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Elektroautos schwächeln erstmals seit fast zehn Jahren
Der Schweizer Automarkt ist schwach ins neue Jahr gestartet. Im Januar 2024 wurden weniger Neuwagen verkauft, als im ersten Monat des letzten Jahres. Noch schlechter sind die Elektroautos gestartet, die erstmals seit Jahren Marktanteile verlieren.
Die Aktionen des Bundesrates haben Wirkung. Per 1. Januar 2024 unterstehen in der Schweiz auch Elektroautos einer Importsteuer. Von dieser waren sie seit 1997 befreit. Als Folge haben Elektroautos im Januar erstmals seit fast zehn Jahren an Marktanteil verloren. Es wurden 2346 neue Stromer zugelassen. Das ist ein Rückgang um 16,8 Prozent zum Januar 2023, als noch 2840 E-Autos verkauften wurden. Und weil der Gesamtmarkt weniger stark nachgegeben hat, sinkt der Marktanteil der E-Autos von 17,3 auf 15,5 Prozent.
Ein Weckruf?
Für den Präsidenten der Importeuersvereinigung Auto-Schweiz, Peter Grünenfelder, ist das ein Warnsignal. «Nach fast zehn Jahren des kontinuierlichen Wachstums muss dieses Minus ein lauter Weckruf für die Bundespolitik sein. Kontraproduktiv wirken die Einführung der Importsteuer auf E-Autos und die nach wie vor ungenügenden Rahmenbedingungen für die Elektromobilität.» Dabei meint er vor allem die Energieversorgung: «Der Zugang zur Ladeinfrastruktur muss schweizweit benutzerfreundlicher werden, die Stromversorgungssicherheit ist mit dem Mantelerlass zu stärken und die starken Strompreissteigerungen im staatlich dominierten Energiemarkt durch eine konsequente Liberalisierung zu bekämpfen: Damit die Schweiz den Weg zu einer CO₂-freien Mobilität fahren kann, muss die Politik diese Hausaufgaben endlich anpacken.»
Benziner schwächeln auch
Allerdings ist durchaus anzunehmen, dass die Stromer schon im Februar wieder zulegen dürften. Denn clevere Importeure dürften Januar-Lieferungen in den Dezember 2023 vorgezogen haben, um die Importsteuer zu umgehen. Interessant hingegen ist, dass die Plug-in-Hybride letzten Monat um starke 14,1 Prozent zugelegt haben. Zuletzt hatten die Verkaufszahlen der Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor stagniert. Ihnen ist es nun zu verdanken, dass der Marktanteil von Steckerfahrzeugen, sprich E-Autos und Plug-in-Hybride, leicht um 0,2 Prozentpunkte auf 25,9 Prozent zunahmen.
Weitere Überraschungen gab es auch bei Benzin und Diesel. So konnten die Diesel-Modelle mit 11,1 Prozent Marktanteil seit langem wieder leicht um 1,2 Prozentpunkte steigen. Die nach wie vor beliebteste Antriebsart Benzin hat jedoch 3,3 Prozentpunkte verloren und kommt noch auf 32,6 Prozent Marktanteil. Hybrid-Fahrzeuge ohne Lademöglichkeit kommen auf 30,3 Prozent der Neuzulassungen im Januar (+2,1 %).
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