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Hier ist Camping am günstigsten – und wo es teuer werden kann
Camping bleibt beliebt – doch die Preise steigen: Nächte auf einem europäischen Campingplatz werden teurer. Wer clever plant, kann aber auch in diesem Sommer sparen. Doch Vorsicht: Wer sich nicht an die neuen Regeln hält, zahlt mancherorts richtig drauf.
Ferien mit dem Wohnmobil galt lange als günstige Alternative zum Hotel. Das stimmt auch im Sommer 2025 – aber nur noch teilweise. Laut der aktuellen Analyse des ADAC-Portals Pincamp müssen Camper dieses Jahr im Schnitt 52 Euro (rund 50 Franken) pro Nacht zahlen. Das sind rund sechs Prozent mehr als noch im Vorjahr. Die Inflation zeigt also auch hier ihr Gesicht. Die Preissteigerungen betreffen fast alle Länder, aber nicht in gleichem Masse. Besonders Familien müssen gezielter planen, wenn sie günstig verreisen wollen.
Deutschland günstig – der Süden teuer
Deutschland bleibt das preiswerteste unter den grossen Campingländern in Europa. Eine Übernachtung kostet hier im Durchschnitt 40 Euro, umgerechnet rund 37.60 Franken. Auch in Schweden mit 43 Euro (ca. 40.40 Franken) und in Frankreich mit 50 Euro (rund 47 Franken) bleibt Camping durchaus bezahlbar. Wer mit dem Wohnmobil Richtung Süden aufbricht, muss hingegen tiefer in die Tasche greifen:
Kroatien und Italien liegen mit Preisen zwischen 62 und 68 Euro – also etwa 58.30 bis 63.90 Franken – an der Spitze der teuersten Campingziele. Besonders auffällig ist der Preisaufschlag in Spanien, wo Camper dieses Jahr im Schnitt 60 Euro zahlen – das entspricht 56.40 Franken und bedeutet zehn Prozent mehr als 2024. Innerhalb Deutschlands gibt es ebenfalls starke Unterschiede. In Thüringen kostet eine Nacht auf dem Campingplatz nur 33 Euro (31 Franken), während man in Bayern oder Baden-Württemberg bis zu 43 Euro (40.40 Franken) zahlt. Die Schweiz belegt mit 62 Euro (rund 60 Franken) den dritten Platz der teuersten Camping-Länder.
Dabei sind es nicht nur höhere Energiekosten und Lohnerhöhungen, welche die Campingferien teurer machen. Auch die steigende Nachfrage spielt eine Rolle. Im vergangenen Jahr wurden beispielsweise in Deutschland rund 43 Millionen Übernachtungen auf Campingplätzen gezählt – ein neuer Rekord. Denn trotz steigender Preise bleibt die Lust aufs Campen ungebrochen. Ein deutlich sichtbarer Trend: Viele Reisende verkürzen ihre Aufenthalte, um die Kosten insgesamt im Rahmen zu halten.
Gleichzeitig setzen immer mehr Campingplätze auf dynamische Preisgestaltung, wie man sie beispielsweise aus der Flug- und Hotelbranche kennt. Wer zur Hauptsaison kurzfristig bucht, zahlt meist deutlich mehr. Gerade in beliebten Regionen wie am Gardasee oder an der Adria steigen die Preise je nach Auslastung rapide an. Wer sparen will, sollte deshalb entweder frühzeitig buchen oder gezielt in der Nebensaison reisen. Hier lassen sich laut Pincamp-Analyse bis zu dreissig Prozent sparen.
Griechenland macht ernst
Neben Preisfragen sorgt 2025 auch eine neue Gesetzgebung für Aufregung in der Camping-Community – vor allem in Griechenland. Das Land zieht einen klaren Schlussstrich unter die Praxis des Wildcampens, die trotz gesetzlichem Verbot lange Zeit stillschweigend geduldet wurde. Wer jetzt mit dem Wohnmobil an Stränden, in Wäldern oder nahe archäologischer Stätten übernachtet, muss mit hohen Strafen rechnen. Laut dem neuen Gesetz ist das Abstellen von Wohnmobilen an all diesen Orten ebenso verboten wie das Campen ausserhalb offizieller Plätze. Sogar das Parkieren am Strassenrand in Wohngebieten ist nur noch für maximal 24 Stunden erlaubt. Wer dagegen verstösst, riskiert Bussen von bis zu 3000 Euro – umgerechnet rund 2800 Franken – und in Extremfällen sogar Haft.
Wildcampen kann teuer werden
Auch private Grundstücke sind betroffen: Dort darf künftig nur noch ein einziges Wohnmobil stehen. Die Regelung sorgt für Unsicherheit, besonders weil unklar ist, ob auch das schlichte Parken vor Tavernen als Verstoss gewertet wird. Der ADAC geht allerdings nicht davon aus, dass es in der Praxis zu solchen Auslegungen kommt. Das Ziel des Gesetzes sei laut griechischem Tourismusministerium vor allem der Schutz von Umwelt, Kulturstätten und legal betriebenen Campingplätzen.
Nicht nur in Griechenland ändern sich die Regeln. Auch in der EU und der Schweiz treten 2025 und in den Folgejahren neue Vorschriften für Wohnmobilreisende in Kraft. Inhaber eines B-Führerscheins dürfen ab 2028 Fahrzeuge bis 4,25 Tonnen fahren – bisher lag die Grenze bei 3,5 Tonnen. Die Schweiz will diese Lockerung ebenfalls übernehmen. Christoph Hostettler, Präsident von Caravaningsuisse, begrüsst die neue EU-Regelung: «Dass künftig auch Fahrzeuge bis 4,25 Tonnen mit dem B-Ausweis gefahren werden dürfen, ist für viele Camper eine echte Erleichterung – gerade, wenn Sicherheit und Komfort durch mehr Zuladung verbessert werden können.»
Weniger kompliziert, dafür leicht teurer
Camping wird dieses Jahr also etwas weniger kompliziert – dafür ein bisschen teurer. Doch wer gut plant und die neuen Regeln kennt, kann immer noch entspannte und günstige Ferien machen. Denn ganz egal, ob an der thüringischen Saale oder auf einem offiziellen Platz an einem griechischen Strand – die Freiheit auf vier Rädern lebt.
Hier die ganze Liste mit den europäischen Durchschnittspreisen pro Nacht:
- Kroatien 68 Euro
- Italien 66 Euro
- Schweiz 62 Euro
- Slowenien 62 Euro
- Spanien 60 Euro
- Niederlande 55 Euro
- Grossbritannien 54 Euro
- Österreich 53 Euro
- Dänemark 51 Euro
- Frankreich 50 Euro
- Schweden 43 Euro
- Deutschland 50 Euro

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