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Hier gab es die meisten Neinsager zu den Autobahn-Projekten
Mit einer hauchdünnen Mehrheit schickte die Schweiz am Sonntag die Vorlage zum Autobahn-Ausbau bachab. Der Nein-Stimmen-Anteil lag bei 52,7 Prozent. In welchen Regionen der Schweiz finden sich die meisten Neinsager? STREETLIFE hat die Abstimmungsresultate aufgeschlüsselt.
Der Blick in die Abstimmungsresultate zeigt: Vor allem in der Deutschschweiz hatte die Vorlage einen grossen Ja-Stimmen-Anteil. Zehn Kantone stimmten den Ideen des Bundesrates zu. Am deutlichsten der Kanton Zug. Dort sprachen sich 59,2 Prozent der Stimmbevölkerung für die sechs Bauprojekte aus.
Tatsächlich lässt sich in der Auswertung ein Röstigraben ausmachen. Die ganze Romandie sowie das Tessin sprachen sich gegen den Autobahn-Ausbau aus. Der Kanton mit den meisten Nein-Stimmen liegt dann auch in der Westschweiz. Im Jura sagten gerade mal 37,4 Prozent der Stimmberechtigten Ja zur Vorlage.
Im Rahmen einer Medienkonferenz am Sonntagabend äusserte sich Bundesrat Albert Rösti zu den möglichen Gründen für das Nein. «Soweit wir das heute beurteilen können, haben drei Punkte den Ausschlag gegeben», so der Verkehrsminister.
So sei für einen Teil der Bevölkerung der Ausbauschritt 2023 einfach zu umfangreich gewesen. Und weiter: «Als zweiter Punkt sehen wir, dass in Regionen mit einem Projekt der Ja-Anteil grösser ist oder die Vorlage gar angenommen wurde. Offensichtlich ist es uns aber nicht gelungen, in Kantonen oder Regionen ohne Projekte, den Nutzen der sechs Investitionen für die ganze Schweiz ausreichend darzulegen.» Ebenfalls als relevant bezeichnete Rösti die laufende finanzielle Sanierung des Bundeshaushaltes. «Das dürfte einige, wohl auch wachstumskritische Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, von einem Ja für diese Investitionen abgehalten haben.»
Die ganze Pressekonferenz ist im nachfolgenden Video zu sehen.
Die Abstimmungsresultate zeigen aber nicht nur einen Graben zwischen der Westschweiz, dem Tessin und der deutschsprachigen Schweiz. Auch zwischen Stadt und Land gibt es deutliche Unterschiede. So lehnten Städte die Vorlage in allen Sprachregionen deutlich ab. Auffallend: In der Deutschschweiz stimmten alle weiteren Siedlungsgebiete für die Vorlage. Dazu zählte auch der übrige städtische Raum, also die Agglomeration.
In der Romandie und im Tessin war der Anteil an Ja-Stimmen in ländlichen Regionen ebenfalls deutlich höher.
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