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«Muss halt damit leben, wenn das Auto kaputt geht»
Sie driften mit ihren Autos durch den Schnee, weil sie es cool finden. Driften ist in der Schweiz jedoch nicht erlaubt – es droht gar ein Ausweisentzug. Einem Drifter aus Chur ist das egal: Sein Video geht auf TikTok gerade viral. STREETLIFE hat mit den beteiligten Personen gesprochen.
In der Schweiz ist das Driften auf öffentlich zugänglichen Strassen verboten. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen geht ein Video auf TikTok viral: Darin hat ein User in der Nähe von Chur einen Audi RS6 im Schnee versenkt. In der Kurve einer Bergstrasse scheint das Auto bei einem Driftmanöver von der Strasse abgekommen sein: Im Video ist zu sehen, wie das Fahrzeug in einer leichten Schräglage im Schnee liegt, ein Beteiligter die Beifahrertür schliesst und den Wagen mit einem Daumen nach oben abschliesst, als wäre es absichtlich dort abgestellt geworden. In der längeren Version auf Youtube sieht man, wie das Auto später von einem Traktor wieder auf die Strasse gezogen wird.
Neben Likes gibt’s auch Kritik
Die Kurzversion auf TikTok erzielt innert kürzester Zeit über eine halbe Million Aufrufe. Während die meisten User das Video witzig finden und Sprüche klopfen wie «Hey, du kannst hier nicht parkieren», erntet der User auch Kritik. Kommentare wie «So ein schönes Auto und man trägt ihm 0 Sorge» oder «Nichtbeherrschen des Fahrzeugs» liest man beispielsweise unterhalb des Videos. Ein passendes Stichwort, denn so lautet auch die Anzeige durch die Polizei, wenn man beim Driften erwischt wird. «Eine mögliche Konsequenz davon ist ein Ausweisentzug», so Roman Rüegg, Mediensprecher der Kantonspolizei Graubünden.
«Risikobereitschaft ist da»
Die Beteiligten nehmen's gelassen: «Es ist nichts passiert und gab keinen Schaden», sagen sie auf Anfrage gegenüber STREETLIFE. Sie würden sich in der Region auskennen und hätten vorab kontrolliert, ob die Schneewände am Strassenrand hart oder weich seien. Zudem sei es eine Bergstrasse, auf der niemand unterwegs sei und wo man eine weite Sicht habe. «Aber natürlich ist die Risikobereitschaft da und man muss auch damit leben können, wenn das Auto dabei kaputt geht.»
Trotzdem sind die Fahrmanöver illegal, weil das Fahrzeug beim Driften in einen instabilen Zustand gerät. «Die lenkende Person verliert dabei zeitweise die Beherrschung – das kann sehr gefährlich sein», betont Rüegg. Die Lenkerin oder der Lenker müsse das Fahrzeug jederzeit im Griff haben.
Sicher ist: Driften ist kein Kavaliersdelikt. Je nach Situation und Bodenbeschaffenheit können die Behörden Driften auch als Raserdelikt einstufen.
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