Werbung
Kampfflugzeuge landen im Juni auf A1
Im Juni wird ein Abschnitt der A1 im Kanton Waadt gesperrt, damit die Luftwaffe Kampfflugzeuge starten und landen lassen kann. Die Sperrung soll 36 Stunden andauern.
Jetzt ist es fix: Die Luftwaffe testet in der ersten Juniwoche 2024 Starts und Landungen mit F/A-18-Kampfflugzeugen auf der Autobahn. Zu diesem Zweck wird der Abschnitt der A1 zwischen Avenches und Payerne für 36 Stunden gesperrt. Und zwar von Dienstag, 4. Juni ab 21 Uhr bis Donnerstag, 6. Juni 9 Uhr.
Die Sperrung eines Abschnittes des Nationalstrassennetzes setze einen Bundesratsbeschluss voraus, wie der Bundesrat in einer Mitteilung schreibt. Dieser wurde dem Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS erteilt. Am Projekt beteiligt ist auch das Bundesamt für Strassen ASTRA sowie der Kanton, die eine Verkehrsumleitung sicherstellen werden.
Der Grund für diese Übung sieht der Bundesrat in der Sicherheitslage in Europa, also dem Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine. Die Luftwaffe verfügt heute über sechs Standorte in Dübendorf ZH, Alpnach OW, Locarno TI, Payerne VD, Emmen LU und Meiringen BE. Mit den improvisierten Landebahnen auf Autobahnabschnitten werde die Konzentration auf wenige Standorte und somit die Verwundbarkeit der Luftverteidigung reduziert, wie es in der Mitteilung weiter heisst.
Autobahnen waren schon gesperrt
Bereits beim Bau der Autobahnen in den 1950er und 1960er Jahren wurde die Möglichkeit in Betracht gezogen, Kampfflugzeuge im Notfall auf Autobahnen landen zu lassen. Dafür muss ein gerades Teilstück von 2 km vorhanden und die Mittelleitplanke einfach entfernbar sein. Ausserdem besteht auf diesen Teilstücken keine Begrünung zwischen den Fahrtrichtungen. Weitere solche Teilstücke bestehen neben dem Abschnitt im Kanton Waadt ausserdem in Münsingen BE, Oensingen SO, Alpnach OW, Lodrino TI, Sitten VS und Flums SG.
In den 1970er Jahren sowie 1991 wurden bereits solche Übungen durchgeführt. Mit der Armeereform 95 wurde dieses Konzept aber aufgegeben.
Werbung