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Fakten •
STREETLIFE antwortet

Darf ich mein Auto auf privatem Grundstück waschen?

Sonnenschein, ein Kessel Wasser und der Wagen vor der Haustür – für viele die perfekte Gelegenheit zur Autopflege. So auch für Leser Peter M., der sich fragt: Darf man auf dem eigenen Grundstück waschen oder kann das Ärger mit der Gemeinde geben? STREETLIFE klärt auf.

Für viele gehört ein sauberes Auto zum guten Ton, das regelmässige Waschen des Fahrzeugs ist für sie so selbstverständlich wie Zähneputzen. Nur: «Wenn es mein eigenes Grundstück ist, darf ich mein Auto dort einfach so waschen?», fragt sich Leser Peter M. aus Bern (Name der Redaktion bekannt). Tatsächlich gehen viele davon aus, dass die private Fläche ein Freipass ist, um das Auto zu waschen. Doch ganz so einfach ist es nicht.

Was sagt das Gesetz?

Das zentrale Problem ist nicht die Fläche, sondern das Abwasser. In der Schweiz regeln zahlreiche kantonale und kommunale Vorschriften, dass das Waschen von Fahrzeugen nur in dafür vorgesehenen Waschanlagen erlaubt ist – und zwar auch auf privaten Grundstücken.

Der Grund: Umweltschutz. Beim Autowaschen gelangen Schmutzpartikel sowie Öl-, Fett- und Benzinreste ins Wasser. Diese dürfen nicht einfach ins Erdreich oder die Kanalisation gespült werden, ohne zuvor in speziellen Anlagen gefiltert und gereinigt zu werden.

Das Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer (Gewässerschutzgesetz, GSchG) hält klar fest: Eine Verunreinigung von Grundwasser oder Oberflächengewässern ist verboten. Das gilt auch für Abwasser aus dem privaten Autowaschen – sofern es nicht fachgerecht entsorgt wird.

Was bedeutet das für dich?

Wer sein Auto zuhause wäscht und dabei das verschmutzte Wasser unkontrolliert versickern lässt, verstösst gegen geltendes Recht. Das kann Ärger mit der Gemeinde oder dem Kanton bedeuten. In einigen Kantonen gibt es stichprobenartige Kontrollen. Bei Verstössen drohen Bussen, die sich je nach Region auf mehrere hundert Franken belaufen können. Hinzu kommt: In manchen Wohngebieten gelten zusätzliche Einschränkungen wegen Grundwasser- oder Naturschutzgebieten. Selbst wenn du also auf deinem eigenen Grundstück wäschst, solltest du dich vorher bei der zuständigen Gemeindeverwaltung oder beim kantonalen Umweltschutzamt informieren.

 

Was tun, wenn du dein Auto trotzdem selbst waschen willst?

Am sichersten und umweltfreundlichsten ist die Reinigung in einer offiziellen Waschanlage. Diese Anlagen sind so konzipiert, dass das Abwasser gereinigt wird, bevor es in die Kanalisation gelangt. Zudem sparst du Wasser, da viele moderne Anlagen mit Recycling-Systemen arbeiten. Wenn du nicht auf eine Waschanlage ausweichen kannst, gibt es spezielle Geräte und Systeme für den Hausgebrauch, die das Abwasser auffangen und reinigen. Solche Lösungen sind aber oft teuer und erfordern eine entsprechende Installation.

Fazit: So verlockend es ist, das Auto auf der heimischen Einfahrt zu waschen – rechtlich und ökologisch ist Vorsicht geboten. Informiere dich vorher, um keine Bussen zu riskieren und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Denn: Das Auto glänzt auch in der Waschanlage – und das mit gutem Gewissen.

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