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Schweizer Armee übte den Ernstfall

«Alpha Uno» erfolgreich – F/A-18-Kampfjets landeten auf der A1

Wo setzen Kampfjets auf dem Boden auf, wenn die Stützpunkte unter Beschuss stehen? Für dieses Szenario übte die Schweizer Armee am Mittwoch eine Ausweichmöglichkeit. F/A-18-Kampfjets landeten bei Payerne VD auf der Autobahn. Hier geht es zum STREETLIFE-Ticker.


Mittwoch, 05. Juni 2024: 12.35 Uhr

Auch Luftwaffenchef Peter Merz zieht eine positive Bilanz. Wann die nächste Übung stattfindet, ist noch unklar. Peter Merz findet jedoch: «Wenn es nach mir ginge, würde ich gerne wieder so eine Übung machen. Aber weil es dazu einen Bundesratsbeschluss braucht, kann ich nicht alle zwei Wochen bei meinen Chefinnen und Cheffen antraben und fragen, ob wir die Autobahn wieder sperren können.» Man habe aber auch die Gelegenheit, solche Dezentralisierungsübungen auf ehemaligen Militärflugplätzen durchzuführen.  


Mittwoch, 05. Juni 2024: 12.30 Uhr

Projektleiter Mario Schwarz zieht beim SRF-Interview ein erstes Fazit: «Ich bin extrem zufrieden, wie es gelaufen ist. Wir haben unsere Mission erfüllt.» Schwarz lobt insbesondere die gute Vorbereitung und freut sich, dass es mit dem Zeitplan geklappt hat. «Wir hatten keinen Vorfall. Das, was wir geplant haben, konnten wir umsetzen.»  


Mittwoch, 05. Juni 2024: 12.21 Uhr

Nun startet der letzte Flieger, der am Morgen als erstes gelandet ist. Die Starts am Mittag fanden mit drei der vier Flieger statt. Am Nachmittag gibt's weitere Landungen und Starts: Die drei Flugzeuge kehren wieder auf die A1 zurück, danach werden alle vier Flugzeuge die Autobahn verlassen. Der Livestream wurde beendet.  

Start auf der A1


Mittwoch, 05. Juni 2024: 12.08 Uhr

Der erste Flieger ist bereits wieder gestartet. 


Mittwoch, 05. Juni 2024: 11.47 Uhr

Die Flugzeuge werden gerade getankt und für den Start vorbereitet. Dazu ist ein spezieller Tankwagen auf der A1 unterwegs. Der erste Start ist um 12.05 Uhr vorgesehen. 

Alle vier Landungen erfolgreich


Mittwoch, 05. Juni 2024: 11.00 Uhr

«Es war ein sehr spezielles Gefühl. Die Landung ist zwar mit dem Simulator vergleichbar. Aber die Bäume auf der Seite waren eindrücklich, das sieht man auf dem Flugsimulator nicht», sagt Marcel Rust, Pilot eines F/A-18 Kampfjets, nach der Landung zu SRF.

Die F/A-18-Jets wurden 1989 bei der Schweizer Luftwaffe eingeführt. Natürlich gebe es neuere Modelle, doch im internationalen Vergleich müsse man sich nicht verstecken. «Die Systeme sind immer noch modern und à jour», so Rust.  

Übung Reifenpanne: Feuerwehr rückt an

Simulation Reifenpanne eines F/A-18-Kampfjets


Mittwoch, 05. Juni 2024: 10.28 Uhr

Auch die Flugzeuge drei und vier haben die Landung gemeistert. Flugzeug drei simuliert nun den Reifenplatzer. Die Bremsen können bei der Landung bis zu 1000 Grad warm werden, so Oberstleutnant Mario Schwarz gegenüber SRF. Daher sei das Szenario mit den geplatzten Reifen durchaus realistisch. «Bei der heutigen Übung ist dies zwar nicht passiert. Die Reifen werden jetzt aber trotzdem gewechselt.» Auch dies dient einer weiteren Übung.  


Mittwoch, 05. Juni 2024: 10.18 Uhr

Das zweite Flugzeug setzt auf der Piste auf. Die Flugzeuge drei und vier werden nach der Landung auf der Piste umdrehen und nach Avenches setzen. Flugzeug drei wird dabei eine Übung simulieren, nämlich einen geplatzten Pneu.  

Landung des ersten Flugzeugs


Mittwoch, 05. Juni 2024: 09.58 Uhr

Der erste Flieger ist erfolgreich gelandet. Der Pilot und Kommandant der Staffel 17 mit dem Übernamen "Fondue" ist zufrieden: «Es war einfacher als im Simulator. Die Piste war perfekt zubereitet», sagt er zu SRF.   


Mittwoch, 05. Juni 2024: 09.48 Uhr

Die letzten Vorbereitungen laufen. Aktuell finden noch Vogelkontrollen statt, damit Zusammenstösse vermeidet werden können. Im Gebiet gebe es relativ viele Wildvögel wie Mäusebussarde und Graureiher, so die Armee.  

Reinigung der Piste


Mittwoch, 05. Juni 2024: 09.30 Uhr

Das Bundesamt für Strassen ASTRA registriert bereits am frühen Morgen ein erhöhtes Verkehrsaufkommen auf den Umleitungen. Olivier Floc'hic vom ASTRA zu SRF: «Es wird zusätzlichen Verkehr geben.» Mit grossen Staus rechne er nicht, es sei aber abzuwarten. Er hofft, dass der Schwerverkehr über die A12 oder die A5 fahren wird und ist zuversichtlich, dass die Lastwagenfahrer das mitbekommen haben. Der Verkehr wird über die Hauptstrasse durch die Dörfer Payerne, Dompierre und Avenches umgeleitet. 


Mittwoch, 05. Juni 2024: 09.14 Uhr

Die letzte Landeübung fand vor über 30 Jahren statt. Das SRF will von Mario «Blacky» Schwarz, Kommandant der Schweizer Luftwaffe vom Aufklärungsgeschwader 11 wissen, warum dies heute wieder nötig ist. Mario Schwarz: «Die Weltpolitische Sicherheitslage hat sich geändert.» Man habe damit aufgehört, weil sich mit Ende des kalten Kriegs die Bedrohungslage geändert hat. Diese sei heute wieder anders, jedoch nicht nur wegen des Ukraine-Kriegs. 


Mittwoch, 05. Juni 2024: 09.03 Uhr

Die Live-Übertragung der Übung Alpha Uno beginnt. Die Jets sollen um circa 10 Uhr auf der A1 bei Payerne landen. 


Seit Dienstagabend 21 Uhr ist Autobahn zwischen Payerne und Avenches im Kanton Waadt für den Strassenverkehr gesperrt. Mitten in der Woche und für ganze 36 Stunden. 23'500 Fahrzeuge fahren hier im Schnitt täglich durch. Für die Sperrung muss es also einen guten Grund geben. Und tatsächlich geht es um nichts geringeres, als die Landesverteidigung. Denn die Schweizer Armee hat Grosses vor: Sie plant die Landung von mindestens vier F/A-18-Kampfjets auf der Nationalstrasse. 

Seit der veränderten Sicherheitslage in Europa – mit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges 2022 – will die Armee ihre Verteidigungsfähigkeit stärken. Dazu gehört auch die am Mittwoch stattfindende Übung «Alpha Uno». Aktuell verfügt die Schweizer Armee über drei Flugplätze, auf denen Kampfjets landen können. Im Zentrum steht nun die Frage: Wo landen Flugzeuge, wenn die Stützpunkte unter Beschuss stehen? 

Idee stammt aus dem Kalten Krieg

Die Antwort: Auf den Autobahnen! Diese Idee ist nicht neu. Sie stammt mitten aus dem Kalten Krieg. Schon in den 1950er-Jahren wurde das Schweizer Nationalstrassennetz entsprechend geplant. Auf Strecken von rund zwei Kilometern sind die Autobahnen ganz gerade gebaut und mit einfach zu entfernenden Mittelleitplanken ausgestattet. Eine erste Übung fand 1970 zwischen Oensingen und Härkingen im Kanton Solothurn statt. Die letzte Übung erfolgte 1991 im Kanton Tessin.

Damit der Test reibungslos ablaufen kann, ist das Gebiet rund um das Autobahnstück bei Payerne grossflächig abgesperrt. Für Flugzeugspotter oder Schaulustige sind vor Ort keine Plätze vorgesehen. Wie die Armee mitteilt, handle es sich um «keinen Öffentlichkeitsanlass». Und wo soll der Werks- und Berufsverkehr in dieser Zeit hin? Ausweichroute ist das kantonale Strassennetz, wie das Bundesamt für Strassen ASTRA mitteilt. Die ersten Starts und Landungen finden gegen 9 Uhr morgens statt. 

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