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Nein zu autofrei in Luzern – Ja zu teureren Parkplätzen in Zürich
Während Luzern am Sonntag deutlich gegen autofreie Quartiere stimmte, sagte Zürich knapp Ja zu höheren Gebühren für Blaue-Zonen-Parkkarten. Zwei städtische Abstimmungen mit Relevanz für die Autopolitik – mit unterschiedlichen Resultaten.
Das Abstimmungswochenende ist Geschichte, die Abschaffung des Eigenmietwerts und die E-ID bestimmen die Schlagzeilen. Doch auch bei den städtischen Verkehrsfragen fielen wichtige Entscheide: Während Luzern autofreie Quartiere ablehnt, sagt Zürich knapp Ja zu teureren Parkkarten – zwei Städte, zwei Wege in der Verkehrspolitik.
In Luzern scheiterte die Initiative der Jungen Grünen deutlich. 58,5 Prozent der Stimmberechtigten stimmten dagegen, nur 41,5 Prozent waren dafür. Die Vorlage wollte vier zentrale Quartiere vom motorisierten Individualverkehr befreien und Parkplätze durch Grünflächen ersetzen. Unterstützung gab es von SP, Grünen und Teilen der GLP, doch das Gewerbe und die bürgerlichen Parteien setzten sich durch.
«Unsoziale Anti-Auto-Politik» in Zürich
Anders Zürich: Hier setzte sich mit 52,8 Prozent die neue Parkkartenverordnung durch. Sie verteuert die Anwohnerparkkarten deutlich, schafft aber neue Parkmöglichkeiten fürs Gewerbe. Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart (Grüne) rechnet mit zehn Prozent weniger verkauften Parkkarten und mehr Platz in den blauen Zonen. Befürworter feiern dies als Schritt hin zu einer grüneren Stadt. Bürgerliche Parteien kritisieren dagegen eine «unsoziale Anti-Auto-Politik» und warnen vor Mehrkosten für Familien. Zündstoff bringt zudem die Ankündigung der Fussgängerlobby, rechtlich gegen das geplante Trottoirparkieren für Gewerbefahrzeuge vorzugehen.
Doch Zürich stimmte nicht nur konsequent links-grün: Das neue Energiegesetz etwa wurde deutlich bachab geschickt. Experten deuten dies als Zeichen, dass neue Klimavorgaben mittlerweile kritischer hinterfragt werden.

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