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Fakten •
Influenza-Zahlen steigen, Verkehrsmedizinerin warnt:

«Mit der Grippe am Steuer zu sitzen, ist sehr gefährlich»

Husten, Fieber und Gliederschmerzen – die Grippe hat die Schweiz fest im Griff. Wer Symptome zeigt, sollte die Fahrt mit dem Auto vermeiden. «Die Grippe erhöht das Unfallrisiko», warnen Verkehrsmediziner.

Seit Januar schnelle die Grippe-Fallzahlen in der Schweiz rasant in die Höhe. Gemäss der aktuellen Statistik des Bundesamtes für Gesundheit BAG steckten sich allein im Zeitraum vom 20. bis zum 27. Januar über 2800 Leute mit dem Grippe-Virus an.

 

Die Symptome sorgen dabei nicht nur für triefende Nasen, schlechte Laune und Dauermüdigkeit. Wer sich in diesem Zustand ans Steuer setzt, kann sich und seine Mitmenschen im Strassenverkehr mit einem simplen Niesen in grosse Gefahr bringen. Warum das so ist, erklärt Kristina Keller, Leiterin der verkehrsmedizinischen Abteilung am Institut für Rechtsmedizin der Universität Zürich, im Gespräch mit STREETLIFE.

Kann eine Grippe die Fahrfähigkeit beeinträchtigen?

«Ja», warnt Keller ausdrücklich. Eine richtige Grippe sei deutlich mehr als eine virale Erkältungskrankheit und könne zu zahlreichen Komplikationen führen. So können etwa Hals-, Nasennebenhöhlen- und Mittelohr-Entzündungen, aber auch Lungen- oder Herzmuskelentzündungen entstehen. «Auch neurologische Komplikationen sind durch die Influenzaviren selbst oder durch eine bakterielle Sekundärinfektion möglich», führt Keller weiter aus.

Die Folge: Durch diese Symptome ist die allgemeine Leistungsfähigkeit eingeschränkt, sodass ein sicheres Führen eines Fahrzeuges nicht mehr möglich ist und man als fahrunfähig gilt. «Die Symptome können unter anderem zu einer Einschränkung der Aufmerksamkeit und der Konzentration führen, aber auch zu einer Einschränkung der Reaktionsfähigkeit», so Keller.

Kann Niesen oder Husten am Steuer gefährlich sein?

«Das kann sogar sehr gefährlich sein», meint die Fachärztin der Universität Zürich. «Durch Niesen oder Husten kann es zu kurzen Unaufmerksamkeiten, bei starkem Husten sogar zu einer Bewusstseinsstörung kommen, was das Risiko für einen Fahrfehler oder einen Unfall erhöht.»

Darf ich Hustensirup und Grippemittel nehmen und dann noch fahren?

 «Nein, darauf sollte man definitiv verzichten», sagt die Verkehrsmedizinerin. Denn eine Vielzahl der Medikamente, schränke die Fahrfähigkeit deutlich ein. «Zu nennen sind codeinhaltige Produkte wie das Hustenmittel Makatussin, aber auch Medikamente mit anderen Wirkstoffen wie etwa Diphenhydramin oder Phenylephrin/Pheniramin, was in gängigen Medikamenten wie in Neocitran zu finden ist.»

Wie gehe ich sicher, dass das Mittel aus der Apotheke meine Fahrfähigkeit nicht einschränkt?

«In der Regel findet man in den Packungsbeilagen der Medikamente entsprechende Hinweise », so Keller. Bei Unklarheiten sollte man mögliche Konsequenzen für die Fahrfähigkeit unbedingt mit der Ärztin oder dem Arzt sowie dem Fachpersonal in den Apotheken besprechen.

Nimmt man ein Medikament zum ersten Mal ein, ist ebenfalls Vorsicht geboten. «Wie reagiert der Körper und ist die empfohlene Dosis geeignet? Das sind Fragen, die man sich rechtzeitig überlegen sollte», so Keller weiter. Die Verkehrsmedizinerin empfiehlt deshalb betroffenen Grippe-Patienten: «Verzichten Sie auf die Fahrt mit dem Auto. Schonen Sie sich und geben Sie sich Zeit, bis sie keine Symptome mehr haben und sich wieder richtig wohlfühlen.»

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