Werbung
Neue Dimension im linksgrünen Kampf gegen den Überkonsum
Zürichs linksgrüne Politik bekämpft nicht nur Autos. Auch Plakatwerbung im öffentlichen Raum und digitale Werbeflächen sollen verboten werden. Die Menschen in Zürich sollen nicht zu CO2-schädlichem Überkonsum verleitet werden. Freuen kann sich Google-Mitbegründer Sergey Brin mit seiner neuen Superyacht.
Die Stadt Zürich befindet sich mitten in einer ökosozialen Transformation. Der Individualverkehr wird zunehmend aus der Stadt verbannt. Globale Konzerne und das Gewerbe werden immer stärker zur Kasse gebeten, um den Ausbau der omnipräsenten, schlagkräftigen Verwaltung zu finanzieren. Durch Umverteilung, erzieherische Massnahmen und Verbote will die linksgrüne Politik die Bürger zu besseren, umweltbewussteren Menschen formen. Dem leistungsorientierten Individuum droht die Umerziehung.
Eine einzige Stimme
Letzte Woche sorgte die linksgrüne Mehrheit im Zürcher Gemeinderat für einen Paukenschlag: Mit knappen 58 zu 57 Stimmen wurde eine Motion angenommen, welche ein weitreichendes Verbot kommerzieller Werbung auf öffentlichem Grund fordert. Plakate sollen in Zürich massiv eingeschränkt und digitale Werbeflächen ganz verboten werden. Dabei steht die Rettung des Planeten im Vordergrund. Linksgrüne Politiker argumentieren, dass sich die Menschen in Zürich durch die Werbung zum Überkonsum verleiten lassen. Und Überkonsum, so die fanatisierten Umweltpolitiker, führe bekanntlich zu mehr Treibhausemmissionen und schade somit unserem Planeten.
Weniger Geld für VBZ?
Weit oben auf der politischen Agenda von Linksgrün steht der Kampf gegen Autos. Die Umweltpolitiker von SP, AL und den Grünen träumen vom autobefreiten Zürich mit konsumfeindlichen Bürgern. Dass unter ihrem Plakatverbot auch die Zürcher Verkehrsbetriebe VBZ leiden, scheint den Ökostrategen egal zu sein. An ihren Haltestellen erwirtschaftet die VBZ auf Top-Werbeflächen schätzungsweise 30 Millionen Franken jährlich. Diese fallen vermutlich weg. Der Verlust muss die öffentliche Hand ausgleichen – entweder durch höhere Ticketpreise oder mit einem tieferen Griff in die Steuerkasse. Zwar äussert sich die politisch neutrale VBZ nicht zum Werbeverbot, aber hinter vorgehaltener Hand befürchtet man bereits weitere Werbeverbote, welche auch die Innenbereiche der Trams und Busse betreffen könnten.
Superyacht statt Plakat
Das linksgrüne Plakatverbot wird zusätzliche Werbemillionen in Onlineplattformen wie Google umleiten. Dort sind die Werbegelder willkommen. Google-Besitzer Larry Page reist in einem Luxuskreuzer durch die Südsee. Und Google-Mitbegründer Sergey Brin besitzt die grösste Superyacht in den USA. Die 142 Meter lange «Dragonfly» verfügt über zwei Helikopterlandeplätze. Eine 45-köpfige Schiffsbesatzung sorgt für das Wohlergehen von Brin, welcher beim Reisen keine Kosten scheut. Während die Privatjets, Helikopter und Superyachten der Google-Besitzer mit Treibhausemmissionen nicht knausern, verbrauchen die von Linksgrün verpönten, digitalen Werbeflächen nur gerade 0,007 Prozent des Zürcher Energieverbrauchs.
Wenig Chancen vor Gericht
Die Zürcher Regierung scheint das neue Werbeverbot der Zürcher Umweltpolitiker nur widerwillig umsetzten zu wollen. Bürgerlicher Widerstand ist zu erwarten. Wer die neuen Zürcher Werbeverbote nach Inkrafttreten vor Gericht bekämpfen will, muss sich warm anziehen. Oft gilt, je höher die Instanzen, desto wohlgesinnter beurteilen die Richter linksgrüne Anliegen. Im Juni 2024 entschied das Bundesgericht, dass ein totales Werbeverbot in der Genfer Aglogemeinde Vernier rechtens ist.

Kolumnist und Autor Pentti Aellig ergänzt als erfahrener Autokenner und Publizist das STREETLIFE-Redaktionsteam. Als Kantonsrat und Gemeindepräsident politisiert er im Kanton Schaffhausen aktiv mit. Wir weisen darauf hin, dass die Ansichten unserer Kolumnisten nicht mit jenen der STREETLIFE-Redaktion übereinstimmen müssen.

Hast du etwas beobachtet?
Werbung