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Diebstähle aus Autos: Zunahme von 40 Prozent allein in Zürich
Eine neue Diebstahl-Masche greift in der Schweiz um sich: Sogenannte «Fälleler» schleichen durch die Quartiere und suchen nach unverschlossenen Autos. Die Fälle haben drastisch zugenommen. Das zeigen die am Montag veröffentlichten Kriminalstatistiken von Bund und Kantonen.
Wie kriminell ist die Schweiz? Die Antworten dazu gibt es in der jährlichen Kriminalstatistik des Bundesamt für Statistik BFS, die am Montag publiziert wurde. So kam es 2023 zu insgesamt 522'558 Straftaten. Runtergebrochen auf die Bevölkerung heisst das: Im eidgenössischen Durchschnitt ereigneten sich pro 1000 Einwohner 59,3 Verstössen gegen das Strafgesetzbuch. Vor allem die Bereiche von Cyber- (+31,5 %) und Vermögensstraftaten (17,6 %) haben dabei stark zugenommen.
Und gerade bei den Vermögensdelikten sticht in mehreren Kantonen die Masche der «Fälleler» hervor. Das sind Täter, die durch Quartiere schleichen und nach unverschlossenen Fahrzeugen suchen. Das Ziel: Die Wertsachen im Auto. Allein im Kanton Zürich kam es mit insgesamt 1975 polizeilich registrierten Fällen zu einer Zunahme von satten 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Nordafrikanische Asylsuchende im Fokus
Bei den Tatverdächtigen handle es sich vor allem um Personen aus dem Asylbereich sowie um Kriminaltouristen. Besonders auffallend seien dabei algerische Staatsangehörige, die mit einer Kriminalitätsrate von 91 Prozent hervorstechen würden, erklärte der Zürcher Sicherheitsvorsteher Mario Fehr an einer Medienkonferenz. «Es handelt sich dabei fast ausschliesslich um abgewiesene Asylsuchende.»
Fehr fordert daher eine glaubwürdige Asylpolitik, wie 20 Minuten schreibt. «Diese beinhaltet eine rasche Integration von Personen, die hier bleiben dürfen, und eine ebenso konsequente Rückführung.»
«Fälleler» vor allem in ländlichen Gegenden aktiv
STREETLIFE berichtete bereits im September 2023 über die zunehmenden Diebstähle aus Fahrzeugen. Bernhard Graser, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau, erklärte damals das Vorgehen der Täter. «Sie gelangen oft spätabends mit den letzten Zügen in die Region, um dort zu Fuss in Wohnquartieren herumzustreifen. Sie versuchen wahllos parkierte Autos zu öffnen oder schleichen in Unterstände oder in unverschlossene Häuser ein. Danach schlafen sie in Wartehäuschen und warten dort den ersten Zug ab.»
Nicht selten seien die Diebe in ausserkantonalen Asylbewerberunterkünften untergebracht und reisen entsprechend von weit her an. Im Aargau waren 2023 insbesondere die Gemeinden im Fricktal betroffen. «Die Delikte geschehen jedoch im gesamten Kantonsgebiet», so Graser im September. Sein damaliger Appell gilt auch heute noch: Das Fahrzeug immer abschliessen und Wertsachen niemals im Auto lassen. Denn auch in abgeschlossenen Fahrzeugen sind diese nicht sicher. «Die Täterschaft schreckt in jüngster Vergangenheit auch nicht zurück, aus verschlossenen Fahrzeugen Gegenstände zu stehlen – gerade, wenn diese gut sichtbar sind.»

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