Werbung
In dieser Schweizer Stadt werden am meisten Fahrzeuge geklaut
Trotz moderner Sicherheitstechnik ist man auch in der Schweiz nicht sicher vor Fahrzeugdiebstahl. Das zeigt die Kriminalstatistik 2023. STREETLIFE präsentiert die Hochburgen der Fahrzeugdiebe.
Moderne Autos sind schwer zu knacken – könnte man meinen. Trotzdem wurden letztes Jahr 1051 Personenwagen entwendet. Denn Kriminelle schlafen nicht: Immer wieder finden sie neue Methoden, um auch die neusten Sicherheitstechniken auszutricksen. Das zeigen diese erschreckenden Aufnahmen einer Überwachungskamera, in der die Täter versuchen, die Funkverbindung der Keyless-Funktion abzufangen, um das Auto zu öffnen. Und manchmal müssen sie sich nicht einmal gross bemühen, weil Personen ihre Fahrzeuge etwa nicht abschliessen, ihre Autoschlüssel offen herumliegen oder gar stecken lassen.
Diebstahl lohnt sich nicht! – oder etwa doch?
Das zeigen einerseits die Zahlen zu den Diebstählen aus Autos, aber auch die der Fahrzeuge selbst: So wurden laut der Kriminalstatistik von 2023 im Schnitt 3,1 Fahrzeuge (ohne Velos) pro 1000 Einwohner geklaut. Das ist fast ein Fahrzeug mehr als letztes Jahr. Erwischt werden die Täter dabei übrigens nur selten: Gesamtschweizerisch liegt die Aufklärungsquote vom Straftatbestand Fahrzeugdiebstahl nach StGB Art. 139 gerade mal bei 5,3 Prozent und belegt damit den tiefsten Wert bei den Vermögensdelikten. Besonders tief ist die Quote bei den Fahrrädern: Hier werden nur 2,9% aufgeklärt. Bei den Personenwagen-Diebstählen sind es doch mehr als ein Drittel.
Wo überdurchschnittlich viel geklaut wird
Ein Kanton und auch seine Hauptstadt stechen dabei besonders hervor: Basel-Stadt. Hier werden pro 1000 Einwohner 10,8 Fahrzeuge geklaut. Das sind drei Mal mehr als im Durchschnitt. Im kantonalen Vergleich liegt Genf auf dem zweiten Platz mit 8,4 und Solothurn auf dem dritten Platz mit 6,1. Gänzlich unattraktiv für Autodiebe scheinen Innerschweizer-Kantone wie Schwyz (0,9), Nidwalden und Uri (beide 0,6) zu sein.
Velo-Diebstahl stark angestiegen
Viel häufiger als Personenwagen geraten jedoch Velos und E-Bikes ins Visier der Langfinger. Und auch bei den Fahrrad-Diebstählen sticht Basel hervor: Hier werden mit 16,2 pro 1000 Einwohner mehr als fünf Mal so viele Velos als im Schweizer Schnitt von 3,1 geklaut. Auch andere Kantone wie Solothurn oder Genf verzeichnen einen markenten Anstieg an Velo-Diebstählen – insbesondere bei den E-Bikes. Zu beachten ist jedoch, dass diese Anzeigenstatistik sowohl den Diebstahl als auch die Entwendung zum Gebrauch beinhaltet.
Doch wer sind die Täter und warum schlagen sie immer häufiger zu? Über den Anstieg der Vermögensdelikte – zu denen auch die Fahrzeug-Diebstähle gehören – schreibt die Kantonspolizei Solothurn in einer Medienmitteilung zur Kriminalstatistik: «Die Zunahme ist zu einem grossen Teil auf Seriendelikte von delinquenten Einzeltätern oder Gruppierungen zurückzuführen.»
«Ein begehrenswertes Objekt für Diebe»
Die Kantonspolizei Genf begründet den vermehrten Diebstahl von Velos STREETLIFE gegenüber damit, dass «sich die sanfte Mobilität in Genf immer mehr ausbreitet» und es somit auch mehr Diebesgut gebe. Das betreffe insbesondere E-Bikes, die oftmals mehrere tausend Franken wert seien. «Das macht sie zu einem begehrenswerten Objekt für Diebe», schreibt Tiffany Cudré-Mauroux, Mediensprecherin der Kantonspolizei Genf.
Diese Beobachtung bestätigt auch die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt. «Gerade bei den E-Bikes stammen zurzeit viele der uns bekannten Täterschaften aus dem grenznahen Frankreich. Selbstverständlich sind wir mit unseren Partnerbehörden im Dreiland im Austausch», sagt Martin R. Schütz, Kriminalkommissär der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt.
Daher verweisen die angefragten Polizeikorps der Kantone mit den meisten Fahrzeug-Diebstählen auf folgende Sicherheitsmassnahmen
Auto:
- Fahrzeug immer abschliessen, auch beim Tanken, in der Garage und auf dem Privatparkplatz.
- Gut beleuchtete und übersichtliche Parkplätze benutzen.
- Zündschlüssel abziehen und Lenkrad sperren beim Verlassen des Wagens.
- Fahrzeugschlüssel am Arbeitsplatz, im Fitnesscenter etc. nie offen herumliegen lassen, sondern immer einschliessen.
- Keine Wertgegenstände sichtbar im Auto liegen lassen.
- Fahrzeugausweis nicht im Auto liegen lassen.
Velos und E-Bikes
- Velo auf einem übersichtlichen, dafür vorgesehenen Parkplatz abstellen.
- Velo immer mit einem qualitativ hochwertigen Ketten-, Bügel- oder Panzerkabelschloss sichern.
- Immer Rahmen und ein Rad zusammen sichern.
- Wenn möglich Velo an einen Veloständer ketten oder mit einem zweiten Velo verbinden.
- Teure Komponenten sichern und keine Schnellverschlüsse verwenden.
- Das Fahrrad über Nacht im Keller oder in der Garage ein- und anschliessen.

Hast du etwas beobachtet?
Werbung