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Mit Neidpolitik gegen SUVs
Politische Parteien nutzen gerne Feindbildern. Rotgrün arbeitet bevorzugt mit dem Neid auf Leistungsträger – dazu eignet sich das Erfolgssymbol SUV besonders gut. Menschen, welche Porsche Cayenne fahren, sollen politisch bestraft werden.
Das politische Handwerk muss gelernt sein. Wie setzt man sich bei seinen Wählern effizient in Szene? Wie schärft man sein politisches Profil, um sich in der unübersichtlichen Parteienlandschaft abzuheben? Und wie generiert man mit politischen Vorstössen ein möglichst lautes Medienecho? Wegweisende Postulate oder kluge Motionen sollten idealerweise kurz vor den Wahlen hinausgehauen werden. Um die eigene Wählerschaft zu mobilisieren, eignen sich gemeinsame Feindbilder.
Skrupellose SUV-Fahrer
Geeignete Feindbilder sind schnell gefunden. Die Schweizerische Volkspartei nutzt als Feindbild gerne den kriminellen Asylbewerber. Und die rotgrünen Parteien arbeiten oft mit dem Neid auf Leistungsträger – dazu eignet sich perfekt das Erfolgssymbol SUV. Wer einen Porsche Cayenne, einen Range Rover oder einen Mercedes der G-Klasse fährt, eignet sich als multifunktionales Feindbild. SUV-Fahrer haben offensichtlich ein zu hohes Salär, sind womöglich skrupellose Banker oder sogar Besitzer von Clencore-Aktien. SUV-Fahrer wollen nicht einsehen, dass der Klimakollaps unmittelbar bevorsteht. Und SUV-Fahrer sind brutale Egoisten: Eine Frontalkollision zwischen einem Offroad-Koloss und einem Fiat 500 gleicht einem in Sekundenbruchteilen ausgetragenen Klassenkampf.
Mit harten Bandagen gegen SUV
Nichts mobilisiert den Neid der leistungsfernen Bevölkerungsgruppen zuverlässiger als das Feindbild SUV. Die Stadt Paris verdreifacht die Parkgebühren für schwere Geländewagen. Für eine sechsstündige Parkzeit sollen SUV-Fahrern demnächst bis zu 225 Euro abgeknöpft werden. Im Geburtsland von Robespierre rollen keine Köpfe mehr, sondern die Parkgebührenrubel. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch die rotgrünen Parteien in der Schweiz mit härteren Bandagen gegen SUV-Fahrer vorgehen. Der politische Druck auf stolze SUV-Besitzer wird auch hierzulande erhöht werden. Zwei Eigenschaften erschweren jedoch den politischen Umgang mit SUVs: Erstens lieben fast alle SUVs. Und zweitens wird das SUV-Angebot immer unübersichtlicher.
Trotzdem immer beliebter
Weshalb sind SUVs trotz ständiger Anfeindung so beliebt? Männer fahren ihre Kinder im SUV zur Kita und geniessen dabei das wohlige Gefühl der Sicherheit. Frauen pendeln im SUV zwischen Agglo-Residenz und Tiefgarage des urbanen Arbeitgebers und geniessen dabei die respektvollen Blicke von Nachbarn und Arbeitskollegen. Aus der überhöhten Sitzposition des majestätisch dahinrollenden SUV wirkt die Aussenwelt erträglich. Die Kids, der Ehepartner, die Hunde, die Golfausrüstung oder die Wochenendeinkäufe – alles lässt sich bequem verstauen. Und allein schon die theoretische Möglichkeit, dass man mit seinem SUV jederzeit den Asphalt verlassen könnte und durch die Natur dem Alltag entfliehen könnte, hinterlässt ein befreiendes Gefühl. Auch psychologische Vorteile zeichnen den SUV aus: Menschen, welche unter einem reduzierten Selbstwertgefühl leiden, fühlen sich in einem SUV spürbar selbstsicherer. Die Liste der Vorteile eines SUV gegenüber einem hundskomunen Auto liesse sich endlos fortsetzen.
Jedem seinen passenden SUV
Die zunehmende Beliebtheit der SUVs führt zu einem immer breiter werdenden Angebots-Spektrum: Crossover-SUV. SUV-Coupes. SUV-Cabrios. Fullsize-SUV mit drei Sitzreihen. Und für die rotgrüne SUV-Gegnerschaft besonders schwierig zu bekämpfen: Mikro-SUV und Elektro-SUV. Die grünsozialistische Umerziehung vom Offroader hin zum Lastenrad wird noch eine Menge Fingerspitzengefühl benötigen.

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