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Überwachung auf Schweizer Strassen

Fahndungskameras scannen dein Nummernschild

Im Schweizer Strassennetz sind etwa 450 Kameras mit Nummernschild- oder Gesichtserkennung im Einsatz. In Zukunft könnten es aber noch viel mehr sein.

Wenn man ganz genau hinschaut, erkennt man sie: An immer mehr Strassen werden unauffällige Kameras installiert, die nicht nur für die Stauerkennung zuständig sind, sondern auch Details am und im Auto erkennen können. Anders als Geschwindigkeitskameras blitzen diese Kameras nicht und können zum Beispiel das Nummernschild oder den Fahrer erkennen.

In der Schweiz nutzen das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit BAZG sowie mehrere Kantone solche Kameras. Insgesamt dürften bereits 450 solche Anlagen in Betrieb sein, wie der Tages-Anzeiger schreibt. Somit ist es für Autofahrerinnen und Autofahrer fast unmöglich, diesen Kameras zu entkommen.

150 Treffer pro Monat

Einige Kantone verwenden die Kameras dafür, um gesuchte Fahrzeuge zu entdeckten. Es werden automatisiert die Nummernschilder mit Datenquellen abgeglichen, darunter auch die Schengen-Fahndungsdatenbank. Die Kapo Bern zum Beispiel nutzt die Kameradaten auch, um Personen ohne Führerausweis zu erkennen. So bestätigt eine Sprecherin der Kantonspolizei, dass es etwa 150 Treffer pro Monat gibt und durchaus bereits Erfolge erzielt werden konnten.

Bald könnten aber noch mehr Kameras im Einsatz sein. Auch das Bundesamt für Strassen ASTRA hat 5000 Kameras zur Erkennung von Unfällen, Pannen und Staus in Betrieb. Die meisten Kameras seien zu wenig hochauflösend, um Nummernschilder oder Gesichter erkennen zu können, gibt ein Sprecher. Es könnte aber gut sein, dass diese Kameras in Zukunft ebenfalls von der Polizei genutzt werden. In Luzern zum Beispiel erwähnt das Polizeigesetz explizit diese Möglichkeit.

Datenschützer sehen in den neuen Kameras eine grosse Gefahr. Sie argumentieren mit der Massenüberwachung der Bevölkerung. Es liesse sich detailliert nachverfolgen, wie sich Menschen bewegen. Auch die Gesetze seien noch zu vage. Der Berner Sicherheitsdirektor und Regierungspräsident Philippe Müller hält dagegen, dass dieses System im Kanton nur zur Aufklärung schwerer Straftaten benutzt würde.

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