür einen Vorstoss einreichen.
«Es gibt Millionen von Velofahrerinnen und Velofahrern in der Schweiz, die unsere Strassen und immer neue Velowege benutzen, aber keinen Rappen daran zahlen», sagt SVP-Nationalrätin Nina Fehr. Sie arbeite deshalb an einem Vorstoss für die Einführung einer obligatorischen Velovignette, so die Nationalrätin am Dienstag gegenüber 20 Minuten. Dabei denkt sie an einen Betrag von 20 Franken pro Jahr. Also genau die Hälfte der Autobahnvignette.
Kurz nach dem Nein zur Abstimmung über den Ausbau der Autobahnen forderten bürgerliche Politiker, dass Velofahrende sich an der Strassenfinanzierung beteiligen sollten (STREETLIFE berichtete). Nationalstrassen und Agglomerationsprojekte werden durch den Nationalstrassenfonds NAF bezahlt. Dieser wird durch Einnahmen aus der Autobahnvignette, der Automobilsteuer und der Mineralölsteuer gespiesen.
Jetzt sollen die Velofahrenden zur Kasse gebeten werden. Das findet auch der FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen. Velofahrende würden von den Abgaben der Automobilisten profitieren, ohne selbst etwas beizusteuern, sagt Wasserfallen gegenüber 20 Minuten. Er findet: «Gerade die linken Städte, welche sich gegen jegliche Strassenprojekte wenden, können so vermehrt selbst für ihre Projekte aufkommen.»
Hasan Candan wiederum ist schockiert. Er ist SP-Nationalrat und Vizepräsident von Pro Velo. Für ihn steht ausser Frage: das Velo ist das günstigste, effizienteste und Platz sparende Fortbewegungsmittel. Folge dessen sollten Velofahrende jährlich eher 20 Franken erhalten, statt zu bezahlen, ruft er in der Pendlerzeitung aus. Die Geschäftsführerin des Verkehrsclubs der Schweiz Stéphanie Penher ist ebenfalls dagegen. Da viele ein Auto und ein Velo hätten, könnte es zu einer problematischen Doppelbesteuerung kommen, kritisiert sie.
SVP-Politikerin Nina Fehr wird nun jedenfalls aktiv. Durch die Velovignette würde ein substanzieller finanzieller Beitrag zum Strassenunterhalt zusammenkommen, ist sie überzeugt. Die Nationalrätin wird den Vorstoss wohl im Frühling einreichen.

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