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Migros-Chef Irminger: «Eine Senkung auf 50 Franken wäre ideal»
Konsumenten freut es wenig: Neu kann nur noch für 150 Franken steuerfrei im Ausland eingekauft werden. Ginge es nach Migros-Chef Mario Irminger, hätte der Zollfreibetrag noch tiefer gesetzt werden dürfen.
Ab Anfang Jahr darf nur Ware im Wert von 150 Franken steuerfrei in die Schweiz mitgeführt werden. Die Senkung sei ein Schritt in die Richtige Richtung, findet Migros-Chef Mario Irminger im Interview mit CH Media. Für den Konzernchef hätte sie aber noch restriktiver ausfallen dürfen. «Eine Senkung auf 50 Franken wäre ideal gewesen», so Irminger. Er ist überzeugt, dass ein tieferer Grenzwert einen positiven Effekt auf den ganzen Detailhandel in der Schweiz hätte. Zudem seien die Preise in der Migros ohnehin in vielen Bereichen sehr nahe am deutschen Niveau.
Kundschaft sieht es anders
Konsumentinnen und Konsumenten freut die tiefere Freigrenze aber nicht. Der niedrigere Betrag sei «blosse Symptombekämpfung», kritisiert zum Beispiel der schweizerische Konsumentenschutz SKS auf seiner Website. Der Entscheid schütze die Hochpreisinsel Schweiz und stelle sich gegen die Interessen der Bevölkerung. «Der Einkaufstourismus wird nur abnehmen, wenn die Preisunterschiede zum grenznahen Ausland kleiner werden», hält der SKS fest.
Für hiesige Detailhändler
Im Oktober halbierte das Finanzdepartement EFD von Bundesrätin Keller-Sutter den Betrag, der steuerfrei in die Schweiz eingeführt werden kann. So dürfen ab 2025 pro Tag und Person nur Waren im Wert von 150 Franken zollfrei ins Land. Ist ein Einkauf teurer ausgefallen, muss am Zoll die Schweizer Mehrwertsteuer bezahlt werden. Damit reagierte das EFD auf die Standesinitiative von zwei Ostschweizer Kantonen. Sie wollten den Einkaufstourismus reduzieren und damit Schweizer Detailhänlder stärken.
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