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Ist das der beste Kia aller Zeiten?
Aktuell ist Kia auf den TV-Bildschirmen und im Grossraum Zürich omnipräsent. Die Marke ist offizieller Partner der Rad-WM, darunter mit dem EV9. Der grosse Elektro-SUV kann nicht nur Velos transportieren, sondern bietet auch für Familien viel Platz. Wo kann der Stromer im Schnell-Check von STREETLIFE sonst noch punkten?
Paparazzi-Faktor
Eigentlich braucht der EV9 die Aufmerksamkeit der Rad-WM nicht. Auch ohne die offizielle Anlass-Lackierung sticht der grosse Familien-Stromer ins Auge. Er hat die klaren Linien und scharfen Kanten amerikanischer SUV. Die LED-Lichtsignatur hebt diese Kanten noch hervor. Das macht den EV9 zu einem der coolsten Kias überhaupt. Weiter haben die klaren Kanten zwei Vorteile: Sie verbessern die Übersicht, weil die Person am Steuer genau weiss, wo das Fahrzeug aufhört, und sie sorgen für maximalen Platz.
Harassen-Faktor
Deshalb holt sich der EV9 auch beim Platzangebot die Best-Note. STREETLIFE testet die Version mit sechs Sitzen, also drei Sitzreihen mit je zwei Plätzen. Wenn alle besetzt sind, bietet der Elektro-SUV ein Ladevolumen von 333 Liter. Zum Vergleich: Bei den Kleinwagen ist das schon ein eher grosser Kofferraum. Im EV9 lässt sich das Ladevolumen noch bis auf 2393 Liter erweitern. Das reicht für Kinderwagen und Hundebox gleichzeitig, aber auch viele andere platzintensive Hobbies. Kleiner Nachteil: Die Sitze lassen sich nicht ausbauen. Aber ein Velo passt für den Notfall auch mit Vorderrad rein. Für Biker empfiehlt sich aus Komfort-Gründen aber ein Veloträger fürs Dach oder die Anhängerkupplung.
Nerd-Faktor
Technik-Freaks kommen im EV9 auf ihre Kosten, vor allem wenn sie wie im Testwagen 1’250 Franken extra drauflegen und die digitalen Rückspiegel bestellen. Statt der klassischen Spiegel befinden sich aussen an der A-Säule zwei Kameras. Ihr Bild wird auf zwei Bildschirme an der Innenseite der Tür übertragen. Sie liegen etwas unterhalb des Blickwinkels für den klassischen Rückspiegel, weshalb man zu Beginn darüber hinwegschaut. Aber man gewöhnt sich schnell daran. Um den Abstand zu seitlich versetzen Fahrzeugen besser einschätzen zu können, werden beim Blinken Striche eingeblendet.
Das Feature ist zwar cool, aber verzichtbar. Serienmässig verfügt der EV9 schon über Kias «Totwinkelassistent mit Monitoranzeige». Beim Blinken wird im digitalen Armaturenbrett ebenfalls das Bild einer Kamera im Aussenspiegel gezeigt, womit Fahrzeuge, Passanten oder Velofahrende im toten Winkel sichtbar werden. Für Dinge neben dem Auto ist diese Kamera besser, weil der digitale Aussenspiegel das Geschehen dahinter besser abbilden.
Monza-Faktor
Ganz so sportlich wie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Rad-WM ist der EV9 nicht. Auch wenn uns das zwei Zahlen aus den technischen Daten vorgaukeln wollen. Der Elektro-Kia hat ein maximales Drehmoment von 700 Nm und sprintet damit in 5,2 Sekunden auf Tempo 100. Trotzdem kann er im Gegensatz zu anderen Elektroautos sein stattliches Leergewicht von über 2,7 Tonnen beim Beschleunigen nicht kaschieren. Auf der Bremse schiebt er wie alle schweren Fahrzeuge. Die Rennen überlässt der EV9 also besser den WM-Radlerinnen und -Radlern. Für den Heimweg nach dem Rennen ist er mit seiner komfortablen Abstimmung aber die optimale Wahl.
Planeten-Rettungs-Faktor
Hier hat der EV9 als Elektroauto vom Start weg einen Vorteil. Und der Kia vermag diesen nicht nur zu verwalten, sondern baut ihn noch aus. Eindrücklich wie sparsam der klobig wirkende SUV fährt. Im Auto-Check von STREETLIFE unterbieten wir mit 21,3 Kilowattstunden für 100 Kilometer die Werksangabe deutlich. Damit wären rechnerisch 537 Kilometer mit einer Akku-Ladung möglich. So lässt sich nicht nur eine Rad-WM im Umfeld einer Grossstadt wie Zürich meistern, sondern auch ein Langstrecken-Rennen wie die Tour de Suisse oder gar die Tour de France. Mit dem Kia können Familien also elektrisch in die Ferien fahren, ohne sich Sorgen ums Laden zu machen.
Check-Bilanz
Auch wer kein SUV-Fan ist, muss einräumen: Kia hat mit dem EV9 ein starkes Elektroauto auf die Strasse gestellt. Der Stromer überzeugt mit Geräumigkeit und viel Reichweite. Kleinen Schwächen beim langsam Multimediasystem geraten da in den Hintergrund. Aber die Koreaner wissen, dass ihnen ein Wurf gelungen ist, und lassen sich das entsprechend entlöhnen. Fast 89'000 Franken für unseren Testwagen ist viel für Familien, welche Kia als EV9-Kundschaft sieht. Und weil schon die Basis-Version 75'950 Franken kostet, reicht es nicht ganz für die maximale Punktzahl.
Kia EV9 4x4 «GT-Line» 6P: Fakten
- Motor: 2 E-Motoren, 385 PS (283 kW), 700 Nm@1/min
- Batterie: Brutto / Netto 105 / 99.8 kWh = 505 km, Test: 537 km
- Antrieb: 1-Stufen-Automatik, 4x4
- Fahrleistung: 0-100 km/h in 5,3 s, Höchstgeschwindigkeit 200 km/h
- Verbrauch: Werk / Test: 22,8 / 21,3 kWh/100 km, 0 g CO₂/km, Energieeffizienz B
- Masse: Länge/Breite/Höhe: 5,01 m / 1,98 m / 1,76 m
- Laderaum: Kofferraum 333 - 2393 l, vorderer Laderaum 52 Liter
- Leergewicht: 2749 kg, Anhängelast gebremst/ungebremst: 2500/750 kg
- Preis: ab 83’950 Fr., Testwagen mit Extras Pear-Lackierung (1050 Fr.), Drehbare Sitze (950 Fr.), elektrisches Panoramadach (1750 Fr.), digitale Rückspiegel (1250 Fr.): 88'950 Fr. (Basis: 203 PS, Heck: 75’950 Fr.)
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